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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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merkwürdig? Erst vor ein paar Augenblicken traf ich Mrythis Wibecker in Jarvills Laden, und die erzählte mir, sie hätte gesehen, wie du mit zwei Männern in Brillits Geschäft gingst! Sie sollte wirklich die Brille tragen, die Dr. Lorm ihr verschrieben hat, aber dazu ist sie viel zu eitel…« Dann widmete sie sich wieder den vorgeblichen Flüchtlingen, die ganz offensichtlich von Kopf bis Fuß neu eingekleidet waren.
    »Es ist sehr freundlich von Zhena Trelu, Ihnen was zum Anziehen zu kaufen«, erklärte sie mit viel zu lauter Stimme. »Sie sind ihr sicher sehr dankbar, nicht wahr? Und von nun an werden Sie bestimmt doppelt so hart arbeiten, um die Sachen abzuzahlen.«
    »Sie haben sich die neue Kleidung bereits verdient«, mischte sich Zhena Trelu resolut ein. »Und sie arbeiten schon so schwer, dass sie ihre Leistung gar nicht mehr steigern können.« Sie richtete das Wort direkt an ihre Schützlinge. »Ich schlage vor, Kinder, ihr geht schon mal zum Truck und legt die Tüten rein. Es ist nicht nötig, das ganze Zeug in die Bibliothek mitzuschleppen.«
    »Natürlich, Zhena Trelu«, erwiderte Cory und setzte sich prompt in Marsch. Nach kurzem Zögern folgte Meri ihm.
    »Ach, du meine Güte!«, legte Athna los, ohne zu warten, bis die beiden außer Hörweite waren. »Was für ein unscheinbares Mädchen! Und so muffelig! Sicher, ich weiß, dass bei den Ausländern alle möglichen sonderbaren Sitten herrschen, aber, Estra, die Kleine kann doch gar nicht älter als sechzehn sein!«
    Miri warf Val Con einen Blick zu; sie bemerkte sein Stirnrunzeln und seine verspannten Schultern. »Was ist los?«
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln und verdrehte die Augen. »Was für eine schreckliche Frau …«
    »Die da?« Mit dem Kinn deutete sie auf Athna Brigsbee. »Beachte sie einfach nicht. Sie brennt bloß darauf, schlechte Nachrichten zu hören und über andere Menschen herzuziehen. Es lohnt sich nicht, sich über sie zu ärgern. Es wäre glatte Zeitverschwendung.« Aus dem Augenwinkel sah sie ihn an. »Sie ist genauso schlimm wie diese blöde Verkäuferin in dem Bekleidungsgeschäft. Aber der hast du’s ja gegeben. Es hat mir richtig gutgetan, wie du sie abgekanzelt hast.«
    Er grinste flüchtig und wurde gleich wieder ernst. »Sie hätte nicht so abfällig über dich reden dürfen.« Er blieb stehen, schaute rechts und links die Straße entlang und trat auf die Fahrbahn.
    »In dieser Weise spricht man über niemanden«, fuhr er fort. »Hoffentlich habe ich ihr eine Lektion erteilt, die sie sich zu Herzen nimmt.«
    Einen Moment lang betrachtete Miri sein Profil. »Es ist nicht einfach, wenn man ständig behandelt wird, als sei man ein Vollidiot.«
    Sie hatten den Truck erreicht, und er zog an dem Türgriff, um den Wagen zu öffnen. Dann lächelte er Miri an, und sie sah, dass seine Züge und seine Körperhaltung sich entspannten. »Du hast ja recht.« Die Tür ging nicht auf, und er zog abermals an dem Griff. »Abgeschlossen.«
    Miri setzte ihre Tragetaschen auf dem Boden ab. »Ich laufe rasch zu Zhena Trelu und hole den Schlüssel«, erbot sie sich. Doch er schüttelte den Kopf.
    »Das ist nicht nötig.« Er fasste in seine Tasche und zog einen dünnen, biegsamen Draht heraus. Auf dem Trittbrett balancierend, stocherte er ein Weilchen mit dem Draht in dem Schloss herum, dann nickte er und drückte noch einmal den Griff nach unten.
    Mit einem leisen Knacken ging die Tür auf.
    Grinsend sprang er vom Trittbrett herunter, ließ die Tür weit aufschwingen und fing an, die Taschen und den Pappkarton auf der Sitzbank zu verstauen.
    Miri betrachtete ihn kopfschüttelnd.
    Als sämtliche Einkäufe im Wagen untergebracht waren, knallte er die Tür zu und kontrollierte sorgfältig, ob sie auch sicher verriegelt war. »Es wäre schlimm«, meinte er, während er Miri seine Hand hinhielt, »wenn unsere schönen neuen Sachen gestohlen würden.«
    Sie schob ihre Hand in seine. »Wohin jetzt? Zurück zu Zhena Trelu und dieser sensationslüsternen Dame?«
    »Noch nicht«, entgegnete er, sich umblickend. »Sie scheinen sich angeregt zu unterhalten, und ich möchte die Gelegenheit nutzen, mich hier ein bisschen umzuschauen und festzustellen, was es in dieser Stadt alles gibt. Zhena Trelu scheucht uns immer nur durch die Gegend …«
    »Dann lass uns einfach die Straße entlangbummeln«, schlug sie vor. Im Schlenderschritt entfernten sie sich von Brillits Warenhaus und den beiden am Straßenrand tratschenden Frauen. »Was denkst

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