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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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innerhalb eines Toleranzrahmens, den selbst der Commander akzeptieren musste, dass er seine Beute endlich aufgespürt hatte.
    Bis jetzt hatten die Informationen, die man ihm zur Verfügung gestellt hatte, ausnahmslos gestimmt. Scout Shadia Ne’Zame, die für die Sammlung und Auswertung der Daten zuständig war, hatte ein Lob verdient. Die Wolke aus Trümmern, die den dritten Planeten umkreiste, enthielt eine große Menge an Isotopen und Legierungen, die in der Natur dieser Welt nicht vorkamen.
    Am zweiten Tag ließen sich einzelne Fragmente identifizieren – eine Metallschraube nach terranischem Standard und ein Keramikteil, das in Geräten zur Reinigung von Lebenserhaltungssystem integriert war; am dritten Tag konnte er noch mehr erkennen. Die Schleife zeigte ihm an, dass er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Überreste des Schiffs geortet hatte, mit dem Val Con yos’Phelium geflüchtet war.
    Zufrieden erteilte sig’Alda dem Computer die schwierige Aufgabe, die Wolke aus Trümmerstückchen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen, danach konzentrierte er sich auf die Funkfrequenzen.
    Er war nicht sonderlich enttäuscht, als er keine Anzeichen eines Hilferufs von der Planetenoberfläche entdeckte. Man konnte nicht damit rechnen, dass ein ehemaliger Scout sich auf einer ihm unbekannten, technologisch unterentwickelten Welt als Außerplanetarier zu erkennen gab und Zugang zu den leistungsstärksten Transmittern dieses Planeten verlangte.
    Pflichtbewusst rief sig’Alda das erste der vier »Überlebensmodelle« auf, welche die AIA ausgearbeitet hatte.
    Modell Nummer eins basierte auf der Prämisse, dass yos’Phelium den Planeten so schnell wie möglich verlassen wollte und es ihm gleichgültig war, wer ihm dabei half, ob Scout, Agent, Gangster oder seriöser Händler. Dabei ging man von dem »durchschnittlichen Gestrandeten« aus, und sig’Alda glaubte nicht, dass yos’Phelium zu diesem Typus gehörte. Trotzdem führte er Computerchecks durch, die dieses Modell berücksichtigten; er forschte nach Hilferufen in Trade, Liaden oder Terranisch auf den üblichen galaktischen Frequenzen; nach Übertragungen im Trade-Code, die in einheimische Transmissionen eingebettet waren; und nach planetaren Frequenzen oder Meldungen, die jemand geschickt codiert hatte.
    Das zweite Modell, dem er den Vorzug gab, beruhte auf einer gründlichen Studie des Mannes; es ging von einem »informierten Gestrandeten« aus. Jemand, der geschult war, Situationen zu meistern, in denen es um das Überleben in einer fremden, mitunter feindseligen Welt ging, übte Diskretion, wollte auf keinen Fall Aufsehen erregen. Von einer Verbotenen Welt aus würde diese Person niemals blindlings in einer der galaktischen Umgangssprachen Nachrichten verbreiten. Sie würde jede Botschaft in einer Frequenz senden, welche die Scouts oder die AIA benutzten; natürlich bestand auch die Möglichkeit, dass yos’Phelium sich einer privaten Frequenz des Korval-Clans bediente. Mithilfe von Codes oder zeitlich versetzten Signalen konnte er die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Frequenz lenken; und wenn derjenige, der die Übertragung aufgefangen hatte, antwortete, ließ sich unbemerkt ein kurzer Dialog führen, entweder verbal oder verschlüsselt.
    Das dritte Modell beinhaltete das Konzept des »absichtlich Gestrandeten«, und das hieße, dass yos’Phelium sich diese Welt bewusst ausgesucht hatte. Nach diesem Modell würde er auf eine Nachricht, auf einen ganz speziellen Zeitpunkt oder irgendein besonderes Ereignis warten. Es konnte auch sein, dass er sich entschlossen hatte, für immer auf diesem Planeten zu bleiben, unterzutauchen, eine Vorgehensweise, die die Scouts »eklykt’i« nannten. In diesem Fall musste er aufgespürt und zur Rückkehr überredet werden – eine Aufgabe, auf die sig’Alda sich nicht unbedingt freute.
    Das vierte Modell fußte darauf, dass der Gestrandete ein »Opfer der Umstände« war, und davon hielt sig’Alda am wenigsten. Danach wäre yos’Phelium entweder tot oder würde hilflos durch eine barbarische, ihm feindlich gesinnte Welt irren. Sig’Alda zog eine Grimasse. Er selbst würde sich niemals ohnmächtig oder ausgeliefert fühlen – und noch weniger wäre dieses Opferverhalten yos’Phelium zuzutrauen. Der Mann war immerhin ein Scout Commander gewesen, der gelernt hatte, sich in den bizarrsten Umgebungen zurechtzufinden, der Fremdsprachen mühelos erlernte und sich jeder Kultur anpassen

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