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Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
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hatten schon lange genug an diesem gefährlichen Ort gezögert, und die Trommeln der Zwerge schienen immer näher zu kommen. Kaum waren sie einige Minuten lang nach Süden gewandert, da fragte Eugen:
    »Er? Was meinst du damit?«
    »Den falschen Aslan.«
    »Was?« rief Tirian. »Wo bist du gewesen? Was hast du getan?«
    »Zu Befehl, Majestät«, versetzte Jutta. »Ich sah, daß du die Wache aus dem Weg räumen wolltest. Da dachte ich, es lohne sich, einen Blick in den Stall zu werfen. Ich wollte wissen, was darin steckte. So kroch ich denn hinüber. Es war kinderleicht, den Riegel aufzuschieben. Natürlich war es drinnen pechschwarz, und es roch wie in jedem anderen Stall. Ich machte Licht, und – ihr werdet es kaum glauben – nichts weiter war darin als dieser alte Esel, eingewickelt in ein Stück Löwenhaut. So zog ich mein Messer und sagte ihm, er müßte mitkommen. Eigentlich hätte ich ihn mit dem Messer überhaupt nicht zu bedrohen brauchen. Er hatte den Stall gründlich satt und war gleich bereit mitzukommen, nicht wahr, Grauohr?«
    »Du lieber Himmel!« sagte Eugen. »Noch vor ein paar Minuten war ich sehr böse auf dich. Ich dachte, du hättest dich ohne uns wegschleichen wollen. Aber nun muß ich doch zugeben: Was du getan hast, war großartig. Wenn Jutta ein Junge wäre, müßte man sie zum Ritter schlagen, nicht wahr, Majestät?«
    »Wenn sie ein Junge wäre«, erwiderte Tirian, »müßte man sie bestrafen wegen Ungehorsams und Mißachtung von Befehlen.«
    Im Dunkeln konnte niemand erkennen, ob er das mit einem Stirnrunzeln oder mit einem Lächeln sagte. In der nächsten Minute aber hörte man ein Geräusch von kratzendem Metall.
    »Was tust du da, Majestät?« fragte Kleinod scharf.
    »Ich ziehe mein Schwert, um dem verdammten Esel den Kopf abzuschlagen«, antwortete Tirian mit schrecklicher Stimme. »Steh still, Mädchen.«
    »Oh, tu das nicht, bitte, tu das nicht!« flehte Jutta. »Wirklich, das darfst du nicht. Es war nicht seine Schuld. Es war allein der Affe. Der Esel wußte es nicht besser. Er ist sehr traurig. Übrigens, ein hübscher Esel. Er heißt Grauohr. Schlag nicht, denn ich habe meine Arme um seinen Hals gelegt.«
    »Jutta«, sagte Tirian, »du bist die tapferste und weiseste Person von all meinen Leuten, aber auch die naseweiseste und ungehorsamste. Gut, der Esel bleibt am Leben. Was sagst du dazu, Esel?«
    »Ich, Majestät?« kam des Esels Stimme. »Es tut mir von Herzen leid, daß ich unrecht getan habe. Der Affe sagte, Aslan will, daß ich mich so verkleide. Ich glaubte, Kniff müßte das genau wissen. Ich bin nicht so klug wie er. Ich tat nur, was mir befohlen wurde. Es war gewiß kein Spaß für mich, in dem Stall zu leben. Ich weiß nicht einmal, was draußen alles geschehen ist. Er ließ mich nie heraus, nur nachts ein oder zwei Minuten. Einige Tage lang vergaßen sie auch, mir Wasser zu geben.«
    »Majestät«, sagte Kleinod, »die Zwerge kommen immer näher. Wollen wir sie treffen?«
    Tirian dachte einen Augenblick nach und lachte plötzlich laut auf. Dann sprach er, diesmal nicht flüsternd: »Bei der Mähne des Löwen, mir geht allmählich ein Licht auf. Die Zwerge treffen? Aber natürlich. Wir wollen jetzt jeden treffen. Wir müssen ihnen diesen Esel zeigen. Sie sollen sehen, wovor sie sich gefürchtet haben und wem sie gehorchten. Sie sollen den nichtswürdigen Anschlag des Affen in seiner ganzen Wahrheit erkennen. Sein Geheimnis ist gelüftet. Das Blatt hat sich gewendet. Morgen werden wir den Affen an den höchsten Baum in Narnia hängen. Kein Flüstern mehr, kein Verstecken und Verkleiden. Wo sind diese ehrlichen Zwerge? Wir haben gute Nachricht für sie.«
    Wenn man stundenlang geflüstert hat, wirkt der bloße Klang einer lauten Stimme wunderbar aufregend. Die ganze Gesellschaft fing an zu schwatzen und zu lachen. Sogar Grauohr hob seinen Kopf und ließ ein lautes iah – iah vernehmen. Das hatte der Affe ihm tagelang nicht erlaubt. Dann setzten sie sich in der Richtung der lärmenden Trommeln in Bewegung.
    Das starke Trommeln schwoll ständig an, und bald konnten sie auch Fackelschein sehen. Sie kamen auf einer holperigen Straße heraus (anderswo wird so etwas keineswegs Straße genannt), die durch das Laternendickicht führte. Auf dieser Straße schritten etwa dreißig Zwerge rüstig voran, alle mit kleinen Spaten und Beilen über den Schultern. Zwei bewaffnete Kalormenen führten die Gruppe, und zwei andere bildeten die Nachhut.
    »Halt!« donnerte Tirian, als er

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