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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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sie, bis ihr die Tränen kamen; mit den Fingern wischte sie sie weg. Als sie merkte, dass er sie beobachtete, wurde sie plötzlich verlegen; unsicher streckte sie die Hand nach ihm aus.
    Er lächelte erfreut, als er den Ring sah, den er ihr geschenkt hatte – die silberne Schlange, die einen blauen Edelstein zwischen den Zähnen hielt. »Ich bin glücklich, dass du den Ring wieder trägst, Cha’trez. Danke.«
    Sie zuckte die Achseln und senkte den Blick. »Seit die Handwerker, die der König geschickt hat, die Farm wieder in Schuss gebracht haben, bleibt mir kaum noch etwas zu tun außer die Scuppins zu füttern. Ich glaube, wir sind arbeitslos, Boss.«
    »Dann suchen wir uns halt einen neuen Job.« Fragend hob er ein Braue. »Wie ist das mentale Muster?«
    Als sie zögerte, beugte er sich besorgt vor. »Geht es dir nicht gut, Cha’trez? Macht das Muster dir irgendwie zu schaffen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, es ist sogar sehr schön. Jedenfalls ist es die meiste Zeit angenehm«, ergänzte sie. »Als du dich während des Kampfes so verändert hattest, konnte ich deinen Wandel genau spüren. Und das machte mir natürlich Angst.« Sie biss sich auf die Lippe. »Sag, Val Con, du bist es doch, der dieses Muster in mir erzeugt, oder? Bis jetzt war ich mir absolut sicher, dass eine mentale Verbindung zwischen uns beiden besteht. Jedenfalls fühlt es sich so an!«
    Er bemerkte ihre innere Anspannung. Zuerst war sie verwirrt gewesen, nun jedoch wirkte sie erschrocken. Er schob seinen Stuhl zurück, griff nach ihrer Hand und zog sie auf seinen Schoß. Als sie auf seinen Knien saß, blickte sie ihm in die Augen.
    »Boss, du steckst in meinem Kopf. Es gibt keine andere Möglichkeit. Aus irgendeinem Grund wusste ich, dass du Probleme hast. Ich konnte es sogar sehen! Drei schreckliche Tage lang ließ ich dich allein, im Glauben, du könntest dich selbst aus dieser Falle befreien …«
    Er streichelte ihr Gesicht, das einen schmerzlichen Ausdruck annahm. »Miri. Miri, Cha’trez … du darfst dir keine Vorwürfe machen. Es war doch nicht deine Schuld.«
    Sie schloss die Augen und atmete tief durch.
    »Miri?«
    »Ich bin okay.« Zum Beweis öffnete sie die Augen und lächelte ihn an.
    »Schön.« Er legte eine kurze Pause ein. »Lass uns sagen, dass dieses Muster in deinem Kopf von mir stammt«, begann er, nach den passenden terranischen Ausdrücken suchend, die das Phänomen jedoch nicht annähernd beschreiben konnten. »Und es stört dich auch wirklich nicht? Ich hatte befürchtet, du könntest bestimmte Dinge … hören, die dich vielleicht quälen würden.«
    »Moment mal.« Sie kniff leicht die Augen zusammen und sah ihn scharf an. »Hast du etwa ein Muster von mir in deinem Kopf? Das dich stört oder dir irgendwelchen Kummer bereitet?«
    »Du existierst tatsächlich in meinem Kopf«, erwiderte er leise. »Als eine Art Lied. Es gefällt mir sehr gut, es tröstet mich.«
    Eine kurze Stille trat ein. »Val Con?«
    »Ja.«
    »Was ist das überhaupt? Was geht in mir vor? Ich verstehe das nicht.«
    »Ich werde versuchen, es dir zu erklären, Cha’trez. Aber auf Terranisch fällt mir das sehr schwer.« Er deutete ein Lächeln an. »Es handelt sich um ein Liaden-Phänomen, und in unserer Sprache gibt es die richtigen Begriffe dafür. Würdest du Niederliaden sprechen, genügte allein die Bezeichnung für diese Erscheinung, und du wüsstest genau, worum es geht. Was immer ich auf Terranisch sage, wird wie ausgemachter Blödsinn klingen.«
    »Versuche es trotzdem.« Sie nahm erneut seine Hand und verschränkte ihre Finger mit den seinen. »Fang an.«
    »Lass es mich mal so ausdrücken«, begann er nach einer Weile. »Was du in deinem Kopf hast – und ich in meinem –, sind Fragmente von Empathie. Zwischen uns beiden existiert eine Verbindung, die uns befähigt, zum Beispiel Stimmungen des anderen aufzufangen. Ich sagte dir, du existiertest in mir als eine Art Lied. Nun, diese Melodie verrät mir, dass du lebst und dass du wohlauf bist. Das Lied funktioniert sogar wie ein Peilsender. Das stellte ich heute Nacht fest, als ich Hakans Haus verließ und zu dir wollte. Zuerst ging ich zu Zhena Brigsbee. Doch dann verriet mir deine Melodie, dass ich in die falsche Richtung lief. Ich lauschte ganz genau und merkte, dass ich dich auf der Farm finden würde.« Er schmunzelte. »Deshalb kam ich um ein Haar zu spät zum Frühstück. Und nun erzählst du mir, woher du wusstest, dass ich heute hier auftauchen würde.«
    Sie zuckte mit

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