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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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nicht undenkbar, dass jemand glaubte, ausgerechnet auf Vandar sein Glück zu finden.
    Während sie weiterhin die Karte inspizierte, spann sie den Gedanken weiter: Dieser unbekannte Scout erreicht also Vandar. Eine interessante Frage war, wieso er sich an Bord einer privaten Yacht befand und den Planeten, den er offenkundig zu seinem Ziel auserkoren hatte, so wenig kannte, dass er Tage damit zubrachte, ihn mit völlig unzulänglichen Mitteln zu erforschen und die Resultate seiner Recherchen in Form einer Karte darzustellen. Danach landet er auf dieser Welt und programmiert sein Schiff so, dass es automatisch in den Orbit abhebt. Der Kurs konnte so berechnet sein, dass das Schiff nach einer gewissen Zeit ins Weltall hinausdriftete oder wieder auf die Planetenoberfläche zurückkehrte. Beides war möglich, ging es Shadia durch den Kopf. Das Beste wäre, das Ding einfach in die Sonne zu katapultieren und es endgültig verschwinden zu lassen.
    Sie seufzte und sprang auf die Füße. Tatsache war, dass eine havarierte Yacht nichts im Orbit von Vandar zu suchen hatte – ganz gleich, wie sie dorthin gelangt war. Die Oberflächenscans zeigten keine massiven Schäden an, wie ein Entertrupp der Yxtrang sie verursacht hätte; und sie war auch nicht autorisiert, um nach einem untergetauchten Scout zu forschen. Über das, was hier passiert war, konnte sie sich später immer noch den Kopf zerbrechen. Es würde ihr helfen, während dieser langweiligen Tour die Zeit totzuschlagen.
    Mit den Handscannern ging sie durchs ganze Schiff und zeichnete Dinge auf, die dem menschlichen Auge verborgen blieben. Es war nicht ausgeschlossen, dass sie jemanden für immer und ewig auf diese Welt verbannte, wenn sie das Schiff zerstörte. Aber das war nicht ihr Problem. Außerdem war die Bahn der Yacht so instabil, dass sie höchstens noch ein paar hundert Tage in diesem Orbit bleiben konnte.
    Resolut trat sie an die Steuerkonsole, legte Schalter um, tippte Koordinaten ein und hob kurz die Brauen, als der Statcomp meldete, dass mehrere wichtige Energieerzeuger total ausgefallen waren; sie fuhr die Triebwerke hoch, bis das Jaulen in ihren Ohren schmerzte, leitete sämtliche verfügbare Energie, einschließlich der der Lebenserhaltungssysteme, in eine einzige kritische Zelle und rannte zur Ausstiegsluke.
    Sie warf sich in ihren Pilotensessel und hämmerte auf die Steuertasten ein, ohne sich mit den Sicherheitsgurten abzugeben; dann vollführte das Scoutschiff eine schwindelerregende Drehung, während ihre Finger über die Konsole huschten, an der sämtliche Alarmleuchten blinkten. Sie steigerte die Geschwindigkeit, erreichte das notwendige Tempo und sprang in den Hyperraum. Hinter ihr explodierte das Wrack und ließ einen künstlichen Meteorschauer auf die darunter liegende Welt regnen.

Vandar
Springbreeze Farm
     
    B is zur Morgendämmerung waren es noch drei Stunden, als sich eine Gestalt aus dem Schatten des Scuppin-Stalls löste und über den verharschten Schnee bis zum Fuß der Küchentreppe lief. Am oberen Treppenabsatz schwang die Tür an frisch geölten Angeln auf, und eine zweite Gestalt – kleiner und schmaler – beugte sich nach draußen; aus dem Raum hinter ihr fiel ein gelber Lichtschein, der ihre prachtvolle, kupferrote Mähne zum Glänzen brachte.
    »Morgen«, grüßte sie, als könne sie ihn deutlich sehen, obwohl das Licht nicht so weit reichte. »Kommst du nun rein oder nicht?«
    »Guten Morgen«, murmelte er und eilte leichtfüßig die Treppe hinauf. Oben angekommen blieb er stehen, lächelte und verbeugte sich. »Ich würde sehr gern ins Haus kommen, wenn ich darf, Miri.«
    »Schön.« Sie grinste und ging in den Raum zurück. »Das Frühstück ist fast fertig. Ich dachte schon, ich müsste deine Portion dem Hund geben.«
    »Komme ich zu spät?«, fragte er, schloss die Tür und begann seine Jacke zu öffnen. Borril, der faul auf seiner Decke lag, wedelte mit dem Schwanz und gab zur Begrüßung einen Schnaufer von sich.
    »Nein«, antwortete Miri, während sie sich am Herd zu schaffen machte, »du bist gerade zur rechten Zeit eingetroffen.«
    Lächelnd hängte er seine Jacke an den Haken zwischen Miris blauer Jacke und Zhena Trelus abgewetztem karierten Lumpen, dann bückte er sich, um Borril an den Ohren zu ziehen. »Hallo, Hund. Du hast den Kampf gut überstanden, was? Bist ein richtiger Held; die Zeitungen haben rührende Geschichten über dich geschrieben.«
    Borril stöhnte genüsslich, wälzte sich auf die Seite und

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