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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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nur um eines: Komm nicht hierher, bleibe an einem sicheren Ort…«
    »Val Con, wir brauchen dich.« Es klang drängend, emotional.
    »Der Mann, der mich bedroht, verfügt über ein Raumschiff«, murmelte Val Con. »Er muss ein Schiff haben, wie wäre er sonst hierhergekommen? Mit etwas Glück, und wenn ich es geschickt anstelle, gehört es uns.«
    Die gefühlsmäßige Wärme, die Val Con tröstend umhüllt hatte, schwand, und eine eisige Kälte machte sich breit; die Stille dröhnte in seinen Ohren.
    »Shan!«, rief er verzweifelt.
    Die Wärme kehrte zurück. »Ich bin noch da. Aber ich war lange unterwegs zu dir, und langsam schwinden meine Kräfte. Angenommen, du kannst das Schiff in deine Gewalt bringen … wie geht es dann weiter?«
    »Danach bringe ich Miri zu ihren eigenen Leuten. Du stößt zu uns, wenn …« Inmitten der Passanten erspähte er eine lederne Pilotenjacke, die ein Mann trug, der wesentlich kleiner war als ein durchschnittlicher Einheimischer. Der Mann blieb stehen, drehte den Kopf zuerst nach links, dann nach rechts, und steuerte schließlich zielstrebig auf das Gebäude zu, in dessen Schatten Val Con sich verbarg.
    »Geh weg!«, schrie Val Con seinem Bruder zu und stieß ihn mental zurück. Eine gigantische Leere schien auf ihn einzustürzen, doch er fasste sich schnell und huschte geräuschlos die Wand entlang, um hinter dem Haus Schutz zu suchen.
     
    Shan rollte sich ab und sprang auf die Füße; eine Hand streckte er nach der letzten, entsetzlichen Vision aus, die sein geistiges Auge wahrgenommen hatte; er sah einen Mann, der sich an Val Con – und an ihn – heranpirschte, wobei die Kontur der Pistole, die er unter seiner Jacke trug, klar zu erkennen war.
    »Ich war bei Val Con, Priscilla! Ich konnte ihn ganz deutlich sehen und habe mit ihm gesprochen! Bei den Göttern …« Er taumelte zum Bett zurück, ohne rechte Orientierung; die vertraute Kabine an Bord der Passage trug eher zu seiner Verwirrung bei. Dann glaubte er, sein Herz bliebe stehen, und in fassungslosem Entsetzen starrte er auf das Bett.
    Priscilla atmete nicht mehr.
     
    Was, bei allen Göttern, konnte nur passiert sein?
    Schwer atmend lehnte sich Miri gegen ein Gestell, an dem aufgereiht Skier standen, und versuchte, Val Con zu orten. Im Augenblick wirkte sein mentales Muster stabil, und er schien sich an ein und derselben Stelle zu befinden, nachdem er während der letzten zehn Minuten in einem irren Zick-Zack-Kurs herumgeflitzt war und alle möglichen Manöver vollführt hatte.
    Sie straffte die Schultern und setzte sich wieder in Bewegung; nun, da sie sich wieder in den Strom der Fußgänger eingefädelt hatte, schlug sie eine Art Laufschritt an. Sie wunderte sich, wieso Val Con nicht in ihre Richtung gerannt war, falls er Hilfe brauchte, sondern stattdessen quer über das gesamte Jahrmarktgelände flitzte. Das Ganze ergab keinen Sinn …
    Sie schluckte hart und erinnerte sich wieder an das Päckchen mit Cloud in ihrer Tasche; sie dachte an den Liaden, der es ihr in die Hand gedrückt hatte. Ein Instinkt sagte ihr, dass Val Con vor diesem fremden Liaden flüchtete, obwohl das bei logischer Betrachtung auch keinen Sinn ergab.
    Nichts an dieser Situation kam ihr auch nur halbwegs plausibel vor, alles wirkte unverständlich und verworren. Es gab nur eine Möglichkeit festzustellen, was los war: Sie musste Val Con aufspüren und herausfinden, ob er sich in Gefahr befand. Danach … Sie unterdrücke den Gedanken bereits im Keim. Fang gar nicht erst an, an ein »Danach« zu denken, Robertson, ermahnte sie sich.
    Plötzlich fühlte sie sich unglaublich deprimiert. Doch sie riss sich aus ihrer Niedergeschlagenheit und konzentrierte sich wieder auf Val Cons Muster; jählings blieb sie stehen, und nur durch ihre Disziplin als Söldnerin schaffte sie es, einen erschrockenen Aufschrei zu unterdrücken.
    Jemand prallte gegen sie und fing an zu fluchen; sie stolperte ein paar Schritte weiter, bis sie an einer Wand landete. Ihre Hände pressten sich gegen das Holz, der Blick in ihren Augen wurde leer, war ausschließlich nach innen gerichtet.
    Sein Muster flackerte, tanzte, dehnte sich aus und verzerrte sich, und all das sah sie wie durch einen Vorhang aus Flammenwirbeln und Farben. Die Flammen zogen sich kurz zurück, dann loderten sie wieder auf und behielten eine Weile ihre Konturen bei. Das Muster sah aus, als stünde es im Begriff, sich gänzlich aufzulösen – und dann verblasste es tatsächlich. Sie spürte einen kalten
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