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Lex Warren E-Book

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Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
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Gedanken noch mal die visuelle Führung durch, die er bei seiner Ankunft erhalten hatte. Der zehnte Stock bot viele Möglichkeiten für sexuelle Abenteuer, war aber auch recht unübersichtlich. „Vergiss es!“, sagte er entschieden.
    „Ist okay, ich bin ohnehin völlig … durchgeknallt.“
    Lex grinste, dann sagte er: „Ich bin ziemlich müde.“
    „Das bin ich auch.“ Denver ging zum Bett und legte sich seitlich darauf. Lex folgte ihm und schmiegte sich an seinen Rücken. Einen Arm legte er ihm locker über die Hüfte.
    „Keine Fesseln?“, fragte Denver.
    „Nein, keine Fesseln. Die Tür ist verschlossen und aus dem Fenster wirst du kaum springen wollen.“
    „Was ist mit der Waffe im Badezimmer? Hast du keine Angst, dass ich sie hole, während du schläfst?“
    „Wenn du mich hättest töten wollen, wäre eben ein guter Zeitpunkt gewesen. Wenn du schlafen willst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dafür. Wir haben morgen eine Reise vor uns.“

 
8. Kapitel
     
    Ein Geräusch weckte Lex. Er schlug die Augen auf. Von draußen schien bereits das Tageslicht herein. Erstaunt stellte er fest, dass er die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Er erwartete, sich allein im Bett vorzufinden, aber zu seiner grenzenlosen Erleichterung lag Denver noch in seinem Arm und erwachte zögerlich.
    „Was ist das?“, murmelte er.
    „Mein Kommunikator“, erwiderte Lex. Er schwang sich aus dem Bett, schnappte sich das Gerät und schaute auf das Display.
    „Es ist Benahras Nummer“, stieß er aufgeregt hervor und beeilte sich, den Anruf entgegenzunehmen. Es dauerte, bis er erkannte, dass es sich bei der Frau, die auf dem Display erschien, tatsächlich um Benahra handelte. Ihr Haar war streng zurückgekämmt und ihre Züge wirkten ungewöhnlich ernst. Sogar ihr Tonfall klang anders. Es war, als hätte sie jeglichen melodischen Klang aus ihrer Stimme verbannt, von dem Lex nun erst feststellte, wie sehr er ihn gemocht hatte.
    „Lex? Man sagte mir, ich solle mich bei dir melden.“
    Das war alles? Mehr hatte sie ihm nicht zu sagen?
    „Ja. Ich war über dein plötzliches Verschwinden sehr überrascht.“
    „Und ich bin über deine Kontaktaufnahme sehr überrascht. Man brachte mir dafür extra meinen Kommunikator. Es ist äußerst unüblich, dass Männer eines anderen Planeten Kontakt zu einer dolexidischen Frau aufnehmen.“
    „Dann bist du das jetzt also … eine dolexidische Frau?“
    „Das war ich immer.“ Ihre Stimme klang herablassend.
    Lex starrte aufs Display. Er versuchte, an seiner Gesprächspartnerin etwas wiederzuerkennen, das ihn an die Benahra erinnerte, mit der ihn eine jahrelange Freundschaft verband. Wo war die Frau hin, mit der er nedanisches Bier getrunken hatte? Die ihm ungehemmt seine sexuellen Abenteuer entlockt hatte. Die Freundin, die immer für ihn da gewesen war, wenn er sich einsam fühlte. Nächtelang hatten sie sich unterhalten und manchmal zusammen geschwiegen. Selbst im Moment des größten Schweigens waren sie sich nahe gewesen.
    „Ich weiß, dass du immer eine dolexidische Frau warst. Aber du wolltest niemals auf deinen Planeten zurückkehren. Kannst du dich daran erinnern?“
    Für einen kurzen Moment runzelte Benahra die Stirn. „Mag sein, aber ich habe es mir eben anders überlegt.“
    Lex fühlte, dass ihm das Gespräch entglitt. Nicht, dass er es bislang im Griff gehabt hätte, aber wenn ihm nicht rasch etwas einfiel, würde Benahra den Kontakt beenden. In dem Fall würde er wahrscheinlich nicht die Chance bekommen, noch einmal zu ihr durchzudringen.
    „Benahra, weißt du, wie du nach Dolex gekommen bist?“
    Stille. Er konnte sehen, dass sie nachdachte, ihre Miene verdüsterte sich.
    „Das ist doch nicht wichtig. Ich bin hier, das ist das Einzige, was zählt.“
    Lex’ Gedanken rotierten. Der Schweiß brach ihm aus allen Poren.
    „Also, Lex, es war nett, dass du dich gemeldet hast, aber tu es bitte nicht wieder.“
    „Warte!“, schrie er Benahra an. Sie hatte die Hand ausgestreckt, um die Verbindung zu unterbrechen. „Kannst du dich an den Zoldaner-Fall erinnern?“ Er beobachtete jede Regung, um zu sehen, ob Benahra begriff. Sie verengte die Augen.
    „Ja“, gab sie knapp zurück. „Gut, ich möchte, dass du mit mir darüber sprichst.“
    „Warum sollte ich das tun? Ich führe nun ein anderes Leben. Was damals gewesen ist ...“, sie unterbrach sich selbst und Lex konnte spüren, dass sie verwirrt war. Er war sich nicht sicher, ob das reichte, aber es war ein

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