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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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schnaubte unfein durch die Nase. »Schmeichler!«
    Er wölbte eine Braue. »Was … so alt bist du schon?«, fragte er in ernstem Ton.
    »Ja und?«
    »Wirst du denn noch wachsen? Oder bleibst du immer so klein?«
    Sie kicherte. »Hör auf, viel größer als ich bist du auch nicht. Was ist … willst du die ganze Nacht lang hier rumstehen und mich in den Armen halten?«
    »Die Vorstellung gefällt mir. Trotzdem wäre es mir lieber, wir würden uns jetzt ins Bett legen.«
    »Ich bin aber nicht müde.«
    »Umso besser!«

Dutiful Passage
     
    S ie begab sich auf die Reise, ohne dass jemand über ihren Körper gewacht hätte. Aber sie kannte den Weg und hatte wieder gelernt, vorsichtig zu sein. Es war genug Zeit vergangen, um aus dem Samenkorn einen Schössling sprießen zu lassen, der bis in das Bewusstsein hineinreichte. Sie durfte auf eine Antwort hoffen.
    Die vertraute Aura flackerte auf; sie reiste die erforderliche Zeitspanne und wusste, dass sie an ihrem Ziel angekommen war.
    Behutsam öffnete sie einen inneren Pfad und sah sich abermals konfrontiert mit dieser bestürzenden Phalanx aus Abwehrmechanismen. Sich weiter vortastend, entdeckte sie ihn inmitten dieser Schutzwälle: Er schlummerte tief und fest, und das schwache, violette Glühen zeigte ihr, dass er seine Lust intensiv ausgelebt hatte.
    Sie sah ihn dort liegen, und dennoch blieb er für sie so unerreichbar, als hätte sie ihn nie gefunden. Am liebsten hätte sie ihn bei den Schultern gepackt und wachgerüttelt, ihn gefragt, was um der Göttin willen ihn dazu bewogen hatte, diese unbezwingbare Festung um seine Seele zu errichten. Hätte sie sich in ihrem stofflichen Körper befunden, wäre sie vermutlich wirklich zur Tat geschritten.
    Nun jedoch versetzte sie sich selbst in einen Zustand heiterer Gelassenheit und wandte ihre Aufmerksamkeit der Brücke zu, diesem soliden, in seiner Schlichtheit schönen Konstrukt, und passierte sie, bis sie zu dem funkelnden Muster seiner Lebensgefährtin vordrang.
    Die Frau schlief ebenfalls; ihre Seele hatte sie nur hinter einer leichten, provisorischen Tür verborgen. Priscilla vertiefte sich in dieses Bild, ließ es vor ihrem geistigen Auge Gestalt annehmen, und plötzlich sah sie in plastischer Klarheit ein großes, hölzernes Portal vor sich; das Schloss mit einem altmodischen Schlüsselloch bestand aus glänzendem Metall, das Holz der Tür schimmerte vor Patina und liebevoller Pflege.
    Sie ging nahe genug heran, um die Tür öffnen zu können; dann hielt sie inne, damit sich rings um sie her der Treppenabsatz formen konnte.
    Val Cons Lebensgefährtin dachte methodisch und mit akribischer Präzision, erkannte sie plötzlich. Deshalb erzeugte sie möglichst konkrete Bilder. Ein Treppenabsatz und eine Schwelle waren nötig, um einer Tür festen Halt zu geben; und die Vergleiche durften nicht zu abstrakt sein, das wäre unhöflich gewesen.
    Just in dem Moment, als der Treppenabsatz Gestalt annahm, kurz bevor sie sich auf das glänzende Schloss konzentrieren konnte, entdeckte sie, dass vor der Türschwelle etwas auf dem Boden lag: ein Päckchen.
    Priscilla erkannte die gelben und schwarzen Streifen des Galaktischen Paketdienstes; dann sah sie noch eine Empfangsbestätigung, auf der in einer sauberen, runden Handschrift stand:
     
    Nur für Priscilla Mendoza.
    Hier unterschreiben: _____________
     
    Vor Lachen hätte sie um ein Haar ihre Konzentration verloren und wäre ohne Päckchen und ohne Kontakt in ihren Körper zurückgekehrt.
    Energisch klammerte sie sich an ihren Zustand der heiteren Gelassenheit und inspizierte gründlich das Analog, ehe sie mit ihrem Namen unterschrieb. Den oberen Teil des Quittungszettels riss sie an der perforierten Stelle ab und klemmte ihn in den Spalt zwischen Türschloss und Füllung. Danach legte sie eine kleine Pause ein und vollführte im Geist einen Akt, um die Tür zu segnen.
    »Möge die Göttin dich lieben, Schwester.«
    Sich an die logische Denkweise der anderen Frau erinnernd, bückte sie sich, hob das Päckchen auf und machte kehrt, um die Heimreise anzutreten.

Orbit
Verbotene Welt 1-2796-893-44
     
    T yl Von sig’Alda studierte den Planeten unter ihm mit fanatischer Genauigkeit. Er vermaß Magnetfelder, zeichnete klimatische Vorgänge auf, suchte nach vulkanischen Aktivitäten und tektonischen Anomalien. Die Lichtverhältnisse des Zentralgestirns verglich er mit Daten aus den Scout-Akten, glich die Computermodelle noch einmal mit den tatsächlichen Gegebenheiten ab und wusste

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