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Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition)

Titel: Lewyn - Die Halbelbin: Reise durch Garnadkan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Sandrock
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half den Männern, die gerade die Grube schlossen. Für einen Moment unterbrach er die Arbeit.
    „Werden sie nicht. Diese Gefilde sind kaum besiedelt. Das kommt daher, weil die beiden Flüsse das Land an der Stelle ihres Abschieds immer wieder unter Wasser setzen, wenn der Winter vergeht und es viel regnet.“
    „Tondior ist auch sicherer als Seranidh.“ Soh’Hmil stimmte zu.
    „Wir werden sehen.“ Lewyn richtete sich auf und holte Bakla. Dabei ging ihr Blick nach Osten, der aufgehenden Sonne entgegen. Sie wurde von dunklen Rauchschwaden verhüllt.
    „Es hat ihnen nicht gereicht einen Hof zu vernichten. Heute Nacht sind noch mehr Menschen gefallen.“ ’Und alles nur, um die zum Verrat zu zwingen’, führte sie ihre Gedanken im Stillen weiter. Himmel, wenn sie nur endlich ihre Fähigkeiten wieder gebrauchen könnte. Aber noch war die Kriegerin zu schwach. Den dunklen Hexenmeister am warmen See töten zu können, hatte sie alle Kraft gekostet. Selbst jetzt, Wochen später, wäre sie nicht in der Lage, jemandem die nötige Heilung zu geben.
    Im großen Bogen führte die junge Frau die Gemeinschaft vorbei an der zweiten niedergebrannten Siedlung. Auch dort würden sie nicht mehr helfen können, möglicherweise aber in eine Falle laufen. Sie hatte das Gefühl dunkler Beobachtung, seit sie das Relief im Boden erblickt hatte. Das Ding hatte durch ihre Finger eine genauere Untersuchung erfahren. Zu spät erkannte sie, dass es sie verraten konnte, der Feind so von ihrer Nähe erfuhr.
    Die entmachtete Magierin ritt der Taseres in hohem Tempo entgegen. Dabei gönnte sie weder den Gefährten noch den Tieren große Pausen. Immer wieder spürte sie nahende Gefahr. Sie war sich sicher, dass ihnen der Feind folgte. Aber vor ihnen musste sich ebenfalls ein Trupp Goriebs befinden. Die Freunde waren in all den vergangenen Tagen mehrmals auf zerstörte Höfe und Dörfer gestoßen.
    Am Abend sahen sie erneut Rauch hinter den vor ihnen liegenden Hügeln aufsteigen. Nachdenklich betrachtete die Enkelin Asnarins den nächtlichen Himmel.
    „Nie sah ich den Mond so rot. Er scheint von Blut besudelt. Weiteres Unheil zieht herauf. Der Feind sammelt sich zu einer neuen Schlacht.“ Soh’Hmil war ihrem Blick gefolgt. Die dunkelroten Nebelschleier ließen ihn erschaudern.
    „Ja, die Finsternis stürzt die Völker in einen neuen Krieg. Therani, Nirek! Ihr müsst reiten! Sucht König Brargal auf. Er muss seine Männer sammeln und die Menschen aus den Siedlungen in die Sicherheit großer Festungen bringen. Auch müsst ihr nach Agonthalith zurück. Am Besten, ihr teilt euch.“
    „Er wird nicht auf uns hören. Als wir Unterstützung für Leranoth erbaten und ihm erklärten, dass es nicht nur ein Kampf der Elben sei, ließ er uns hinauswerfen.“
    „Er scheint gelernt zu haben. Denkt an Teglamons Worte.“
    „Du willst uns nicht schon wieder loswerden?“
    „Nein, Therani. Es ist wichtig, dass die Menschen gewappnet sind. Sie sollten gemeinsam kämpfen. Agondhars König scheint mir ein weiser Mann. Er wird einen Weg finden, wie ihr zusammen die schwarzen Heere zurückdrängen könnt.“
    „Dann werden wir nach Burdlan zu Brargal reiten. Ihr Drei kehrt nach Agonthalith zurück.“ Therani trat zu seinen Söhnen.
    „Ich bin froh, dass wir einander gefunden haben, dass uns das Schicksal wieder zusammenführte. Ich bin voller Stolz auf euch. Doch jetzt solltet ihr rasch Teglamon aufsuchen, damit wir die Chance eines erneuten Wiedersehens haben.“
    Nirek hatte unterdessen ebenfalls von Nerair Abschied genommen. Es fiel ihm nicht leicht, den Sohn gehen zu lassen. Aber es ging nicht anders. Hörte sich Tondiors König schon nicht die Worte der erfahrenen Männer an, würde er die Burschen sicher erst gar nicht zu sich lassen.
    Die jungen Männer wollten sich ebenfalls nicht von ihren Vätern trennen. Sie fürchteten, sie nicht noch einmal sehen zu können. Sie wussten allerdings auch, dass es wichtig war, die Könige in den gemeinsamen Kampf zu rufen. Mit Tränen in den Augen stimmten sie schließlich zu.
    „Wo und wann werden wir uns wiedersehen?“
    „Der frühe Winter bei Ashargna wird uns zusammenführen. Oder wir treffen uns in den Hallen unserer Vorfahren, sollte der Kampf unser Leben fordern.“ Die beiden älteren Männer nahmen ihre Sprösslinge ein letztes Mal in die Arme. Dann stiegen sie schnell zurück auf ihre Tiere und ritten los. Sie wollten niemanden ihre Tränen sehen lassen.
    „Gebt auf euch acht. Vielleicht weiß der

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