Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewis, CS - Narnia 7

Lewis, CS - Narnia 7

Titel: Lewis, CS - Narnia 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Kampf
Vom Netzwerk:
waren sich besonders mutig vorgekommen, als sie darum gebeten hatten, mitgenommen zu werden. Nun aber war es ganz aus mit ihrem großen Mut.
    »Jutta«, flüsterte Eugen, »ich habe Angst.«
    »Das kann ich verstehen«, sagte Jutta. »Aber du kannst kämpfen. Wenn du die Wahrheit wissen willst, ich zittere geradezu.«
    »Zittern ist nichts«, versetzte Eugen. »Ich fühl’s, ich werde mich übergeben müssen.«
    »Sprich nicht davon, um Himmels willen«, bat Jutta.
    Sie gingen schweigend weiter, ein oder zwei Minuten lang.
    »Jutta«, flüsterte dann Eugen wieder.
    »Ja, was denn?« fragte sie.
    »Was wird geschehen, wenn man uns hier tötet?«
    »Dann sind wir eben tot, nehme ich an.«
    »Aber ich meine doch, was dann in unserer eigenen Welt mit uns geschieht? Ob wir etwa aufwachen und uns in dem Zug wiederfinden? Oder ob wir ganz verschwunden sind und kein Mensch mehr etwas von uns hört? Oder sind wir dann auch zu Hause tot?«
    »Ach, weißt du, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht.«
    »Für Peter und die anderen muß es schon seltsam sein. Sie haben doch gesehen, wie ich aus dem Fenster winkte. Dann fährt der Zug auf der Station ein, und wir sind nicht mehr da. Oder wenn andere Menschen uns beide auffinden – ich meine, wenn wir drüben, ich meine zu Hause, tot sind.«
    »Ach«, rief Jutta, »was für ein furchtbarer Gedanke!«
    »Doch nicht furchtbar für uns«, sagte Eugen. »Wir sind einfach nicht mehr da.«
    »Ich wünschte fast… nein, lieber nicht«, meinte Jutta.
    »Was wolltest du sagen?«
    »Ich wollte sagen, ich wünschte, wir wären nie hierhergekommen. Aber nicht doch, es ist ja gut, daß wir hierherkamen. Sogar, wenn man uns hier tötet. Ich kämpfe lieber für Narnia und lasse mich dafür auch töten als daheim alt und gebrechlich zu werden und vielleicht im Rollstuhl zu landen und am Ende doch zu sterben.«
    »Oder von einer Eisenbahn zermalmt zu werden.«
    »Warum denn das?«
    »Na, als dieser gräßliche Ruck kam – der uns nach Narnia schleuderte – dachte ich, das ist der Anfang eines Eisenbahnunglücks. Ich war heilfroh, uns statt dessen hierzu finden.«
    Während Jutta und Eugen so sprachen, erwogen die anderen ihre Pläne und waren guten Mutes. Sie dachten daran, was in dieser Nacht getan werden mußte. Der Gedanke, daß es mit Narnia zu Ende ging und nun Glanz und alle Freude vorbei waren, machte sie krank. Nur Pogge freute sich darüber, was sie in dieser Nacht alles zu tun hatten. Er war sicher, daß der Eber und der Bär und wahrscheinlich alle Hunde sofort auf ihre Seite überwechselten. Er konnte auch nicht glauben, daß alle Zwerge zu Krall hielten. Für sie als die schwächere Seite sah er es als Vorteil an, daß sie bei hin und her huschendem Feuerschein zwischen den Bäumen kämpfen konnten. Doch wenn sie auch in dieser Nacht siegten, mußten sie nicht ein paar Tage später trotzdem ihr Leben verlieren im Kampf mit dem kalormenischen Hauptheer?
    War es da nicht besser, sich in den Wäldern zu verstecken oder sogar oben in der Westlichen Wüste jenseits des großen Wasserfalls? Sie konnten dort wie Vogelfreie leben und allmählich stark und stärker werden. Vielleicht schlössen sich ihnen auch die sprechenden Tiere und die Menschen von Archenland an. Eines Tages würden sie dann aus ihrem Versteck hervorkommen, die Kalormenen (die bis dahin sorglos dahinlebten) aus dem Lande fegen und Narnia wieder herstellen. Schließlich hatte sich etwas Ähnliches auch schon zur Zeit des Königs Miraz ereignet.
    Tirian hörte das alles mit an und dachte: »Aber was ist mit Tasch?« Er fühlte es deutlich, daß nichts von alledem geschehen würde. Aber er sagte nichts.
    Als sie näher an den Stallberg kamen, verstummten alle, denn jetzt hieß es für sie, sich an ihr eigentliches Ziel heranzuarbeiten. Von dem Augenblick an, als sie den Hügel zuerst sahen, bis zu dem Zeitpunkt, als sie an der Rückseite des Stalles ankamen, dauerte es über zwei Stunden. So etwas kann man nicht genau beschreiben, ohne daß man ganze Seiten damit füllt. Der Weg von jeder kleinsten Deckung bis zur nächsten war ein Abenteuer für sich, und dazwischen lagen lange Wartezeiten und mehrere falsche Warnungen. Wenn man ein guter Kundschafter ist oder gut zu führen versteht, weiß man, was es damit auf sich hat. Etwa bei Sonnenuntergang erreichten sie alle wohlbehalten und sicher eine Gruppe von Stechpalmen zwölf Meter hinter dem Stall. Sie kauten ein paar Zwiebäcke und legten sich nieder.
    Dann kam der

Weitere Kostenlose Bücher