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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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erträumt hast … auch wenn es nur ein paar Schaltkreise sind, die die Illusion aufrechterhalten, er wäre lebendig. Du wirst dieses Shuttle nie aufgeben wollen. Aber du weißt, dass dies vermutlich der letzte Flug mit BC sein wird, oder? Wenn wir den Zeitmanipulator benutzen, wird es kein Geschenk von Kellim mehr geben.“
    Lex legte seine Hand auf die Schaltkonsole und strich mit seinen Fingerspitzen über einige Regler. „Ja, ich weiß. Es stimmt, ich werde es vermissen. Ich weiß jedoch, unter welchen Umständen ich es bekam. Ein guter Grund, es aufzugeben.“
    Lex zögerte, dann fügte er theatralisch an: „Obwohl mein Herz blutet bei dem Gedanken und es zu Stein erstarrt, weil in Wahrheit BC die einzige wahre Liebe für mich ist.“
    „Blödmann“, erwiderte Ryan trocken.
    „BC nennt mich nicht Blödmann“, erläuterte Lex.
    „Daran sieht man, dass es eben nur eine Maschine ist. Ansonsten hätte dein eigenes Shuttle dich vermutlich schon mitten im All ausgesetzt.“
    „Sehr charmant.“
    „Was soll das eigentlich heißen, dass wir uns selbst zu beschäftigen wissen?“
    „Tja, weißt du … was soll ich lange reden? Komm mit, ich zeige es dir.“
    Lex führte Ryan durch einen Gang des Shuttles und hielt an einer geschlossenen Tür. „Vielleicht wirst du jetzt verstehen, warum es mir wirklich schwerfallen wird, das Shuttle aufzugeben.“
    Er öffnete die Tür und trat zur Seite. Mit einem Lächeln beobachtete er Ryans Verblüffung und folgte ihm ins Schlafzimmer.
    „Der Raum ist ja riesig! Und dieses Bett … ist der Wahnsinn! Wozu sind die Schaltkonsolen am Kopfende?“
    Lex grinste. „Zum einen für das, was du denkst. Alles in puncto Sex und Bett ist mit dem Ding machbar. Versenkbare Spiegel an den Wänden und der Decke, Metallstangen, die auf Knopfdruck erscheinen, um Fesselungsspiele zu ermöglichen, Monitor mit Wunschprogramm … all der Sex-Kram eben. Aber das ist nicht das Interessante, sondern man hat von hier aus die Möglichkeit, auf die Kontrollen des Shuttles zuzugreifen. Das heißt, ich kann im Bett liegend jedes Manöver durchführen, das ich möchte. Ob das notwendig ist, ist die andere Frage. BC kommt nach Befehlseingabe sehr gut alleine klar. Mein Lieblingssteuerungsmodul ist das hier.“ Lex drückte einen Knopf und ein Teleporter sorgte dafür, dass die eben noch tiefschwarze Satinbettwäsche gegen strahlend weiße Baumwollbettwäsche ausgetauscht wurde.
    „Das nenne ich ja mal praktisch! Stimmt, dagegen verblassen der Sex-Kram und die Manövriermöglichkeiten natürlich“, lachte Ryan. „Warum liegst du eigentlich nicht den ganzen Tag im Bett?“
    Lex griff nach Ryans Hand und zog ihn mit sich gemeinsam auf die aufgeplusterten Kissen. Sie kamen beide lachend zu Fall und Lex umarmte Ryan. „Weil ich bislang dafür noch nicht den passenden Bettgefährten hatte.“
     
    *
     
    Der Giebel des Rathauses von Lahaya ragte in den blauen Himmel. Die Sonne schien und blendete Miles, während er versuchte, die Eingangspforte des alten Gebäudes im Auge zu behalten. Er hatte sich im Schatten einer alten Scheune versteckt, da Benahra der Ansicht gewesen war, dass man sie besser nicht zusammen im Ort sehen sollte. Sie kannte Lahaya nicht, aber sie hatte ihm erklärt, dass es durchaus möglich war, dass man sie dort kannte, da sie als Diplomatin ihres Volkes vielen ein Begriff war. Es war gut zehn Minuten her, dass sie ins Rathaus gegangen war. Miles lehnte seinen schmerzenden Rücken gegen die Holzlatten der Scheune und versuchte, seine Muskeln zu entspannen. Die Luft war stickig und Miles spürte, dass das Fieber zurückgekehrt war. Er fröstelte trotz der hohen Temperaturen.
    Weitere qualvolle Minuten vergingen, bis er sah, dass Benahra aus dem Gebäude trat. Sie stieg die Stufen hinab und senkte den Kopf, als eine andere Frau auf sie zukam. Kaum war diese an ihr vorbei, drehte die Fremde sich abrupt um und fasste Benahra am Arm, um sie festzuhalten.
    „Verflucht“, murmelte Miles und wollte seine Deckung schon aufgeben, um ihr zu Hilfe zu eilen. Dann wies Benahra jedoch in eine Richtung und die Frau bedankte sich und ging ihrer Wege. Benahra setzte ihren Weg fort, versicherte sich, dass keiner der Passanten sie beobachtete, und schlüpfte zu Miles in die Schatten.
    „Und?“, fragte er aufgeregt.
    „Lass uns erst mal von hier verschwinden. Ich bin froh, wenn wir aus dem Ort raus sind. Ich musste im Rathaus eine Tür aufbrechen, um an die Akten zu kommen. Das wird nicht lange

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