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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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still.
    Als sie auf den brennenden Bauernhof trafen, lag dieser einsam. Kein Lebewesen zeigte sich. Die Feinde waren abgezogen. Sie hatten ihre grausame Aufgabe beendet.
    „Das erinnert in seiner Brutalität an die Überfälle durch die Seranidher, als die auf Gitala zurückten. Ich habe das Dorf damals gesehen. Auch dort machten die Feinde nicht einmal vor Kindern halt.“ Sie hockte neben dem Leichnam eines kleinen schwarz gelockten Mädchens. Die aufgerissenen Augen zeugten selbst jetzt von Todesangst. Sie hatte die Angreifer und deren grausiges Treiben, sie hatte ihr Ende gesehen. Behutsam drückte die junge Frau die Augen des Kindes zu.
    Die Freunde kämpften sich durch das Chaos und die vielen Toten. Angewidert mussten sie feststellen, dass es hier keinen Überlebenden gab. Ob die Angreifer Gefangene gemacht hatten, war im Augenblick nicht zu erkennen. Aber die Spuren zeigten sehr deutlich, dass es Goriebs waren, die ihrer Mordgier an diesem Ort nachgekommen waren.
    „Diese Monster so weit im Süden? Was hat das zu bedeuten?“ Therani ließ seinen Blick über das Chaos gleiten.
    „Was schon? Die dunklen Fürsten greifen vermehrt nach den freien Landen, um auch die in ihr Joch zu zwingen. Teglamon berichtete davon, dass Renaor bereits völlig unter deren Herrschaft steht. Jeglichen Widerstand ersticken sie sofort mit größter Gewalt im Keim.“
    „Sie sind sehr zahlreich, selbst hier.“ Die Kriegerin deutete auf die Spuren, die weg von dem Hof führten. Sie erinnerte sich jedoch gerade daran, in den südlich gelegenen Landen schon mehrfach auf die Horden der Grienogs gestoßen zu sein. Diese waren einst, auf Cadars Befehl, auf der Jagd nach ihr.
    „Das müssen hunderte gewesen sein!“ Nirek erkannte die Stärke erst jetzt. Ein Stück weit folgte er den Abdrücken. „Ist der schwarze Zauberer bereits zurück, zieht er seine dunklen Heere zusammen, bereitet er den nächsten Schlag vor?“
    „Cadar war nicht der Einzige, der seine gierige Hand nach der Herrschaft über die Reiche ausstreckte.“
    „Hm. Wir sollten Whengra nicht vergessen. Oder Osgh. Der schien mir ein Günstling der Finsternis zu sein.“
    „Therani, Nirek, haltet Wache! Wir werden die Toten rasch bestatten.“
    Soh’Hmil begann mit der Gefährtin bereits, die Gefallenen in eine leere Vorratsgrube zu betten. Berando hatte die zuvor im hinteren Bereich des Hofes entdeckt.
    „Seht euch das an! Lewyn, sie geben dir die Schuld an dieser Schlachterei! Jetzt verstehe ich. Sie hetzen die Menschen gegen dich. Durch Verrat wollen sie dich zu Fall bringen.“
    „So ist es“, sagte sie ruhig. Sie hatte ein solches Mal im Boden schon anfangs entdeckt. Das Abbild des silbernen Drachen, der sich auf dem Griff Yar’naels befand, stand seit einiger Zeit bei allen Völkern für die Heimatlose, spätestens aber seit der Feind ihren Tod verlangte. Thelan versuchte das Relief zu vernichten.
    „Du vergeudest deine Zeit. Es lässt sich durch nichts entfernen, es wird von dunkler Magie geschützt.“
    „Aber es wird den gewünschten Erfolg erzielen, wenn wir es hier ruhen lassen. Jemand wird es finden. Die Menschen werden dich noch mehr hassen, als sie es ohnehin tun.“
    „Ich kann nichts dagegen machen. Das wird nicht der einzige Hof bleiben, der dem dunklen Verderben zum Opfer fällt. Der Feind kann sein Gift ungehindert verteilen.“
    „Mein Sohn, es wird in jedem Fall nur die erreichen, die jetzt schon zweifeln, die einen Schuldigen für alles Leid suchen, die nicht sehen können. Ein kluger Kopf wird sich davon nicht fehlleiten lassen – im Gegenteil, er wird Hoffnung schöpfen. Es gibt kein deutlicheres Zeichen, als dieses, dass Lewyn noch immer in der Lage ist, die Dunkelheit zu bekämpfen.“
    „Dennoch werden viele schwache Herzen in Hass ertränkt werden. Können wir denn gar nichts machen?“
    „Uns den bewohnten Gegenden fern halten“, antwortete sie kurz. Dann legte sie den nächsten Leichnam in die Grube.
    „Das wird schwer. Unser Weg zur Taseres führt durch sehr fruchtbares Land. Wir werden kaum unbeobachtet über den Gadej gelangen. Seine Brücken werden gut bewacht.“
    „Wir sollten nördlicher reiten. Dort, wo dieser Fluss vom Thandhra abzweigt, ist er nicht so reißend. Seit Wochen herrscht Trockenheit. Wir werden den Strom ungefährdet überqueren können.“ Nirek kannte die Stelle, an welcher der Gadej seinen Ursprung hatte.
    „Es geht nicht nur darum. Die Menschen an seinem Ufer sollten uns nicht sehen.“ Der Elb

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