Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
Vom Netzwerk:
den Gedanken zuzulassen, dass er weit mehr manipuliert sein könnte, als durch kleine Taschenspielertricks.
    ‚Liebst du mich genug, um ein Verbrechen zu begehen? Liebst du mich genug, um alles aufzugeben?‘
    ‚Ja.‘
    Die Sätze hallten durch seinen Kopf. Alles machte jetzt Sinn. Einen so schrecklichen Sinn, dass Lex die Hand zur Faust ballte und in unendlichem Schmerz gegen die Wand schlug. Er atmete schwer. Bilder wirbelten durch seinen Kopf und raubten ihm fast den Verstand. Jetzt war keine Zeit, um durchzudrehen. Er musste hier raus! Lex löste sich endgültig von dem Gedanken, dass Ryan zurückkehren würde. Er war auf sich allein gestellt. Alles, was jetzt zählte, war, zu seinem Shuttle zu gelangen und die Erde zu verlassen … vielleicht für immer.
    Er musste alle Kraft aufbringen, um seinen Weg fortzusetzen. Lex schritt weiter den Gang entlang. Nach ein paar Metern erkannte er, dass sein Weg hier endete. Wenn seine Vermutung stimmte, würde er sich hinter der Tür außerhalb des Hauses im Shuttle-Raum wiederfinden. Es war gut möglich, dass sein Leben in wenigen Sekunden enden würde. Lex dachte an das, was er Ryan gesagt hatte. Nicht einmal die Aussicht auf eine heiße Nummer wollte ihn noch optimistisch stimmen.
    Es gingen Dinge vor sich, die er nicht kontrollieren konnte, und das machte ihn sogar nervöser, als die Aussicht, in mehrere Waffenmündungen zu blicken, wenn er aus dem Dunkel des Ganges kam. Lex lauschte. Nichts war zu hören. Er begann daran zu zweifeln, dass sein Weg ihn ans gewünschte Ziel gebracht hatte. Vermutlich würde er sich gleich im Weinkeller des Senators wiederfinden. In dem Fall bliebe ihm immer noch die Möglichkeit, sich so lange zu besaufen, bis Zeit und Raum egal wurden.
    Er hob seine Strahlenwaffe in Angriffsposition und stieß die Tür auf. Sie öffnete sich mit einem Knarren und Lex kam es vor, als würde das Geräusch durchs halbe Universum gellen. Er sprang aus dem Geheimgang und drehte sich zielend in alle Richtungen. Sein Herz klopfte im Hals; das Gefühl machte ihn wahnsinnig. Da stand ein Shuttle. Er war also im richtigen Raum gelandet, doch alles andere schien falsch zu sein. Durch die Fensterscheiben konnte er erkennen, dass finstere Nacht war. Das konnte nicht sein! Als sie eingetroffen waren, war es höchstens Nachmittag gewesen. Soviel Zeit war unmöglich seitdem vergangen! Der Raum war beleuchtet, aber leer, bis auf einen Wachmann, den Lex am anderen Ende des Tunnels erkennen konnte. Der Sicherheitsbeamte saß auf einem Stuhl, mit dem Rücken zu ihm. Er erwartete eine eventuelle Gefahr von der Seite des Hauses aus. An seiner Kopfhaltung bemerkte Lex, dass er eingenickt war. Lex schlich zum Shuttle und behielt den Wachmann im Blick, während er die Einstiegsluke öffnete.
    „Schlaf weiter. Ich möchte dich am Leben lassen“, murmelte Lex und stieg lautlos die Stufen empor, die ihn ins Innere führten. Kaum schloss sich die Tür hinter ihm, hörte Lex einen Alarm schrillen.
    „Scheiße!“, fluchte er und rannte zur Kommandostation. Die Lichter im Shuttle schalteten sich automatisch ein, aber das war alles an Service. Lex vermisste auf der Stelle BC, doch für Trauer darüber, dass er sein Luxus-Shuttle gegen einen einfachen Gleiter eintauschen musste, um von der Erde zu fliehen, war keine Zeit. Von draußen hörte er eindeutige Geräusche. Man versuchte, die Luke gewaltsam zu öffnen.
    Lex’ Finger huschten über die Schalter. Er deaktivierte sämtliche Sicherheitsvorkehrungen, die das Shuttle standardmäßig besaß. Sicherheit wurde überbewertet. Was zählte, war Mut … und die Bereitschaft, notfalls für die eigene Freiheit zu sterben. Das Tor des Shuttle-Raumes war verschlossen und Lex ahnte, dass es ihm unmöglich sein würde, es zu öffnen. Außerdem drängte die Zeit. Er hörte Schüsse und war sich sicher, dass man versuchte, sein Shuttle fluguntauglich zu machen. Ohne zu zögern, startete Lex die Triebwerke. Er lauschte ihrem Klang und entschied rein nach Gehör, wann sie soweit waren, ihn mitsamt dem Shuttle in die Luft zu katapultieren. Er gab die Flugroute ein und krallte sich kurz darauf an dem unbequemen Sitz fest. Er musste alles auf eine Karte setzen. Mit einem Zittern hob das Shuttle vom Untergrund ab und bereits im nächsten Moment wurde es von einem Schlag getroffen, der die ganze Konstruktion zum Kreischen brachte. Die obere Hülle wurde eingedrückt und Lex zog automatisch den Kopf ein, auch wenn ihm die Aktion gar nichts bringen

Weitere Kostenlose Bücher