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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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anzugreifen.“ Pegxar reichte seinem Herrn einen Becher Wein. Der lag weiter stark geschwächt auf seinem Lager. Nicht einmal die große Wunde, die Lewyn ihm am Keneras Tekheraya hatte zufügen können, vermochte es bisher sich zu schließen. Es würde sicher noch Wochen, eher Monate dauern, bis seine Kräfte abermals völlig hergestellt waren. Daran hatte selbst der eine Dunkle nichts ändern können. Der hatte ihn wohl vor dem Tod bewahrt, alles andere war jedoch eine Frage der Zeit. Er musste Geduld bewahren. Aber er wollte der Todfeindin auch keine Atempause gönnen. Je mehr sie gehetzt wurde, umso früher musste ihr ein schwerwiegender Fehler unterlaufen. War es soweit, wollte er zur Stelle sein.
    „Du glaubst also, meine Versprechungen sind nicht lockend genug, um sich gegen das spitzohrige Weib zu stellen?“
    „Für viele nicht. Sie fragen sich, warum auch jetzt ihr Tod gefordert wird. Euer Verlangen nach ihrem Fall gibt ihnen erneut Zuversicht. Sie wagen es Hoffnung zu hegen, dass sie die Dunkelheit weiterhin abwenden kann. Die Menschen haben den Glauben an die Prophezeiung nicht verloren. Dennoch gibt es jene, die sie gern fallen sehen würden. Diese Feiglinge wagen es jedoch nicht, sich offen gegen sie zu stellen.“
    „Das müssen sie gar nicht. Wenn wir erfahren, wo sie sich aufhält, können die Goriebs den Rest erledigen. Freilich würde ich das liebend gern selber machen.“ Osgh hatte aber nicht vergessen, weshalb er beim letzten Angriff gescheitert war. Er hatte gezögert, weil er seiner Widersacherin beim Sterben hatte zusehen wollen. Sie konnte seine Schwäche ausnutzen und ihn dadurch verletzen. Fast wäre er es gewesen, der hinter der Grenze des gefrorenen Sees sein Leben verlor.
    „Du sagst, die Menschen fürchten sie. Trotzdem setzen sie weiter Hoffnung in das Spitzohr. Ich werde sie lehren, was es heißt, gegen uns aufzubegehren! Schon bald wird die Hoffnung in ihren Gräbern liegen! Und wenn die Angst vor dem schwarzen Heer größer ist als die vor dem Weib, werden sie es schließlich doch wagen, sie zu bekämpfen. Sorge dafür, dass sich die Truppen in Thyror bereit machen. Sie werden mordend durch die Reiche der Menschen ziehen und sie unter unsere Herrschaft zwingen. Sie werden Angst und Schrecken durch die Lande tragen. Sie sollen dabei verkünden, dass es die Schuld der Halbelbin ist! Liefern sie uns das Weib aus, werde ich denen ihr Leben lassen, die mir dienen wollen. Sorge für so starken Hass, dass sie das Spitzohr bereitwillig verraten!“ Damit entließ er Pegxar. Er musste sich noch etwas Erholung gönnen, bis in wenigen Tagen der alte Elb bei ihm eintreffen würde. Gemeinsam sollten sie die restlichen Reiche der Menschen und Elben in ihr Joch zwingen können. Zusammen sollte es ihnen möglich sein, die Erbin der Macht zu vernichten. Der eine Dunkle wollte endlich deren Ende. Denn die Hoffnung, die sie verbreitete, hatte so viel Stärke, dass sie bei weiterem Anwachsen in der Lage war, die Völker zu einen und siegreich gegen die Finsternis vorzugehen.
    Lewyn und ihre Freunde hatten Abschied von Agonthalith genommen. Die junge Frau hatte nochmals versucht, die Gitalaner dazu zu bewegen, sie nicht weiter zu begleiten. Aber Väter wie Söhne wollten nicht von ihrer Seite weichen, obwohl alle von der tödlichen Zukunft wussten. Die Jungen waren über das Gehörte natürlich sehr traurig. Nur kurze Zeit würde ihnen gemeinsam noch gegeben sein. Aber sie akzeptierten den Entschluss der Älteren. Es war ihr Wille, sich dem Schicksal zu stellen. Vielleicht konnte es erneut bezwungen werden…
    „Du willst ihnen nicht ihr Leben stehlen. Du willst sie aber auch nicht darüber entscheiden lassen. Wo liegt der Unterschied?“
    Sie hatte keine Antwort auf Nerairs Frage. So wehrte sie sich nicht länger gegen die geliebte Gesellschaft.
    Während der nächtlichen Pausen, wenn die Kriegerin die Wache übernahm, grübelte sie angestrengt darüber nach, wie sie die Freunde der tödlichen Gefahr entreißen konnte. Sie versuchte einen Ausweg in den letzten Visionen zu finden, erfolglos.
    Der Morgen würde noch eine Weile auf sich warten lassen, als die junge Frau den Geruch eines großen Feuers wahrnahm. Schnell weckte sie die Gefährten. Gemeinsam näherte sich der Trupp dessen Ursprung. Rotglühend hingen die Qualmwolken am Himmel und die darunter liegenden Flammen erhellten in gespenstischem Tanz ihre Umgebung. Anfangs hatten die beiden Elben noch Schreie vernommen. Doch nun war es

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