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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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lassen. Unsere Vorräte halten wirklich nicht ewig.“
    Miles nickte, als auch ihm die hoffnungslose Lage bewusst wurde. Ein anderer Gedanke kam hinzu. „Glaubst du wirklich, wir könnten Tamal ausfindig machen, sofern er noch lebt?“
    Benahra blickte zum Himmel, als suche sie dort die Antwort. Dann warf sie den Beeren einen vernichtenden Blick zu. „Ich weiß es nicht. Es wäre möglich, wenn ich Zugang zu einem der Rathäuser hätte. Wenn ich seine Spur ausfindig machen kann, dann nur in einem der Bücher.“
    „Bücher?“, fragte Miles verwundert.
    „Hier ist es noch üblich, solche Informationen auf Papier zu schreiben. Es gibt keine Datenbanken, sondern riesige Bücher mit ledernen Einbänden, in denen Dinge aufgeschrieben werden, die hier von Belang sind. Zum Beispiel wem dieses oder jenes Land gehört, wer welches Haus besitzt, wie viel Vieh einer Familie gehört, welcher Mann im Besitz welcher Frau ist.“ Benahra hielt inne. Sie wartete auf eine boshafte Reaktion von Miles, doch er erwiderte nur: „Warum weißt du das, aber nicht mehr, welche Beeren man essen kann?“
    „Weil ich als Diplomatin meines Volkes immer warten musste, bis bedeutende Veränderung in unsere Bücher hier eingetragen waren, bevor ich sie als von den Dolexiden genehmigt abhaken konnte.“
    „Okay, was damals ein Nachteil war, könnte uns jetzt von Vorteil sein. Also, wie schaffen wir es, dass du in eines der Rathäuser gelangst?“
    „Das Reinkommen wird kein großes Problem sein. Es gab früher solche Einrichtungen auch auf der Erde. Man kann sie einfach betreten. An die Bücher zu kommen, wird schwieriger. Aber ich sollte das hinbekommen. Das einzige Problem ist, dass ich darauf hoffen muss, dass man mich nicht bereits sucht. Obwohl wir hier über keine Scanner verfügen, darf man nicht davon ausgehen, dass die Bewohner weniger aufmerksam sind. Im Grunde sind sie sogar noch gefährlicher. Einen Scanner kann man technisch austricksen. Einen neugierigen Dolexiden kann man jedoch kaum überlisten.“
    Sie setzten den Weg fort, der sich in der Ferne über einen Berg schlängelte. „Dann sollten wir es lieber lassen“, sagte Miles.
    Benahra blieb abrupt stehen. „Gibst du immer so schnell auf? Du hast eine blöde Angewohnheit, Miles. Du glaubst vielleicht, du bist ein Kämpfer, aber du nimmst viel zu schnell die Rolle eines Opfers auf dich!“
    „Was fällt dir ein?“, schrie Miles sie an.
    „Hast du etwa nicht einen Dolexiden versteckt, obwohl du wusstest, dass eine harte Strafe auf dich wartet, wenn es herauskommt? Und damit musstest du rechnen! Warum hast du es also getan?“
    „Weil ich ihn geliebt habe!“
    „Du kannst ihn unmöglich schon geliebt haben, als er dich um Landeerlaubnis bat! Und was ist mit Lex? Du hast seine Reise nach Dolex auf dich genommen!“
    „Weil es für mich sowieso zu spät war! Warum hätte ich ihn da mit reinziehen sollen?“
    „Ja, warum, wenn man einem Freund einen Gefallen tun kann?“, fragte Benahra ironisch. „Ich sage dir mal was, Miles, du hältst nicht nur beim Sex gerne den Arsch hin! Du lässt dich behandeln wie den letzten Dreck!“
    „Das stimmt nicht! Du kennst mich doch gar nicht!“ Miles war außer sich vor Zorn.
    Benahra blickte ihn lange an, schließlich erwiderte sie: „Du hast recht. Ich kenne dich nicht. Aber wir werden hier zusammenhalten müssen. Das geht nur, wenn du bereit bist, zu kämpfen.“
    Ohne etwas zu erwidern, ging Miles ein Stück den Weg zurück, bis er einen der richtigen Büsche gefunden hatte. Er streckte die Hand aus und stopfte sich ein paar der Beeren in den Mund, um auf ihnen herumzukauen.
    Benahra riss die Augen auf. „Warum machst du das? Willst du dich etwa umbringen?“
    „Nein! Aber ich lasse mir von dir nicht sagen, ich sei feige! Ich war nicht feige, als ich Tamal aufnahm und versteckte, und ich bin es auch nicht auf diesem beschissenen Planeten, der davon lebt, dass Männer qualvoll den Löffel abgeben müssen! Ich esse die bescheuerten Beeren, weil ich es kann! Weil ich es will! Ist das jetzt klar?“
    Benahra beobachtete, wie sein Gesichtsausdruck von wild zu angeekelt wechselte. „Okay, ist klar. Ist dir schlecht?“
    Im gleichen Moment übergab Miles sich mitten auf den Weg. „Na toll … dann können wir die Beeren ja von der Speisekarte streichen.“
     
    *
      
    Ryan hatte Lex lange Zeit gelassen, bevor er in den Raum zurückkehrte. Er sagte nichts, sondern wartete.
    „Ich war dagegen, das Ding zu benutzen. Aber wir

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