Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
konnte.
    Der Computer hatte einen Zielkontinent ausgesucht – den mit der dichtesten Smog-Glocke, wie sig’Alda angewidert bemerkte; nun durchforstete er die Dateien, die er vom Hauptquartier der Scouts bekommen hatte, fand die richtige und kopierte sie in das Gerät, das es ihm ermöglichte, die darin enthaltenen Informationen im Schlaf zu lernen. In wenigen Stunden würde er die Namen der Berge und Seen kennen, würde wissen, wie man korrekt eine Teetasse hielt; und er hätte sich mit den jüngsten politischen Strömungen vertraut gemacht.
    Er stellte den Computer so ein, dass er ihn wecken sollte, falls er Anzeichen für eines der vier Modelle, die das Verhalten von »Gestrandeten« analysierten, fände. Danach ließ er sich in eine Trance fallen und begann zu lernen.
     
    Das Beherrschen der Landessprache trug nicht dazu bei, seine Abneigung gegen alles, was nicht Liaden war, zu mindern. Die örtliche Sprache war plump. Wenn man nicht zur gesellschaftlichen Oberschicht gehörte, war man Teil der gesichtslosen Masse. Es war schwierig, Autorität auszuüben, und die Frauen wurden ein wenig bevorzugt.
    Die Leute waren träge und phlegmatisch. Beleidigungen – auch absichtliche – zogen selten eine Blutfehde nach sich, meistens kam es nicht einmal zu Handgreiflichkeiten.
    Die Scouts hatten herausgefunden, dass die Zivilisation stagnierte; gleichzeitig wiesen sie darauf hin, dass die örtliche Technologie sich dem Suarez-Punkt näherte, dem Punkt also, an dem der technische Fortschritt drei bis vier Generationen lang als oberstes Ziel galt; während dieser Zeit waren gesellschaftliche Umwälzungen zu erwarten, bis die Leute sich an die neue Technik gewöhnt hatten.
    Er hatte auch einiges über die einheimischen Nahrungsmittel erfahren, und er fand die Küche ausgesprochen fade. Lediglich auf Wildbret, das in manchen Gegenden auf den Speiseplan gehörte, sowie auf Obst und Gemüse konnte er sich freuen. Doch wenn er diese Sachen aß, wären sie schon alt, denn die Transportsysteme waren hoffnungslos rückständig.
    Sig’Alda seufzte. Die dort hausenden Kreaturen waren – bis auf seine Beute – kaum als intelligent zu bezeichnen. Sie hatten keine Ziele, keine Perspektiven, besaßen keine Kultur und verständigten sich in einer primitiven Sprache. Die gesamte Population war mit fehlerhaften Genen behaftet.
    Die Scouts, die darauf bestanden, diesen »Schwellenwelten« ihre Unabhängigkeit zu lassen, waren schuld daran, dass so viel Hässlichkeit und Verschwendung überhaupt existierten. Solche Planeten brauchte man nur unter eine Liaden-Verwaltung zu stellen, und schon bald würden dort Produktivität und Zivilisation einen gewaltigen Sprung nach vorn machen. Doch wenn die AIA erst einmal an die Macht kam, wäre ein für alle Mal Schluss mit der Vergeudung von Ressourcen.
    Während Tyl Von sig’Alda diese Gedanken durch den Kopf gingen, beschäftigte er sich mit der örtlichen Kleidung, und stellte fest, dass er weder seine Hautfarbe ändern noch sich vom Autodoc einen Bart implantieren lassen musste. Seine Laune hob sich ein bisschen bei der Vorstellung, dass auch yos’Phelium nicht gezwungen war, sein Aussehen drastisch zu verändern.
    Er studierte die Computeranalysen, führte Wahrscheinlichkeitsrechnungen durch und entschied sich für einen Ort, an dem er mit seiner Suche beginnen wollte: eine große Industriestadt an der Südküste des flaschenförmigen Kontinents.
    Alles, was er über yos’Phelium wusste, deutete darauf hin, dass er sich seine Basis an einem Ort einrichten würde, der ein Höchstmaß der derzeit verfügbaren Technik – und sei sie noch so jämmerlich – bot. Hier hätte er Zugang zum leistungsstärksten Transmitter, wäre über Innovationen stets auf dem Laufenden, konnte notfalls Einheimische für seine persönlichen Ziele einspannen. Außerdem herrschte hier ein etwas milderes Klima als an dem weiter nördlich gelegenen Ort, den er auf Platz zwei seiner Liste gesetzt hatte.
    Zufrieden mit seiner Wahl – die Schleife zeigte einen CMS-Wert von .45 und einen CPÜ-Wert von .76 –, traf Tyl Von sig’Alda Vorbereitungen, um in diese primitive Welt einzudringen.

Dutiful Passage
     
    G uten Abend, Priscilla. Wie schön, dass du wieder da bist.«
    Sie fand den Mechanismus und öffnete die Augen. »Shan.«
    »Du erinnerst dich noch an mich? Entzückend! Vielleicht fällt dir auch wieder ein, dass du mir versprochen hast, dich nie wieder dieser Gefahr auszusetzen!« Seine Augen glitzerten wie

Weitere Kostenlose Bücher