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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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murmelte er und widmete sich wieder seinem Frühstück.
    Auch sie aß weiter, genoss das gute Essen, war glücklich, dass Val Con wieder zurück war, und obendrein in einer ruhigen, geselligen Verfassung. Zaghaft tastete sie sich bis zu der Stelle in ihrem Kopf vor, in der sich dieses Muster eingenistet hatte … und hätte um ein Haar die Gabel fallen gelassen.
    Das Muster leuchtete, es glitzerte, es sprühte vor Glanz. Ihr inneres Auge verfolgte die Abzweigungen des Musters, und plötzlich spürte sie eine Einheit, eine Vollkommenheit, und vor Begeisterung hätte sie am liebsten laut gelacht.
    Sie holte tief Luft und merkte erst, dass er sie aufmerksam beobachtete, als er ihren Namen aussprach.
    »Ja?« Gewaltsam riss sie sich von diesem inneren Muster los.
    »Woran denkst du, Miri?«
    »Ich …« Sie unterbrach sich. »Ich frage mich, wo der Dämon aus der Flasche geblieben ist, Boss …«
    »Ach so.« Er lehnte sich zurück, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Er wurde entwaffnet und zur Kapitulation gezwungen, würdest du vielleicht sagen.«
    »Und wird diese Sache auch nie wieder passieren? Angenommen, du musst wieder einmal kämpfen, bleibt dieser Dämon dann so zahm, oder packt er dich von Neuem und lässt dich so schnell nicht mehr los?« Sie zuckte mit den Schultern. »Das war das Unheimlichste, was ich je erlebt habe.«
    »Es tut mir leid, wenn du Angst hattest. Aber du kannst beruhigt sein, der Dämon kriegt mich nie wieder zu fassen. In mir ist nichts mehr, wonach er greifen könnte.«
    Sie runzelte die Stirn. »Und was ist mit der Schleife?«
    »Die existiert immer noch«, antwortete er gelassen. »Schließlich stellt sie eines meiner Talente dar, die Gabe, analytisch zu beobachten und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen.« Er sah, dass ihre Miene sich verfinsterte, beugte sich vor und streckte die Hand aus. »Miri…«
    Langsam verschränkte sie ihre Finger mit den seinen. »Val Con?«
    »Ja«, betonte er. »Wer sonst? Fürchtest du dich vor etwas, Miri? Ich …«
    Sie schüttelte den Kopf; die Augen halb geschlossen, berührte sie das Muster. »Ich habe keine Angst. Das Muster … es stimmt, es ist so, wie es sein sollte. Nicht ganz das alte, aber es ist okay.«
    Er wollte etwas sagen, doch plötzlich riss sie die Augen auf, lächelte und drückte seine Finger. »Wie kamst du eigentlich auf den Vergleich mit dem Dämon in der Flasche? Ich dachte, dieses Bild stammt aus den Sagen des alten Terra.«
    »So ist es auch«, bestätigte er, lehnte sich zurück und ließ ihre Hand los. »Aber ich erzählte dir doch, dass meine Pflegemutter Terranerin war, erinnerst du dich? Sie erzählte uns viele Geschichten. In einer kam ein Mann vor, der an einem Meeresstrand eine Flasche fand. Er zog den Korken heraus und befreite dadurch einen Dämon, der in der Flasche gefangen war. Der Dämon machte eine tiefe Verbeugung und meinte, er stünde tief in der Schuld dieses Mannes. Er bot ihm an, ihm drei Wünsche zu erfüllen, um seine Schuld zu begleichen.«
    »Klingt ganz so wie im richtigen Leben«, kommentierte Miri, die aufmerksam sein Gesicht beobachtete. »Nur ist meistens ein Trick dabei. Dämonen kann man ohnehin nicht trauen, sie sind eine aalglatte Bande.«
    »So scheint es. Aber es muss auch gesagt werden, dass der Bursche, der die Flasche fand, nicht der Intelligenteste war.« Er griff nach seinem Teebecher. »Die Geschichte faszinierte mich; sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf, und ich fing an zu überlegen, was ich tun würde, wenn ein Flaschengeist mir drei Wünsche erfüllen wollte.« Er lächelte, und in seinen Augen funkelte der Schalk.
    »Nach gründlichem Nachdenken hatte ich einen Plan ausgetüftelt, der mir idiotensicher vorkam. Immerhin war ich damals schon sechs und ziemlich altklug. Jetzt musste ich nur noch eine Flasche finden, die einen Dämon enthielt.« Er lachte ein bisschen und setzte den Becher wieder ab. »Also begab ich mich in den Weinkeller meines Onkels …«
    »Oh nein!«, hauchte Miri und bekam große Augen.
    »Oh doch!«, bekräftigte er. »Vielleicht war es nicht besonders klug von mir, mich auf die Suche nach einem Flaschengeist zu begeben, wenn mein Onkel gerade zu Hause war. Obwohl ich bis heute nicht verstehe, warum er so viel Aufhebens machte. Schließlich hatte ich die Flaschen, die nur Wein und keinen Dämon enthielten, wieder zugekorkt…«
    Sie lachte. »Und dein Onkel hat dich nicht umgebracht?«
    »Er war nahe daran«, gab er zu.
    Den Kopf in den Nacken gelegt, lachte

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