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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Fragen beantworten. Sie sprechen nur, wenn ich Sie dazu auffordere, ansonsten schweigen Sie. Haben Sie mich verstanden?«
    »Ja, ich habe Sie verstanden.« Die glänzenden Augen sahen ihn an, ohne ihn zu erkennen; auf Stirn und Oberlippe bildeten sich Schweißtropfen, und der Puls an der Halsschlagader beschleunigte sich noch mehr.
    In Gedanken legte sich Val Con die Reihenfolge und Formulierung der Fragen zurecht.
    »Zeitrahmen«, sagte er. »Kurz bevor Sie die Zielperson auf dem Winterjahrmarkt lokalisierten. Sie landeten und versteckten Ihr Schiff, ist das korrekt?«
    »Korrekt.«
    »Ich benötige die präzisen Ortsangaben, lokaler Längen- und Breitengrad.«
    Ohne zu zögern haspelte sig’Alda die Zahlen herunter, die sein auf Hochtouren laufendes Gedächtnis lieferte.
    Val Con befeuchtete mit der Zungenspitze seine Lippen. »Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um das Schiff zu tarnen?«
    »Ich aktivierte das schiffseigene Ambientalfeld.« Die Stimme klang ein wenig atemlos, und der Herzschlag des Mannes wurde immer schneller.
    »Geben Sie mir detaillierte Angaben.«
    Der Mann schilderte knapp, welche Schutzmaßnahmen er getroffen hatte, um das Schiff zu verbergen; während er sprach, wurde seine Stimme immer schwächer, und er fing an zu keuchen.
    Val Con sah in das Gesicht des Mannes, der sich in einem Zustand totaler Erinnerung befand; einen krasseren Gegensatz zu den durch Cloud erschlafften Zügen konnte er sich nicht vorstellen.
    »Agent Tyl Von sig’Alda, Rugare Clan, teilen Sie mir kurz mit, welche Substanzen Sie während der letzten drei Stunden zu sich genommen haben und welche Drogen Ihnen durch Miri Robertson aufgezwungen wurden. Außerdem nennen Sie mir die Namen sämtlicher Mittel, die die Wirkung aufheben.«
    »Lethecronaxion – kein Gegenmittel bekannt. MemStim – kein Gegenmittel bekannt. Ein Optimierer – Name steht mir nicht zur Verfügung, kein Gegenmittel bekannt; bleibt ungefähr drei Stunden lang im Körper aktiv.«
    »Was zeigt Ihre Schleife an?«
    »CEM-Wert: unter einem Prozent. CPU-Wert: drei Prozent und fallend … zwei Komma fünf Prozent… eins Komma acht Prozent! CEM – Null!« In der röchelnden Stimme schwang blankes Entsetzen mit. »Chance auf persönliches Überleben des Agenten …«
    »Aufhören!« Val Con schlug mit der flachen Hand in das verzerrte Gesicht, um den Mann aus seiner Trance zu reißen. »Tyl Von sig’Alda, die Schleife lügt!«
    »Chance auf Persönliches Überleben …« Der Puls raste, diese ungeheure Belastung konnte kein Herz aushalten.
    »Tyl Von sig’Alda aus dem Rugare-Clan!«
    Der Körper des Mannes wand sich in Zuckungen. Sein Rücken bog sich durch, als sich jeder Muskel verspannte, dann sackte er in sich zusammen, als bestünden die Knochen aus einer weichen Masse. Das Herz hörte auf zu schlagen, der Mann war tot.
    Nach einer Weile streckte Val Con seine Hand aus und schloss die starren, schwarzen Augen; rasch und gründlich leerte er die Taschen des Agenten und nahm die Dinge an sich, die er bei sich getragen hatte. Die Lederjacke ließ er ihm, obwohl sie nicht von Vandar stammte und eigentlich nicht gefunden werden durfte.
    »Ich werde deinen Clan unterrichten«, sagte er sehr leise.
    Er suchte nach der Miniaturpistole und nach Miris Stabmesser, fand beide und verwahrte sie zusammen mit der anderen Pistole, die er bereits eingesteckt hatte. Dann ging er zu Miri, kniete neben ihr nieder und hielt seine Finger an ihren Hals.
    Sie rührte sich, ihre Augenlider flatterten. »Skel?«, murmelte sie. »Verdammt noch mal, Skel …« Über sie gebeugt wartete Val Con darauf, dass sie wieder das Bewusstsein erlangte, aber sie wurde nicht wirklich wach.
    Körperlich und seelisch erschöpft, hob er Miri auf und marschierte den langen Weg zum Winterjahrmarkt zurück; Tyl Von sig’Alda blieb allein auf dem dunklen, verharschten Schnee liegen.

Vandar
Winterjahrmarkt
     
    M iris schmalen Körper auf den Armen tragend, stapfte er durch den Schnee. Er lauschte auf ihre Atemzüge, die unregelmäßig und flach waren, doch er freute sich, dass sie überhaupt atmete. Noch zweimal regte sie sich und sprach mit Skel; einmal forderte sie ihn auf, sie abzusetzen und allein weiterzulaufen. »Das ist ein Befehl, du verdammter …«
    Val Con sprach mit ihr, redete irgendwelches Zeug, und es schien, als würde der Klang seiner Stimme sie beruhigen. Doch meistens marschierte er stumm in Richtung Jahrmarktgelände, gegen den Schnee und eine entsetzliche Müdigkeit

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