Lex Warren E-Book
Anfang.
„Zoldaner … das war der Fall, bei dem die Bewohner des Planeten Zolda ihr Vermögen diesem Kayne überschrieben haben, nachdem er ihr Gedächtnis manipuliert hatte. Sie alle glaubten, er wäre ihr direkter Erbe. Obwohl er nicht mal wie ein Zoldaner aussah, dachten sie, er gehöre zu ihrer Familie.“
„Ja, das ist richtig“, bestätigte Lex.
„Das war ein schwieriger Fall damals, weil wir Kayne zwar gefasst hatten, aber keines der Opfer ihn anzeigen wollte. Wir hatten große Mühe, die Leute davon zu überzeugen, dass er sie manipuliert hatte. Fast wäre er auf freien Fuß gekommen.“
„So war es. Ein schwieriger Fall … Aber sie haben sich erinnert, weil du nicht locker gelassen hast, bis sie es begriffen. Benahra, diesmal werde ich es sein, der nicht locker lassen wird!“ Sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Es war riskant, ihr so deutlich zu verstehen zu geben, dass er sie weiter bedrängen wollte. Vor allem, weil sie seinem Vorhaben mit nur einer einzigen Handbewegung ein Ende bereiten konnte, indem sie die Verbindung trennte. Benahra presste die Lippen zusammen und endlich erkannte er darin eine vertraute Geste. Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Das war gut, denn momentan war sie eindeutig nicht sie selbst.
„Das klingt wie ein Versprechen … oder wie eine Drohung?“
„Es ist ein Versprechen, Benahra.“
Sie nickte. Ihr Blick schweifte kurz ab, aber immerhin ließ sie ihre Hand unten. Als sie in die Kamera blickte, funkelten ihre Augen. „Weißt du, Lex, wir hatten eine gute Zeit.“
„Ja, die hatten wir!“
„Aber was wir getan haben, war falsch.“
Lex stutzte. „Was denkst du denn, was wir getan haben?“, fragte er verwirrt.
„Wir hatten Kontakt.“
Lex wartete, aber mehr kam nicht von ihr. Er zuckte mit den Schultern. „Wir hatten Kontakt … und das war falsch?“
Sie nickte nachdrücklich. „Ich muss nach vorne sehen, und ich möchte die Zeit auf der Erde vergessen. Meine Familie braucht mich. Es gibt so vieles, das ich hier zu tun habe.“
„Was zum Beispiel?“
„Das darf ich dir nicht sagen.“
„So streng geheim?“
„Du würdest es nicht verstehen. Du bist ein Mann.“
Lex stöhnte genervt auf. „Sag mal, ist das ein Slogan bei euch? Benahra, ganz ehrlich, das ist alles Unsinn, was du mir erzählst. Du weißt ja nicht mal, wieso du nun überhaupt auf Dolex bist, obwohl du früher alles daran gesetzt hast, deinen Heimatplaneten nie wieder betreten zu müssen. Ganz egal, was du glaubst, dort erledigen zu müssen, hier auf der Erde hast du ebenfalls noch vieles zu erledigen. Wir haben Aufträge! Du kannst dich nicht einfach davon machen und mich alleine lassen.“
„Das Gespräch dauert schon viel zu lange“, war ihre einzige Erwiderung.
Er erkannte an ihrem Blick, dass er sie diesmal nicht erreicht hatte. „Benahra, ich möchte dir gerne noch eine Frage stellen.“
Sie überlegte offenbar, ob sie es ihm gestatten sollte. Er zögerte nicht, sondern fuhr fort: „Es geht um jemanden, dem auf eurem Planeten der Prozess gemacht wird. Sein Name ist Miles Frazer. Er ist ein Mensch, aber er wurde von Yaga aus zu euch gebracht. Könntest du bitte für mich herausfinden, wie es ihm geht, und dich noch einmal bei mir melden?“
Sie schüttelte entschieden den Kopf.
„Benahra, bitte! Was kostet es dich schon, diese Kleinigkeit für mich zu tun?“
„Was hätte ich davon, es zu tun?“
Lex überlegte. Die Aussicht, mit ihm in Kontakt zu bleiben, konnte Benahra offensichtlich nicht reizen. „Gar nichts … jedenfalls nichts, was du jetzt auf den ersten Blick als Vorteil erkennen könntest. Aber ich denke, dass es gar nicht so leicht sein wird, etwas über Miles Frazer zu erfahren. Du hättest eine Herausforderung. Das ist alles, Benahra … eine Herausforderung.“
Sie kaute an ihrer Lippe. Lex jubelte innerlich. Er hatte sie bei ihrem Ehrgefühl gepackt, selbst wenn sie es nicht richtig begriffen hatte. Was immer man mit ihr angestellt hatte, ein Kern der alten Benahra war auf jeden Fall noch vorhanden. Lex war sich sicher, dass er den öfter berühren könnte, wenn er mehr Zeit hätte. Er überlegte sein weiteres Vorgehen.
Plötzlich sagte Benahra: „Ich werde die Verbindung beenden. Sie hat mich bereits wertvolle Zeit gekostet.“
„Was hast du jetzt vor?“, fragte Lex, in der Hoffnung, sie noch hinhalten zu können.
„Heute ist ein großer Tag. Ich werde Torlat sein Zeichen einbrennen.“
„Wer ist Torlat?“, fragte
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