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Lewis, CS - Narnia 2

Lewis, CS - Narnia 2

Titel: Lewis, CS - Narnia 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Konig von Narnia
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und Sie ihr ausliefern.«
    »Aber das werden Sie doch nicht tun, Herr Tumnus! Nein, das tun Sie sicherlich nicht. Sie dürfen es nicht tun.«
    »Wenn ich es nicht tue«, jammerte er und weinte aufs neue, »wird sie es bestimmt herausbekommen. Sie wird mir den Schwanz abschneiden und die Hörner absägen und meinen Bart ausrupfen, und sie wird ihren Zauberstab über meine schön gespaltenen Hufe schwingen und sie in scheußlich verklumpte Hornbatzen verzaubern, wie es die armen Pferde haben. Falls sie besonders wütend ist, wird sie mich versteinern, ich werde nur noch als eine Faunfigur neben den vier Thronen in ihrem schrecklichen Haus auf Feeneden stehn. Gott weiß, was alles geschehn kann und noch draus werden wird.«
    »Es tut mir sehr leid, Herr Tumnus, aber bitte lassen Sie mich jetzt nach Hause.«
    »Selbstverständlich sollen Sie nach Hause gehn. Auch ich halte es nun für das beste. Ich sehe es ein. Bevor ich Sie traf, wußte ich nicht, wie Menschen sind. Seitdem ich Sie kenne, kann ich Sie nicht der Hexe ausliefern. Doch wir müssen sofort weg. Wenn Sie nur erst an der Laterne wären. Ich hoffe, von da aus werden Sie den Weg nach Wandschrank leicht finden.«
    »Bestimmt finde ich ihn.«
    »Wir müssen so rasch wie möglich fort«, drängte er.
    »Der ganze Wald wimmelt von Spionen. Sogar einige Bäume stehn auf ihrer Seite.«
    Sie ließen das Teegeschirr auf dem Tisch. Herr Tumnus spannte seinen Regenschirm auf und reichte Lucy den Arm. Sie liefen hinaus in den Schnee; ach, wie anders war der Rückweg nun. Ohne ein Wort zu sprechen, stolperten sie so schnell wie möglich vorwärts. Herr Tumnus wählte die dunkelsten Pfade. Lucy war erleichtert, als sie die Laterne erreicht hatten.
    »Finden Sie von hier aus Ihren Weg?« fragte er.
    Lucy spähte durch die Bäume. In einiger Entfernung konnte sie gerade noch einen Schimmer erkennen, der wie Tageslicht aussah.
    Ja«, rief sie. »Ich sehe die Schranktür.«
    »Dann sputen Sie sich, so rasch Sie nur können. Und werden Sie mir jemals vergeben… für das, was ich Ihnen antun wollte?«
    »Natürlich vergebe ich Ihnen.« Lucy schüttelte ihm herzlich die Hand. »Ich hoffe nur, Sie kommen meinetwegen nicht in schreckliche Unannehmlichkeiten.«
    »Leben Sie wohl«, sagte er, »darf ich das Taschentuch behalten?«
    »Aber gewiß doch«, rief Lucy, und so schnell es nur ging und ihre kleinen Beine sie trugen, rannte sie auf das Tageslicht zu; bald darauf streiften sie keine rauhen Zweige mehr, bloß Mäntel, und unter ihren Füßen spürte sie keinen Schnee, sondern Holzboden, und schon sprang sie mit einem Satz aus dem Wandschrank und stand in dem leeren Zimmer, wo das ganze Abenteuer begonnen hatte. Sie schlug die Schranktür fest hinter sich zu, schnappte nach Luft und schaute sich um. Es regnete noch, und sie hörte die Stimmen der andern draußen im Gang.
    »Da bin ich wieder, da bin ich wieder!« schrie sie.
     

EDMUND UND DER WANDSCHRANK
     
    Lucy rannte aus dem leeren Zimmer in den Flur hinaus und traf dort die drei anderen.
    »Ich bin zurück!« rief sie. »Ich bin zurück!«
    »Wovon redest du eigentlich, Lucy?« fragte Suse.
    »Ja, habt ihr euch denn nicht gewundert, wo ich so lange geblieben bin?« fragte sie erstaunt.
    »Du hattest dich versteckt«, meinte Peter. »Arme alte Lu, versteckt sich, und wir bemerken es gar nicht. »Wenn du willst, daß wir dich vermissen, mußt du dich schon länger verstecken.«
    »Aber ich bin ja viele Stunden lang fortgewesen«, versicherte Lucy.
    Die andern starrten sie an.
    Edmund tippte an seine Stirn. »Übergeschnappt, völlig übergeschnappt«, brummte er.
    »Was meinst du eigentlich damit, Lu?« fragte Peter.
    »Genau was ich sagte. Ich bin gleich nach dem Frühstück in den Wandschrank und blieb viele Stunden lang fort, hab’ Tee getrunken, und es hat sich sehr viel ereignet.«
    »Sei doch nicht so albern, Lucy«, schalt Suse. »Wir sind eben erst aus dem Zimmer heraus, und da warst du noch mit uns zusammen.«
    »Sie ist gar nicht so albern«, sagte Peter. »Sie erfindet bloß eine Geschichte, um sich wichtig zu machen. Gell, Lucy, und warum auch nicht?«
    »Nein, nein, Peter, nein! Es ist ein Zauberschrank. Im Innern ist ein Wald. Da schneit es, und ein Faun und eine Hexe sind dort. Das Land heißt Narnia. Komm mit und überzeuge dich davon.«
    Die andern wußten nicht, was sie sagen sollten. Lucy war furchtbar aufgeregt, und so folgten sie ihr in das Zimmer. Sie lief voraus und riß die Schranktür auf. »Da,

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