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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verdrehte entzückt die gelben Augen.
    Val Con lachte, nahm die stumpfe Schnauze in eine Hand und schüttelte sie kräftig. »Du solltest dich schämen! Du denkst wohl, ich bin nur nach Hause gekommen, um dich an deinen albernen Ohren zu ziehen, was? Aber ja doch, ich sehe, dass deine Pfote geschient ist. Du bist selbst schuld, dass du dir das Bein gebrochen hast. Was stellst du dich auch so ungeschickt an?«
    Der Hund antwortete mit einem weiteren seelenvollen Stöhnen, das in einen enttäuschten Seufzer überging, als der Mann sich aufrichtete und an den Herd trat.
    Miri blickte hoch und deutete flink auf den dampfenden Becher, der auf der Arbeitsplatte stand. »Bist du den ganzen Weg von Hakans Haus bis hierher gelaufen, Boss?«
    Dankbar wärmte er seine kalten Hände an dem Teebecher und beugte sein Gesicht über die aromatischen Dämpfe. »Die Nacht ist wunderschön, sehr klar. Sicher, an diesem Himmel gibt es nicht viele Sterne, aber ich glaube, ich konnte jeden einzelnen erkennen.« Vorsichtig nippte er an dem Tee. »Leider fehlte mir die Geduld, sie zu zählen.«
    »Du hättest bis zum frühen Morgen bei Hakan bleiben und dich dann von ihm mitnehmen lassen sollen, wenn er ohnehin in die Stadt fährt«, meinte Miri, während sie geschickt mit der Bratpfanne hantierte und Val Con gierig den würzigen Duft einsog, der vom Herd ausging.
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Weißt du, ich wollte noch heute Nacht mit meiner Frau sprechen, und als ich den Wunsch verspürte, dich zu sehen, lag Hakan schon im Bett.«
    »Es gibt doch ein Telefon …«
    Val Con lachte. »Nein, das wäre völlig unangemessen gewesen.« Er trat an den Schrank und holte Besteck und Servietten heraus. »Soll ich schon mal den Tisch decken?«
    »Gern, wenn du möchtest.«
    Val Con verteilte die Messer, Gabel und Löffel, dazu die Servietten – eine gelbe für sie, eine blaue für ihn –, brachte die Teller zur Arbeitsplatte und füllte einen zweiten Becher mit Tee. Beide Becher trug er zum Tisch, danach suchte er im Kühlschrank nach Brot und Butter.
    »Das Frühstück ist fertig«, verkündete Miri und stellte die vollen Teller auf den Tisch. »Hoffentlich bist du hungrig.«
    »Und wie!«, entgegnete er, setzte sich auf einen Stuhl und griff nach der Gabel.
    Miri grinste und nahm ihre eigene Portion in Angriff, überrascht, welchen Appetit sie plötzlich entwickelte.
    Sie hörte einen leisen Seufzer; als sie hochblickte, sah sie, dass Val Con sie anlächelte. »Es schmeckt köstlich, Cha’trez. Danke. Und ich hatte schon Angst, ich müsste meine Jacke essen.«
    Sie lachte, griff nach ihrem Teebecher und schüttelte den Kopf. »Zhena Trelu denkt, du wärst mir weggelaufen. Sie will, dass ich die Polizei einschalte und dich wegen böswilligen Verlassens verklage.«
    »Was bin ich doch für ein Schuft«, erzählte er seinem Teller. »Ein Mann ohne Ehrgefühl.« Unter seinen dichten Wimpern blickte er sie an. »Hast du ihr geglaubt?«
    Sie blinzelte verdutzt. »Nein.«
    »Nun, das ist ja ein Fortschritt«, informierte er den Teller und grub die Gabel in sein Frühstück. »Gut so.«
    Die grünen Augen fixierten sie wieder, ehe ihr eine passende Antwort einfiel. »Hat Zhena Trelu dir neue Sachen zum Anziehen gekauft, Cha’trez? Die Bluse, die du trägst, ist sehr hübsch.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist schon merkwürdig, aber Leute aus ganz Bentrill schicken uns Kleidung, Bücher und … Ach, bei der Hälfte der Sachen weiß ich nicht mal, was sie darstellen sollen. Sie überweisen auch Geld, und offenbar ziemlich große Summen. Zhena Trelu hat versucht, mir zu erklären, was wir jetzt alles besitzen, aber ich habe nicht alles kapiert. Im Musikzimmer stapeln sich die Dinge, die für dich bestimmt sind …« Sie unterbrach sich, als sie seinen starren, kalten Blick bemerkte.
    »Ist das so eine Art Beute?«, fragte er und hörte auf zu essen. »Eine Belohnung für die Männer, die wir getötet haben?«
    Oh. Die Yxtrang machten Beute; die Liaden zogen Bilanz und rechneten ab.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte sie vorsichtig. »Kem erklärte mir, die Leute hielten uns für Helden, und sie sind dankbar, dass wir die Vorhut der feindlichen Armee gestoppt haben. Es wäre schlimm gewesen, wenn sie in Gylles einmarschiert wäre.« Sie legte eine Pause ein und biss sich auf die Lippe. »Das Zeug ist wohl als eine Art Anerkennung gedacht. Die Leute meinen, sie schulden uns etwas, weil wir ihnen einen Gefallen erwiesen haben.«
    »Ich verstehe«,

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