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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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die eines Vogels in alle Winkel und Ecken des Raumes. Sie nahm ihr Brot und brach es in zwei Hälften; sie tunkte es in die Suppe, während sie etwas zu dem Jungen sagte. Der lachte, griff nach seinem Glas, dann drehte er ruckartig den Kopf und starrte auf den Toaster.
    »Oh, möge der Wind diesen Schrott davonwehen!«, schimpfte Zhena Trelu und schlug mit der Hand auf den Hebel. Der Toaster gab ein Tschingg! von sich und spuckte ein verkohltes, viereckiges Ding aus, das qualmte und entsetzlich stank.
    »Verdammt noch mal!«, murmelte sie, aber leise, weil sie auf ihre Gäste Rücksicht nahm, und zog wütend den Stecker heraus. Seufzend schnitt sie sich eine neue Scheibe Brot ab und bestrich sie mit Butter.
    Sie bot ihren Gästen von allem noch mehr an, aber entweder verstanden sie sie nicht, oder sie waren zu schüchtern, um ihre Gastfreundschaft in Anspruch zu nehmen. Zhena Trelu trank ihre Milch aus, wischte sich gründlich den Mund ab, faltete die Hände auf dem Tisch und überlegte, was sie als Nächstes tun sollte. Das Vernünftigste wäre, die beiden wegzuschicken; sie sahen schon viel erholter aus, obwohl Meri immer noch blasser war als Corvill.
    Miri legte den Kopf schräg und fing Val Cons Blick auf. »Was machen wir jetzt?«
    »Jetzt bezahlen wir das Essen«, erwiderte er. Er zog den Toaster zu sich heran, drehte ihn um, drückte auf den Hebel und spähte in den Schlitz für das Brot. Eine Minute lang sah Miri ihm zu, dann stand sie auf und räumte den Tisch ab.
    Als sie das Geschirr und das Besteck zum Spülbecken trug, hörte sie, wie Zhena Trelu in ihrem unverständlichen Kauderwelsch etwas zu »Corvill« sagte, und blickte über die Schulter.
    Die alte Frau hatte sich von ihrem Stuhl erhoben und winkte Val Con zu, er möge ihr irgendwohin folgen. Val Con nahm den Toaster, ging der Frau hinterher und bedachte Miri mit einem flüchtigen Lächeln, ehe er das Zimmer verließ.
    Miri schluckte trocken und unterdrückte den unverhofften Impuls, ihm nachzulaufen. Langsam drehte sie sich zum Spülbecken um, und versuchte herauszufinden, wie man den Wasserhahn aufdrehte. Dann suchte sie nach dem Spülmittel, und als sie es gefunden hatte, stand sie einen Moment lang reglos da.
    Vor ein paar Monaten hast du nicht einmal gewusst, dass dieser Mann existiert, sagte sie sich nüchtern. Und jetzt kannst du ihn nicht aus den Augen lassen?
    Sie regulierte die Wassertemperatur, brachte das Spülmittel zum Schäumen und bemühte sich, an gar nichts zu denken. Als Zhena Trelu nach einer Weile ohne Val Con zurückkam, standen die Gläser gewaschen auf dem Abtropfbrett, und das Mädchen schrubbte emsig eine Schüssel sauber.

Vandar
Springbreeze Farm
     
    E ins kam zum anderen, und dann ließ es sich gar nicht mehr vermeiden, dass sie im Haus übernachteten. Corvill reparierte den Toaster; er brauchte beinahe den ganzen Nachmittag dafür, aber Zhena Trelu war zufrieden. Sie selbst hätte das Ding nie instand setzen können.
    Nach dem Abwasch beschäftigte sich Miri auf Zhena Trelus Anweisung hin mit Staubwischen; sie selbst ging nach draußen, um die Kuh zu melken.
    Als sie ins Haus zurückkehrte, wartete Corvill schon darauf, ihr den reparierten Toaster zu zeigen, und sie machte viel Gewese darum. Zur Feier des Tages toastete sie sogar für jeden von ihnen eine Scheibe Brot und spendierte den letzten Rest der Poquit-Marmelade.
    Bei einem Blick auf die Uhr erschrak sie, denn mittlerweile war es an der Zeit, das Abendessen zuzubereiten; dabei ließ sie sich von Miri helfen, doch zuerst drückte sie Corvill den Teppichkehrer in die Hand.
    Nach dem Essen ging sie hinaus, um die Scuppins zu füttern, während Meri und Corvill das Geschirr abwuschen. Auf dem Rückweg blieb sie im Wind fröstelnd stehen und blickte zu der schrundigen Felskluft empor, die Fornems Tor hieß. Heute Nacht würde es mit Sicherheit regnen …
    Und nur ein herzloses Ungeheuer würde das junge Paar bei Anbruch der Nacht und drohendem Regen fortschicken.
    Auf der Veranda blieb sie noch einmal stehen und hörte zu, wie sie sich leise in dieser fremden Sprache unterhielten. Kopfschüttelnd stapfte sie in die Küche zurück.
    Sie erwischte Meri dabei, wie sie gähnend die Kiefer aufriss; bei ihrem Eintreten legte sie sich jedoch rasch die Hand auf den Mund.
    »Müde?«, fragte Zhena Trelu und seufzte, als das Mädchen sie verständnislos anlächelte.
    Ohne viel Federlesens nahm sie sie an die Hand. »Komm mit.«
    Sie trat in den Flur, bugsierte Miri die

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