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Lewis, CS - Narnia 5

Lewis, CS - Narnia 5

Titel: Lewis, CS - Narnia 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Reise auf der Morgenroete
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Vorbereitungen sind nicht zu treffen. In ein paar Stunden wird es hell. In einer Stunde soll ein Mahl und der Rest des Weines serviert werden! Und achtet darauf, daß alles geräuschlos erledigt wird.«
    »Vielleicht geht er wieder weg«, sagte Lucy.
    »Das wäre noch schlimmer«, sagte Edmund, »denn dann wissen wir nicht, wo er ist. Wenn sich eine Wespe im Zimmer befindet, möchte ich sie sehen können.«
    Der Rest der Nacht war schrecklich. Als das Mahl serviert wurde, stellten viele fest, daß sie keinen Appetit hatten. Endlose Stunden schienen zu verrinnen, bevor die Dunkelheit wich und die Vögel zu zwitschern begannen und die Welt noch kälter und nasser wurde als während der Nacht. Schließlich sagte Kaspian: »Auf, Freunde!«
    Sie erhoben sich mit gezogenen Schwertern und formierten sich zu einer geschlossenen Gruppe. Lucy, dieRiepischiepauf den Schultern trug, ging in der Mitte. Dies war besser als die endlose Warterei, und alle fühlten sich einander näher als zu gewöhnlichen Zeiten. Dann setzten sie sich in Bewegung. Als sie am Waldrand anlangten, wurde es heller. Und dort auf dem Sand–wie eine riesige Eidechse oder wie ein gelenkiges Krokodil oder wie eine Schlange mit Beinen–lag riesig und schrecklich und bucklig der Drache.
    Aber anstatt sich zu erheben und Feuer und Rauch auszuspucken, zog sich der Drache ins seichte Wasser der Bucht zurück. Fast hätte man sagen können, er sei gewatschelt.
    »Warum wackelt er so mit dem Kopf?« sagte Edmund.
    »Und jetzt nickt er«, sagte Kaspian.
    »Und aus seinen Augen tropft etwas«, sagte Drinian.
    »Seht ihr es denn nicht?« fragte Lucy. »Er weint. Das sind Tränen.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen, Herrin«, entgegnete Drinian. »Das machen auch die Krokodile, damit man unvorsichtig wird.«
    »Er hat den Kopf geschüttelt, als Ihr das gesagt habt«, bemerkte Edmund. »Gerade so, als wollte er›Nein‹sagen.«
    »Meinst du, er versteht, was wir sagen?« fragte Lucy.
    Der Drache nickte wild.
    Riepischiep schlüpfte von Lucys Schultern und trat vor.
    »Drache!« rief er mit seiner schrillen Stimme. »Kannst du unsere Sprache verstehen?«
    Der Drache nickte.
    »Kannst du sprechen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Dann ist es nutzlos, dich zu fragen, was du hier willst. Aber wenn du schwörst, uns freundlich gesinnt zu sein, so hebe dein linkes Vorderbein über den Kopf.«
    Das tat der Drache, obwohl er sich ungeschickt anstellte, weil das Bein von dem goldenen Armreif geschwollen war und schmerzte.
    »Schaut!« sagte Lucy. »Mit seinem Bein ist etwas nicht in Ordnung. Der Arme–deshalb hat er wahrscheinlich geweint. Vielleicht kam er zu uns, um geheilt zu werden, wie in der Geschichte von Androklus und dem Löwen.«
    »Sei vorsichtig, Lucy«, sagte Kaspian. »Es ist ein sehr kluger Drache, aber vielleicht ist er ein Lügner.«
    Doch gefolgt von Riepischiep, der so schnell rannte, wie es seine kleinen Beinchen erlaubten, war Lucy schon vorwärts gestürzt, und dann folgten natürlich auch die Jungen und Drinian.
    »Zeig mir dein armes Bein«, sagte Lucy. »Vielleicht kann ich es heilen.«
    Der Drache, der Eustachius gewesen war, streckte froh sein Bein aus, denn er erinnerte sich daran, wie Lucys Heilmittel ihn von der Seekrankheit befreit hatte, als er nochkein Drache gewesen war. Aber er wurde enttäuscht. Zwar ging von der Zauberflüssigkeit die Schwellung zurück, und der Schmerz ließ etwas nach, aber es gelang ihr nicht, das Gold aufzulösen.
    Alle hatten sich inzwischen um den Drachen versammelt und sahen zu. Plötzlich rief Kaspian: »Schaut!« Er starrte den Armreif an.
     

Wie das Abenteuer endete
     
    »Was sollen wir anschauen?« fragte Edmund.
    »Schaut euch das Zeichen auf dem Gold an«, antwortete Kaspian.
    »Ein kleiner Hammer mit einem Diamanten darüber, der aussieht wie ein Stern«, sagte Drinian. »Also das habe ich doch schon einmal gesehen!«
    »Natürlich habt Ihr es schon einmal gesehen«, bestätigte Kaspian. »Es ist das Zeichen einer mächtigen Familie aus Narnia. Das ist der Armreif von Lord Octesian.«
    »Bösewicht!« rief Riepischiep dem Drachen zu. »Hast du einen narnianischen Lord verschlungen?« Aber der Drache schüttelte wild den Kopf.
    »Oder vielleicht ist das Lord Octesian, der sich durch einen Zauber in einen Drachen verwandelt hat«, meinte Lucy.
    »Das muß nicht unbedingt sein«, sagte Edmund. »Alle Drachen sammeln Gold. Aber ich glaube, man kann annehmen, daß Lord Octesian nur bis hierher auf diese

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