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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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du, wie lange wir bei Zhena Trelu bleiben, Boss?«
    Er dachte darüber nach. »Um unsere Schulden bei ihr abzuarbeiten, müssen wir schon auf der Farm überwintern, schätze ich.« Von der Seite her sah er sie an. »Was wir bis jetzt getan haben, reicht nicht, um die Kleidung zu bezahlen, Cha’trez.«
    »Das dachte ich mir«, gab sie unbekümmert zurück. »Dann bleiben wir eben den ganzen Winter lang bei ihr. Und was kommt danach?«
    »Wir müssen den Winter dazu nutzen, die hiesige Sprache in Wort und Schrift möglichst perfekt zu lernen«, erläuterte Val Con. »Damit wir auf eigenen Füßen stehen können. Wenn du möchtest, verlassen wir diese Gegend und suchen uns eine Großstadt, die dir zusagt. Im Allgemeinen findet man in großen Ortschaften mehr Möglichkeiten, gegen Bezahlung zu arbeiten, als in Provinznestern. Vielleicht verfügen wir ja bereits über Talente, mit denen man hier etwas anfangen kann. Vor allen Dingen ist wichtig, dass wir von fremden Leuten unabhängig werden.«
    »Damit uns keiner mehr herumschubsen kann«, bekräftigte Miri. »Hört sich toll an. Jedes Mal wenn du merkst, dass ich die Lust verliere, Benish zu lernen, erinnerst du mich einfach, wozu ich mir die Mühe gebe. Dann reiße ich mich wieder zusammen. Denn dieses Herumkommandiertwerden passt mir ganz und gar nicht.«
    Er legte den Kopf schräg. »Macht es dir wirklich so viel aus? Ich glaube nicht, dass Zhena Trelu es böse meint.«
    Sie lachte leise. »Du hast ja recht, aber es ist schon viele Jahre her, dass jemand sich traute, mich zu schikanieren. Ich bin es einfach nicht mehr gewohnt, so behandelt zu werden. Und dann kommt auf einmal eine alte Dame, die ich mit einer Hand mittendurch brechen könnte …« Jählings hielt sie inne. »Was im Namen des Blitzblauen Chosemkis ist das?«
    Sie traten vor das Schaufenster, in dem das fragliche Objekt ausgestellt war. Val Cons Brauen zogen sich leicht zusammen, während Miri vor Staunen die Augen weit aufriss.
    Das Ding hatte eine rechteckige Form und bestand aus einem glänzenden Material, das Metall zu sein schien. Die Vorderseite war verglast, und hinter der Scheibe sah man eine Vielzahl von Spulen, Drähten und Röhren. Auf dem Deckel und an den Seiten des Gehäuses saßen Knöpfe, aus der Rückwand ragte ein schmales Metallrohr heraus, und unter dem Glas befanden sich weitere Knöpfe. Das ganze Gebilde war mit roten, gelben und blauen Luftschlangen drapiert.
    »Ich habe keinen blassen Schimmer«, bekannte Val Con. »Es handelt sich eindeutig um irgendein Gerät, so viel ist sicher. Aber welche Funktion es erfüllt, vermag ich nicht zu erraten …« Er zuckte die Achseln. »Wir könnten in den Laden hineingehen und nachfragen.«
    Doch das ging nicht, denn die Tür war verschlossen; hinter der Glasscheibe steckte ein großes Stück Papier mit handgezeichneten Symbolen.
    Miri stieß einen scharfen Seufzer aus. »Wir müssen unbedingt lesen lernen. Sonst finden wir uns auf dieser Welt nie zurecht.«
    »Alles braucht seine Zeit«, erwiderte er, Edgers Bass imitierend. »Nur nichts überstürzen.«
    Die Tür des Nachbargeschäfts stand offen, und leise Musiktöne drifteten auf die Straße. Drinnen war jemand, der auf irgendeinem Instrument musizierte, erkannte Miri. Es war nicht die Art von Musik, die Zhena Trelu jeden Abend im Radio hörte.
    Val Con blieb stehen und legte den Kopf schräg. Miri stand geduldig an seiner Seite und lauschte gleichfalls den Klängen. Die Melodie gefiel ihr, es hörte sich an, als spiele jemand auf einem Saiteninstrument, doch die Töne wirkten ungemein weich und gingen ineinander über, als verzichte der Musiker auf einen Verstärker.
    Das Stück endete; Val Con stieß einen leisen Seufzer aus und blickte sie an. »Miri…«
    »Na klar doch«, sagte sie und drückte seine Hand. »Lass uns reingehen. Warum denn nicht?«
     
    »Weißt du schon das Neueste von diesen abscheulichen Bassilanischen Rebellen, Estra? Sie sind an der Küste gelandet, keine zweihundert Meilen von hier entfernt! Haben um Asyl gebeten, nur weil unser König vor zig Jahren mit ihrem barbarischen Tomak mal irgendein Abkommen geschlossen hat! Nun, der König hat das Asylbegehren natürlich abgelehnt, aber was dann kam, ist nicht zu fassen! Es heißt, sie seien trotzdem ins Landesinnere vorgedrungen. Vielleicht kommen sie sogar bis Gylles!«
    »Blödsinn!«, wehrte Zhena Trelu ab und blickte nervös in die Runde. »Die königliche Armee macht mit dieser Bande von Störenfrieden im Nu

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