Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)
Let’wedens. Er hatte unterdessen einen Bericht über das Geschehen erhalten. Aschiel hatte dabei acht gegeben, nichts über das magische Ende der Feinde zu verraten.
„Es freut mich, dass Ihr noch am Leben seid.“ Er trat näher und sah ihr in die Augen. „Vielleicht wollt Ihr mir erzählen, was ich da gesehen habe und was später geschehen ist?“
„Ich hörte, Aschiel hat Euch bereits berichtet“, sagte sie müde. Sie hatte zerknirscht festgestellt, dass ein Aufbruch in den nächsten drei oder vier Tagen ganz sicher nicht möglich war.
„Ich hörte, was er bereit war zu erzählen.“ Sein Blick ging zu dem jungen Mann. Doch schien der Herr Agondhars nicht ärgerlich zu sein, dass der ihm wohl nicht alles berichtet hatte. „Es scheint mir, er versucht Euch zu schützen, und hat aus diesem Grund ein paar wichtige Details ausgelassen. Vielleicht höre ich sie nun von Euch. Und nur ich werde es hören, Leros. Oder sollte ich besser Lewyn sagen?“ Aschiel hatte Recht. Teglamon war kein Dummkopf. Hatte er schon zuvor eine Vermutung, so war der Angriff am See eine Bestätigung.
„Ein Name, der Eurer Stadt den Tod bringen kann. Vergesst ihn besser. So wie ich kräftig genug bin, werden wir Agonthalith verlassen. Wir hätten erst gar nicht hierher kommen sollen. Ich habe Euch in Gefahr gebracht. Verzeiht.“
„Es gibt nichts zu verzeihen. Ihr seid hier willkommen, wie auch Eure Freunde. Und glaubt mir, Aschiel hat sich über Eure Ankunft, über das Wiedersehen sehr gefreut. Es war die richtige Entscheidung. Bleibt, so lange Ihr wollt. Gern nenne ich Euch meinen Gast. Ihr wart es, die mir Hoffnung gegeben hat. Ihr habt geschafft, was unserem Volk undenkbar erschien. Elben und Menschen standen endlich gemeinsam gegen den Feind. Die Männer fanden dank Euch zu ihrem Mut zurück. Noch immer verteidigen sie unser schönes Land.
Niemand wird erfahren, wer Ihr seid. In der Masse der Bewohner unserer großen Stadt werdet Ihr sicher unerkannt bleiben. An dem Tag, an dem Ihr uns verlasst, freue ich mich bereits darauf, dass Ihr eines Tages zurückkommen werdet. Vielleicht kann Euch Agonthalith nicht die Heimat sein, deren Ihr beraubt seid. Aber Ihr werdet einen Ersatz finden, wenn Ihr wollt. Ihr werdet sicher auf Freunde treffen, denen Ihr vertrauen könnt. Denkt an Aschiel. Eneamer scheint Euch schon jetzt Freundschaft entgegenzubringen. Berohir wird in wenigen Wochen ebenfalls wieder hier verweilen.
Jetzt berichtet mir bitte, was der warme See mit dem Angriff auf Euch zu tun hat. Birgt er wirklich das Böse in sich?“
„Ich weiß nicht, ob das Gewässer die dunklen Magier rief. Ich konnte nichts Finsteres in ihm spüren. Es ist dennoch nicht unmöglich, dass die Dunkelheit so leichter in die Stadt gelangt. Seid äußerst aufmerksam Veränderungen gegenüber. Vielleicht ist es das Geschenk der Erde, das euch Verderben bringt.“
Dunkles Verderben
„Eure Söhne sind wieder in der Stadt?“ Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Bereits vor dem Angriff der Magier hatten die jungen Männer drei Mädchen aus Agonthalith näher kennen gelernt. Seitdem waren sie öfter bei den beiden Schwestern und deren Freundin. Lewyn dachte daran zurück, wie Regos Nhaslin kennen lernte. Nun war er vermählt.
„Sind sie. Warum? An einen Aufbruch solltest du noch nicht denken. Wer weiß, vielleicht erwartet dich der Feind schon wieder.“ Nirek saß ihr gegenüber und kaute genüsslich an einer Schweinshaxe. Himmel, wie gut ihm das doch schmeckte.
„Ich breche heute und auch morgen nicht auf. Schließlich kann ich dich doch nicht den lukullischen Freuden entreißen.“
„Äußerst rücksichtsvoll. Aber denke bitte ebenfalls an unsere Sprösslinge. Die würden bestimmt gern eine Weile bleiben.“
„Bleibt doch gänzlich“, meinte sie nach einiger Zeit. „Eure Söhne hätten sicher nichts dagegen. Auch euch würde es gut tun.“ Sie dachte an ihre Vision. Blieben die Männer in der Stadt, konnten sie dem tödlichen Schicksal vielleicht entkommen.
„Uns würde bald furchtbar langweilig werden.“
„Ganz sicher nicht. Der Feind versuchte schon mehrfach hier einzudringen. Er wird kaum aufgeben.“
„Fast möchte man meinen, du willst uns loswerden.“
„Keineswegs. Ich bin glücklich über eure Gesellschaft. Euer Rat ist mir sehr wichtig. Aber ich möchte nicht, dass ihr für mich auf euer Leben verzichtet. Ein wenig mehr Ruhe ist doch euer Wunsch gewesen. Hier fände er seine Erfüllung.“
„Du sagtest gerade,
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