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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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den Schultern. »Ich … äh … verflixt noch mal, ich hatte einfach das Gefühl, du würdest zum Frühstück kommen. Nenn es Intuition, wenn du willst.« Sie zog die Stirn kraus. »Genauso wie ich spürte, als du in Schwierigkeiten stecktest.«
    »Natürlich. Und ich werde immer wissen, wenn es dir schlecht geht und du Hilfe brauchst. Im Laufe der Zeit lernt man sicher, die feineren Nuancen zu deuten.« Er seufzte. »Ich fürchte, das war keine sehr aufschlussreiche Erklärung. Kannst du wenigstens etwas damit anfangen?«
    »Gib mir ein, zwei Jahrhunderte zum Nachdenken … Val Con?«
    »Ja.«
    »Ist es bei allen Lebensgefährten so, dass sie durch diese Empathiesache miteinander verbunden sind? Hast du mich vielleicht deshalb zur Partnerin genommen? Wegen dieses … Liedes in deinem Kopf?«
    »Nein, es kommt sogar eher selten vor. Und es hat sehr lange gedauert, bis ich diese Melodie hörte; es fing erst an, nachdem wir auf diesem Planeten landeten. Ich glaube, vor langer Zeit war es üblich, dass Leute, die eine Lebenspartnerschaft eingingen, diese Empathieempfindungen hatten. Sie verschmolzen gewissermaßen zu einer Person, konnten ohne Worte, nur per Gedankenkraft, miteinander kommunizieren. Ich weiß, es klingt albern, aber solche Dinge gibt es nun mal.«
    »Na ja, kein Terraner in nüchternem Zustand würde dir glauben.« Sie dachte kurz nach. »Dieses Miteinander-Verschmelzen, das Teilen von Gedanken – glaubst du, dass uns das eines Tages auch passieren wird?«
    »Nein, das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Schließlich sind wir nur ganz gewöhnliche Leute … Wir verfügen nicht über echte magische Kräfte, wie richtige Hexen oder Zauberer.«
    »Genau.« Sie seufzte, starrte angestrengt ins Leere und grinste plötzlich. »Ich glaube, ich werde so schnell wie möglich Niederliaden lernen müssen.«
    »Das würde mich sehr freuen.« Er drückte ihre Hand. »Möchtest du dir die Sprache wirklich aneignen?«
    »Oh ja!«, bekräftigte sie mit unerwarteter Leidenschaft, und ihre grauen Augen blitzten.
    Er wollte etwas erwidern, doch dann runzelte er die Stirn.
    »Was ist los?«
    »Gerade kam mir ein höchst seltsamer Gedanke, Miri.« Er lächelte, doch den Ausdruck in seinen Augen vermochte sie nicht zu deuten. »Wenn ich nicht von der Abteilung für Innere Angelegenheiten rekrutiert worden wäre, hätte ich keinen Grund gehabt, mich auf Lufkit aufzuhalten, und ich wäre niemals zu einer bestimmten Zeit durch eine bestimmte Straße gegangen … Und ich hätte nie erfahren, wie schön es ist, wenn man des Nachts aufwacht und den warmen Körper einer Frau neben sich spürt, hätte nie gewusst, wie viel einem die kleinen Zärtlichkeiten bedeuten, zum Beispiel wenn meine geliebte Frau ihren Kopf auf meine Brust legt. Ich wäre immer stiller geworden, hätte mich immer mehr in mich zurückgezogen. Man sagt, in der Vergangenheit wären die Leute imstande gewesen, aktiv nach dem passenden Lebenspartner zu forschen, indem sie einer inneren Stimme lauschten, die ihnen die Richtung wies …«
    »Weißt du was, jetzt redest du wirklich Blödsinn, egal, in welcher Sprache du dich ausdrückst!«, schnappte Miri, ihn aus seinen Betrachtungen reißend. »Das kann doch nicht dein Ernst sein, dass du dieser dämlichen Abteilung auch noch dankbar bist. Du wärst besser Scout geblieben und hättest um Lufkit einen lichtjahreweiten Bogen gemacht, als zuzulassen, dass irgendwelche Idioten in deinem Kopf herumpfuschen und dich manipulieren. Was diese Typen mit dir angestellt haben, ist ein Verbrechen …« Sie unterbrach sich und war wütend auf sich selbst, weil ihr schon wieder die Tränen kamen.
    Er beugte sich vor und drückte ihr seine Lippen auf den Mund; eigentlich hatte er nur ihre zornige Tirade stoppen und sie trösten wollen, aber dann wurde der Kuss immer fordernder, leidenschaftlicher. Schließlich stand er von seinem Stuhl auf und hob Miri einfach hoch.
    »Was zur Hölle fällt dir ein?«, schnauzte sie.
    »Ich trage dich auf Händen.« Er lachte leise. »Soll ich dich wieder auf den Boden stellen?«
    »Nee! Ich versuche gerade mich zu erinnern, wann mich das letzte Mal jemand hochgehoben und diese Unverschämtheit überlebt hat.« Sie schloss die Augen und tat so, als denke sie angestrengt nach. »Ist schon eine ganze Weile her. Ich muss damals so um die zehn Jahre alt gewesen sein.«
    »So lange kann das doch noch gar nicht zurückliegen. Fünf Jahre – höchstens sechs?«
    »Eher achtzehn oder neunzehn.« Sie

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