Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
haben, andernfalls säße ich jetzt nicht neben dir. Im Übrigen kenne ich keinen einzigen Zauberer und auch keine Hexe, die in der Lage wären, sich auf direktem Wege, von Geist zu Geist, mit einer Person zu verständigen.«
    Er runzelte die Stirn. »Das kann ich kaum glauben. Du selbst hast doch Val Cons Gefährtin einen Traum geschickt, und sie hat darauf geantwortet.«
    »Ja, das stimmt. Aber wir sprachen nicht unmittelbar miteinander. Denk doch nur, wie einfach alles gewesen wäre, wenn Leute über diese Gabe verfügten. Dann hätte Anthora schon vor Monaten mit Val Con Verbindung aufnehmen und ihm Novas Wunsch übermitteln können, er möge sofort nach Hause zurückkehren.«
    Er rutschte unbehaglich auf seinem Platz hin und her, und plötzlich musste er grinsen. »Nun ja, ich weiß nicht, was ich sonst noch dazu sagen soll, außer dass weder Val Con noch ich wussten, dass diese Art von Kommunikation gar nicht möglich ist, und deshalb haben wir munter miteinander geplaudert.« Das Grinsen verschwand. »Darüber hinaus empfing er mich, wie ein Heiler einem anderen Heiler begegnen würde: Er verlangte von mir, meine Emotionen zu unterdrücken. Und ich konnte die Welt, auf der er sich befand, mit seinen Augen sehen!«
    Er beugte sich vor und griff nach ihrer Hand; der Blick, mit dem er Priscilla ansah, war so intensiv, als wolle er sie hypnotisieren. »Ich sah, wie ein Mann, der eine Waffe unter seiner Jacke trug, sich aus einer Menschenmenge löste; ich sah, wie er auf Val Con zuging …«
    Seufzend lehnte er sich wieder zurück. »Danach wurde die Verbindung zu meinem Bruder gekappt.«
    »Wo befindet er sich?«, fragte sie, als sein Schweigen ihr zu lange andauerte.
    Shan lachte bitter. »Er weigerte sich, es mir zu sagen! Er forderte mich buchstäblich dazu auf, ich solle mich von ihm fernhalten, um meiner eigenen Sicherheit willen. Zu allem Überfluss fügte er noch hinzu, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt wäre, um sich mit Aspekten des Melant’i zu befassen. Ich nehme an, damit meinte er, dass er nicht als mein Bruder zu mir sprach, sondern als mein zukünftiger Delm! Hah! So hat er noch nie geredet, Priscilla, das ist eine Kehrtwende, die ich bei ihm nie für möglich gehalten hätte. Und zu guter Letzt, kurz bevor er mich zurückstieß, schlug er noch vor, dass wir uns treffen sollen. Der Mann mit der Waffe besitzt nämlich ein Raumschiff, musst du wissen. Val Con braucht diesen Burschen nur zu ermorden, dann kann er den Planeten nach Belieben verlassen und Miri zu ihren eigenen Leuten bringen. Wo immer diese sich aufhalten mögen …«
    »Miri«, fiel Priscilla ihm ins Wort. »Es war Miri, die die Verbindung unterbrach.« Sie seufzte und fügte hinzu, weil die Große Göttin verlangte, dass man die Wahrheit sagte: »Es war meine Schuld.«
    »Deine Schuld?« Shan blinzelte. »Miri stößt uns ins Nichts hinein, in die Leere, und es ist deine Schuld? Ich bitte dich, Priscilla …«
    »Doch, es war meine Schuld«, beharrte sie. »Die Ursache war mein Stolz, meine Eitelkeit, wenn du so willst. Ich war fest davon überzeugt, dass ich für deine Sicherheit garantieren könnte. Und als du deine Aufmerksamkeit dann auf Val Con richtetest, verbrauchtest du so viel Energie, dass ich Angst um dich bekam und befürchtete, deine geistige Nabelschnur zur Passage könnte reißen. Ich gab dir so viel von meiner Energie, wie ich konnte, aber es hat nicht gereicht. Deine Kräfte schwanden, und um ein Haar hätte ich dich verloren. Ich streckte all meine Sinne aus, zapfte die Brücke an, die zwischen Val Con und Miri besteht. Du ahnst gar nicht, wie viel Energie diese Brücke enthält!« Sie unterbrach sich und nahm seine Hand in die ihre. Sein Amethystring drückte tröstend gegen ihre Handfläche, und sie dankte der Göttin, die sie auf eine harte Probe gestellt hatte und ihr erlaubte, noch eine Zeit lang in dem lebendigen Universum zu verweilen.
    »Miri konnte es fühlen, dass ich mich an der Brücke zu schaffen machte«, erzählte sie Shan. »Wahrscheinlich wurde ihre Wahrnehmung von Val Con dadurch unklar; sie muss geglaubt haben, dass er sich in großer Gefahr befand oder sogar schon tot war. Stell dir den Schrecken vor, wenn du es gewohnt bist, eine Person mental wahrzunehmen, und die zieht sich plötzlich hinter eine Wand zurück und schließt sich aus …« Sie schüttelte den Kopf. »Miri hat keine Ausbildung genossen, sie ist in derlei Dingen nicht geübt. Sie wusste nicht, was sie machen musste, um mich

Weitere Kostenlose Bücher