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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Hauch, wie die Ahnung eines Kusses auf ihrer Wange …
    Und Val Con war fort.
    »Nein …«, wimmerte sie, und ihre kurzen Fingernägel krallten sich in das Holz. »Nein!«, schrie sie dann in einer Aufwallung von Schmerz, während sie ihren Kopf gegen die Wand schlug und ihr ganzes Selbst in die Leere warf, die noch einen Herztakt zuvor von Val Cons Muster ausgefüllt war. Es kam ihr vor, als triebe sie durch dieses Vakuum und erreichte einen Ort, über den ein Sturmwind hinwegpeitschte, Eiskristalle vor sich her treibend; eine Frauenstimme stieß einen lang gezogenen, gequälten Schrei aus. Miri schwindelte, die Beine knickten unter ihr ein, und sie sank auf dem gefrorenen Boden auf die Knie.
    Sie schluckte, um gegen die aufsteigende Übelkeit anzukämpfen; dann zwang sie sich dazu, die Stille und Leere zu ertragen, und durchforschte diesen sturmumtosten Ort. Da! Sie schluckte wieder, vor Aufregung dieses Mal, und vor Glück hätte sie am liebsten laut gejubelt.
    Val Con war zurückgekommen; in aller Klarheit nahm sie sein Muster war, es wirkte gesund, wohlbehalten, in seinem alten Glanz strahlend.
    Val Con lebt!
    »Er lebt!«, flüsterte Miri; sie rappelte sich hoch und rieb sich die Stirn, die sie in ihrer blinden Verzweiflung gegen die Wand geschlagen hatte.
    Tief durchatmend versuchte sie, die Orientierung wiederzufinden, dann setzte sie sich mit sicheren Schritten in Marsch, um Val Con zu finden.

Dutiful Passage
     
    P riscilla!«
    Nichts. Dort, wo das Lied ihrer Seele hätte erklingen sollen, befand sich nichts als Leere. Das Einzige, was er wahrnahm, war der verlöschende Glanz ihrer Lebenskraft.
    Der Heiler in ihm gewann die Oberhand; er verdrängte das lähmende Entsetzen aus seinem Bewusstsein und konzentrierte sich auf die Wahrnehmung der Lebenszeichen. Keine Atmung; kein Herzschlag; noch während er den auf dem Bett ausgestreckten Körper beobachtete, schwanden auch die letzten Anzeichen dafür, dass noch ein Funke Leben in Priscilla steckte.
    Sie brauchte einen Arzt, sofort! Aber die Zeit reichte nicht, um jemanden herkommen zu lassen. Ehe Vilt aus der Krankenstation hier auftauchte, wäre sie längst rettungslos verloren.
    Abermals drohte die Angst ihn zu übermannen, doch er kämpfte sie nieder; vorsichtig legte er eine Hand auf ihre Brust, die sich kalt anfühlte. Dann tat er etwas, was niemand ihm beigebracht hatte, was er eigentlich nicht hätte wissen können: Er packte seine eigene Furcht, zerrte sie nach draußen, formte sie in einer bestimmten Art und Weise und schleuderte sie in einem gleißenden Energieblitz von sich.
    Die Schockwelle, die ihn danach überrollte, ließ ihn in die Knie gehen; doch er spürte, wie Priscillas Herz unter seiner Hand zaghaft und unregelmäßig zu pochen begann. Er half nach, indem er abwechselnd auf den Brustkorb drückte und wieder losließ. Der Körper griff den Rhythmus auf, verlor ihn wieder, fand abermals den Takt, anfangs schwach, doch sich zunehmend stabilisierend.
    Die Atmung setzte wieder ein, wenn auch unregelmäßig; die vitalen Systeme erholten sich und strahlten bald wieder in hellem Glanz, ein Zeichen dafür, dass sie einwandfrei arbeiteten. Shan unterbrach seine Hilfeleistung, und mit angehaltenem Atem sah er zu, wie der Körper ohne Unterstützung funktionierte.
    Erschöpft richtete er sich auf und forschte mit den Sinnen eines Heilers nach dem hauchfeinen Faden, der Priscilla mental mit ihrem Körper verbunden hatte.
    Doch er fand nichts – nicht die Spur einer Verbindung, nicht einmal einen vagen Nachhall. Priscillas Geist war verschwundenen, als hätte es diese Persönlichkeit mit Namen Priscilla Mendoza nie gegeben.
    Eine erneute Anwandlung von Furcht stieg in ihm auf; er begrüßte dieses intensive Gefühl und benutzte die Energie, um seine Suche auszudehnen. Er berührte die Muster sämtlicher Personen, die sich noch an Bord der Passage befanden, in der Hoffnung, eine Spur zu entdecken, die ihn zu Priscilla führen konnte.
    Bei Linas Muster hielt er sich am längsten auf, danach hielt das von Gordy ihn eine Weile fest, aber Priscilla hatte sich weder zu ihrer Freundin noch zu ihrem Pflegesohn geflüchtet, und Shan forschte weiter; er öffnete seinen Geist weiter als je zuvor, bediente sich Techniken, von denen er genau wusste, dass er sie in seiner Ausbildung zum Heiler niemals gelernt hatte …
    Dort! Ein Echo, der Hauch einer Erinnerung; eine vertraute, warme, Mut machende Berührung.
    Dem Hinweis nachspürend, traf Shan auf eine Anzahl
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