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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Augen. Vor ihrem inneren Auge entstand das Konstrukt aus Emotion, Intelligenz und Energie, das einzigartig in dieser Galaxis war und bekannt als Priscilla Delacroix y Mendoza. Priscilla war eine Hexe mit Talenten und Fähigkeiten, die denen Anthoras, eine der wenigen verbliebenen Magierinnen Liads, unheimlich ähnlich waren. Wenn jemand auf der Passage Ohren hatte, ihre Nachricht zu verstehen, dachte Anthora, dann war es Priscilla.
    Gedanken wurden mit der Welle fortgespült, die sie von sich selbst in die Zeitlosigkeit hinaustrieb. Licht flackerte wie Flammenzungen, es gab Wind, der seltsame und ungesuchte Seelen wie fremde Blätter vor sich hin trieb. Mitten in diesem Mahlstrom schimmerte strahlend Priscillas Muster.
    Anthora verstärkte ihre Kontrolle … Doch anstatt den erwarteten Kontakt herzustellen, trieb sie an ihrem Ziel vorbei – nein. Da war wieder Kontrolle, abrupt und ziemlich überraschend, als sei sie in die Arme eines Fremden gestolpert, der sie nun sanft auf ihre Füße stellte. Verwirrung strömte aus jenem, der sie gefangen hatte, Verwirrung und ein trüber, schweißgetriebener Schrecken, ohne Zweifel die Überbleibsel eines Albtraums.
    Anthora griff nach diesem Hinweis, umschloss ihn, wob ihn in ihren eigenen Traum – und schon, als sie ihn einwob, sah sie, wie er sich in ein ganz anderes Bild verwandelte, begleitet von einer kurzen, warmen, tröstenden Berührung.
    Dann brach der Kontakt ab, und nicht, weil sie es wollte. Die Dunkelheit wirbelte, undurchdringlich und tröstend wie eine Lieblingsdecke.
    Anthora seufzte, öffnete ihre Augen und fand sich zusammengekrümmt am Fuß des Baumes wieder, den Kopf auf den moosbedeckten Wurzeln ruhend; Merlin starrte hinab ihr ins Gesicht.
    Schmerzhaft sortierte sie ihre Gliedmaßen in eine erträgliche Haltung und setzte sich auf, den Rücken wieder an den Baumstamm gepresst. Jenseits der Lichtung berührte das Sonnenlicht das Beet der Nachtblüten, die sich bereits für den Tagschlaf zusammengefaltet hatten.
    Sie hatte geschlafen, dachte Anthora fassungslos. Stundenlang!
    Neben ihr hockte sich Merlin auf die moosbedeckte Wurzel, fast wie ein Huhn, die Augen zufrieden geschlitzt.
    Anthora lehnte ihren Kopf an den Baum und sprach laut und mit atemloser Stimme. »Es war keine Vorhersage – es war eine Erinnerung. Ich weiß nicht, wer … Hielt mich wie ein Baby!« Sie biss fest auf ihre Lippe, kontrollierte ihre Verärgerung. Wie ein kleiner Novize gehalten zu werden und dann verabschiedet – in Schlaf versetzt! –, als ob ihr Wille keine Bedeutung habe …
    »Die Schlacht ist vorbei«, fuhr sie fort, mehr oder weniger ruhig. »Der Feind ist geschlagen. Die Passage ist sicher, und ich …« Hier brach ihre Stimme und nicht einmal sie selbst war sich sicher, ob aus Hysterie oder Wut. »… ich muss mir keine Sorgen machen!«    
    Lytaxin,
Söldnerlager
     
    •  •  •  •  •  
    Commander Carmody hatte ihnen Unterkünfte zugewiesen. Es waren gute Unterkünfte, mit einer Dusche in der Ecke und einem Corporal vor der Tür.
    Nelirikk, der die Struktur der Gyrfalken kannte und wusste, wie die Soldaten im Lager gemeinhin verteilt wurden, erkannte sogleich, dass sie gut eingekesselt waren, umgeben von Beobachtern, alles für den Fall, dass es Ärger geben sollte.
    Er selbst erwartete keinen Ärger. Vor allem nicht, als er sah, mit welcher Begeisterung die neuen Rekruten die Sandwiches herunterschlangen, die ihnen von der Messe gesandt worden waren – und darin unterschied sich die Erkunderin nicht von dem einfachen Soldaten.
    Es war ein größtenteils stilles Mahl. Danach benutzten die Rekruten die Dusche, reinigten ihre Kampfanzüge und legten sie wieder an.
    Sauber und satt saß Soldat Diglon unbekümmert auf dem Boden, den Rücken gegen eine Koje gelehnt und rollte seine Ausrüstung aus. Er bereitete sich darauf vor, seine Waffe auseinanderzubauen und zu reinigen. Nelirikk hielt das für gut – es war die Pflicht eines einfachen Soldaten, sich um seine Waffen zu kümmern, und zwar bei Yxtrang und Terranern gleichermaßen. Darüber hinaus würde die gewohnte Tätigkeit den Soldaten beruhigen, der wie Nelirikk genau wissen musste, dass er nur ein einzelner Kämpfer war, auf allen Seiten von jenen umringt, die nicht zu seiner Truppe gehörten und die keinen Grund hatten, ihm zu trauen.
    Nein, dachte Nelirikk, der mit einer Handarbeit in Händen auf seiner eigenen Koje saß, der einfache Schütze war nicht sein größtes Problem. Sein

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