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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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versiegelt war, zu schaffen machte.

Liad
Trealla Fantrol
     
    H ör auf damit!« Gordy löschte das Bild auf dem Monitor und lenkte die Aufmerksamkeit von Lady Pounce, die den Cursor attackierte, auf seine Hand. »Hör endlich auf damit, du dumme Katze.«
    Lady Pounce blinzelte, schielte ihn scheinheilig aus ihren blauen Augen an und schob ihre Pfoten sorgfältig unter ihre schneeweiße Brust.
    Gordy stieß einen schweren Seufzer aus. »Wenn du bei mir bleiben willst, musst du ganz still daliegen. Versuche bloß nicht mehr, den Cursor zu jagen, hast du gehört? Ich muss diese Aufgabe beenden.«
    Lady Pounce zog ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um ihre Einwilligung zu bekunden, und schnurrte sogar ein paar Takte, obwohl Gordy ihr nicht über den Weg traute. Er widmete sich wieder den Tabellen mit den mathematischen Gleichungen, die dazu dienten, Inhalt und Ladekapazität der Frachträume auf der Dutiful Passage auszurechnen. Die Tabellen waren bereits vom Lademeister yo’Lanna geprüft worden, der sie auch erstellt hatte, dann noch einmal vom Ersten Maat Mendoza und Captain yos’Galan. Es war höchst unwahrscheinlich, dass diesem erfahrenen Team ein Fehler unterlaufen war. Außerdem brauchte ein Händler sich nicht mit den administrativen Details zu befassen; aber Shan hatte darauf bestanden.
    Vertieft in Checks und Gegenchecks hörte er nicht die leisen Schritte hinter seinem Rücken, und als er plötzlich angesprochen wurde, zuckte er heftig zusammen.
    »Sei gegrüßt, Gordy. Wie geht es dir heute?«
    Gordy drückte auf drei Tasten gleichzeitig und entlockte dem Computer einen protestierendes Beep, während er sich mit hochroten Wangen umdrehte. »Ach«, äußerte er dann gleichmütig. »Hi.«
    Der schlanke, dunkelhaarige Gentleman vollführte eine Verbeugung, die genauso exquisit war wie seine Kleidung; auf jemanden, der die feineren Nuancen dieser Gesten nicht kannte, wirkte diese Bewegung unglaublich graziös. »Deine Begeisterung gereicht dir zur Ehre. In der Tat sind es nicht zuletzt deine stets so warmherzigen Begrüßungen, die mich glücklich machen, mit dir verwandt zu sein.«
    Na klar, dachte Gordy. Langsam erhob er sich von seinem Sessel und türmte sich vor dem anderen Mann auf wie ein Berg vor einem Maulwurfshügel; mit ernsthafter Miene verbeugte er sich, wie es zwischen den Mitgliedern desselben Clans üblich war.
    »Bitte verzeihen Sie mir, Verwandter«, begann er in einwandfreiem Hochliaden, dem nur der Hauch eines terranischen Akzents anhaftete, »aber weil ich mich so intensiv mit meiner Arbeit beschäftigte, habe ich Sie nicht kommen hören, und vielleicht fiel meine Begrüßung deshalb nicht so herzlich aus, wie es sich geschickt hätte. Doch mittlerweile müssten Sie wissen, wie groß der Respekt ist, den ich Ihnen entgegenbringe.«
    »Sehr geschickt formuliert«, murmelte Pat Rin mit einem spöttischen Funkeln in den dunklen Augen. »Fast könnte ich sagen ›touché‹. Gut gemacht, junger Gordon.«
    Gordy biss die Zähne zusammen und bemühte sich, Miene und Stimme neutral zu halten. Je öfter er Geschäfte tätigte, umso leichter fiel es ihm, selbst bei Provokationen freundlich zu bleiben. »Womit kann ich Ihnen dienen, Sir?«
    »Ich suche deinen Pflegevater, mein Junge. Ist er im Hause? Oder muss ich, wie der Rest der Welt, vor Lady Mendozas Türschwelle herumlungern, wenn ich ihn zu Gesicht bekommen will?«
    Priscilla würde dich als Stalker verhaften lassen, dachte Gordy ergrimmt, während er höflich den Kopf neigte. »Er war gerade in der Halle und unterhielt sich mit Jeeves.«
    Pat Rin seufzte geziert und schnippte ein imaginäres Staubkörnchen von dem Ärmel seines moosgrünen Rocks, wobei an seinen wohlgeformten Fingern mehrere Ringe blitzten. »Er unterhält sich mit einem Roboter? Aber Shan spricht ja mit allen möglichen Dingen, nicht wahr? Es fiel mir hin und wieder auf.«
    »Soll ich ihn holen, Sir? Es dauert nur …«
    »Pat Rin! Sei gegrüßt, Cousin. Wie geht es dir?«
    Pat Rin gab das für ihn typische leise, boshafte Lachen von sich und machte abermals eine anmutige, sarkastische Verbeugung. »Verwandter. Es geht mir ausgezeichnet. Und wie steht es um dein Befinden?«
    »Ich lasse mir von Priscilla sagen, wie ich mich fühlen muss«, erwiderte Shan und setzte ein vages, nichtssagendes Lächeln auf, in das er Gordy, Pat Rin und Lady Pounce einschloss. »Des Morgens komme ich nur schwer in die Gänge, und wenn ich mir dann noch Gedanken über mein Befinden

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