Lexikon des Unwissens: Worauf es bisher keine Antwort gibt (E-Book zu Print) (German Edition)
Weltall weit verbreitet sind. Und es wäre der erste Beweis überhaupt für die Existenz von →Leben außerhalb der Erde. Wohl darum war Louis auf einmal berühmt.
Aber wie es mit Theorien so ist, stimmt das alles vielleicht auch gar nicht. Es ist zum Beispiel höchst unklar, inwieweit man der Behauptung, die Zellen enthielten keine DNA, trauen kann. Nachfolgeuntersuchungen in britischen Instituten erbrachten dann doch Hinweise auf DNA, allerdings «noch nicht vollständig bestätigt». Carl Sagan konstatierte einst, dass «außergewöhnliche Behauptungen auch außergewöhnliche Beweise verlangen» – zum Beispiel einen ausgewachsenen Außerirdischen, nicht nur rotgefärbte Zellen. Bis es so weit ist, können wir uns ja weiterhin mit Algen befassen.
Schlaf
Bewusstsein, dieser lästige Zustand zwischen zwei Nickerchen.
Anonym
Säugetiere tun es, Vögel tun es, Reptilien tun es. Amphibien und Fische sind immerhin manchmal etwas unaufmerksamer als sonst, und wie man vor wenigen Jahren herausgefunden hat, schlafen sogar Insekten – obwohl man bei den Mücken nachts leider nicht viel davon merkt. Die Kleine Taschenmaus schläft mehr als 20 Stunden am Tag, die Giraffe dagegen nur zwei. Manche Tiere, wie die Gorillas, schlafen viele Stunden am Stück, andere, wie die Kühe und diverse kleine Nager, immer nur ein paar Minuten. Die einen schlafen nachts, die anderen tagsüber, und dämmerungsaktive Tiere wie die Fledermäuse haben zwei Wachphasen.
Das menschliche Schlafverhalten entwickelt sich erst nach und nach. Ein Säugling schläft (auch wenn die Klagen junger Eltern nicht darauf schließen lassen) immerhin 16 Stunden, verteilt über den ganzen Tag; beim Erwachsenen bleiben davon im Schnitt noch acht Stunden übrig. Die individuelle Schlafdauer schwankt stark, so variiert das Schlafbedürfnis beim Menschen zwischen vier und zehn Stunden. So viel ist bekannt. Aber was bewegt Mensch und Tier zu diesem seltsamen Verhalten? Warum erledigen einige Tiere das, was im Schlaf offenbar erledigt werden muss, in viel kürzerer Zeit als andere? Wie kommt es, dass das Schlafbedürfnis bei allen Landsäugetieren, einschließlich dem Menschen, im Laufe des Lebens abnimmt? Wem, außer den Bettenherstellern, nutzt der Schlaf überhaupt?
Die Schlafforschung ist eine relativ junge Disziplin. Sie entstand erst Ende der 1930er Jahre, als es durch die Erfindung des Elektroenzephalogramms möglich wurde, das Gehirn beim Schlafen zu beobachten. Schnell fand man heraus, dass beim Schlafen nicht, wie man bis dahin angenommen hatte, einfach das Licht im Kopf ausgeht, sondern dass sich dabei einiges bis heute nicht ganz Verstandenes tut. Es dauerte dann noch bis in die 1950er Jahre, bis man mit Hilfe der sogenannten Polysomnographie, einer Kombination mehrerer Messverfahren, zuverlässig die verschiedenen Schlafstadien und Schlaftiefen erkennen konnte. Da im Schlaf die Nervenzellen im Gehirn anfangen, im Takt zu feuern, und man diesen gemeinsamen Rhythmus (mit Hilfe einer sehr unkleidsamen Kabelmütze) messen kann, hat man den Schlaf anhand dieser Muster in fünf Stadien eingeteilt. Stadium I entspricht dem leichten Anfangsschlaf, im Stadium II verbringt man den größten Teil der Nacht, und in den Stadien III und IV findet der Tiefschlaf statt. Die fünfte Phase, der REM-Schlaf, unterscheidet sich grundlegend von den anderen vier: Das Gehirn ist so aktiv wie im Wachzustand, die Muskulatur aber völlig entspannt. Weckt man Testschläfer in REM-Schlafphasen, geben sie fast immer an, gerade geträumt zu haben. REM-Schlaf wurde bei so gut wie allen Säugetierarten nachgewiesen. Die Schlafstadien sind beim Menschen allerdings viel ordentlicher voneinander abgegrenzt als bei den meisten Tieren; man geht davon aus, dass ein Gehirn, das im Wachzustand mehr und schwierigere Dinge analysieren muss, auch nachts komplizierter schläft. Bei kleineren Tieren ist ein kompletter Schlafzyklus viel kürzer; die Kurzschwanzspitzmaus absolviert alle fünf Schlafphasen in nur 8 Minuten, der Elefant dagegen braucht fast zwei Stunden. Warum das so ist, weiß nicht einmal die Kurzschwanzspitzmaus selbst.
Weil es nicht leicht ist, direkt zu messen, was im Schlaf geschieht, kann man ersatzhalber untersuchen, was alles passiert, wenn man nicht schläft. Man setzt dazu eine Ratte auf eine von Wasser umgebene Plattform, die so klein ist, dass die Ratte nass wird, sobald sie sich beim Einschlafen entspannt. Ratten werden so ungern nass, dass sie in einer solchen
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