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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Hierarchie der Handlanger des Bosses, legte Wert darauf, früh unterwegs zu sein. Er hatte den Kragen zum Schutz vor dem kalten morgendlichen Wind hochgeklappt. Am letzten Versicherungstag war er noch der Dritte gewesen und da die Ereignisse jenes Tages zur Beförderung Jims geführt hatten, war er entschlossen, aus dem Scheitern seines Vorgängers zu lernen.
    Und vor allem anderen hatte er gelernt, dass der Boss erwartete, dass der Versicherungstag leicht und glatt über die Bühne ging: keine Probleme, keine zu geringen Prämienzahlungen und keine faulen Ausreden.
    Bosse waren generell empfindliche Typen, was durchaus Sinn ergab, wenn man recht darüber nachdachte. Bosse trugen all die Verantwortung für die Ordnung in ihrem Gebiet, sammelten die Versicherungsprämien ein, platzierten die Rausschmeißer an die Grenzen, setzten den Zoll fest – und sorgten dafür, dass dieser auch eingezogen wurde. Es war ganz schöne Arbeit, ein Boss zu sein, da gab es keinen Zweifel, und jeder, der sich diese Arbeit antat, hatte nach Jims Ansicht das gute Recht, leicht reizbar zu sein. Es konnte natürlich sein, dass Boss Moran ein wenig reizbarer als die meisten anderen war. Jim konnte das nicht genau beurteilen: Er war noch ein kleiner Junge gewesen, als Boss Tourin diese Straßen kontrolliert hatte, und Boss Randall hatte nicht lange genug durchgehalten, um einen großen Eindruck zu hinterlassen. Boss Vindal hatte sich für etwa vier Jahre gehalten – Jim hatte eine Zollbude für Boss Vindal unterhalten. Es war nicht übel gewesen, er konnte sich nicht daran erinnern, dass einfach so jemand erschossen worden war, wenn die Zolleinnahmen zu gering ausfielen. Aber, wenn man es recht betrachtete, war sie dann doch kein so guter Boss gewesen, denn als sich der Rauch ihres Treffens verzogen hatte, stand Boss Moran noch und die verstorbene Boss Vindal wurde ins Krematorium gefahren.
    Manchmal trafen sich die ganzen Bonzen auf neutralem Boden, um die Grenzen neu festzulegen oder diese Geschäftsstraße für jenes Produktionsviertel eintauschen. Es war wichtig, einen starken Boss zu haben, der die eigenen Interessen beschützte, wenn das passierte – obgleich es seit einiger Zeit nicht mehr vorgekommen war. Wenn man ihr ein paar Bier einschenkte, konnte Jims Tante Carla einige Geschichten erzählen, die einem das Haar zu Berge stehen ließen, über jene Tage, als sie gerade mal ein Kind gewesen war und in Boss Henricks Gebiet gelebt hatte. Das war, bevor die Bonzen eines ihrer Treffen abgehalten hatten. Boss Tourin war auf diesem Meeting ernannt worden und alles von der Blair Road bis nach Carney – Teile der Territorien von Boss Henrick und Boss Tiede – wurde zu seinem Gebiet. Es gab eine Testphase, und einer der Bosse – Tante Carla wechselte zwischen Henrick und Tiede, wenn sie das erzählte, abhängig von der Menge Bier, die sie getrunken hatte – kam, nachdem er sich nach dem Treffen hingesetzt und mal alles durchgerechnet hatte, zu dem Schluss, dass er betrogen worden sei. Damals gab es eine Menge Gewehre auf der Straße und das Krematorium war wirklich sehr beschäftigt gewesen, so beschrieb es Tante Carla.
    Diese Art von Problemen gab es nicht mehr. Nicht auf diesen Straßen. Boss Moran hatte sein Gebiet seit drei Jahren unter Kontrolle, und wenn er hin und wieder mal einen seiner Männer für ein kleines Versagen erschoss oder an einem der Ladenbesitzer, der mit seinen Zahlungen hinterher war, ein Exempel statuierte – nun, das zeigte einfach, dass er ein starker Boss war. Und man benötigte einen starken Boss, um die eigenen Interessen zu wahren, sonst würde einer der anderen Bosse ein Auge auf sein Gebiet werfen – und davon hatte hier ganz sicher keiner was.
    Sein erster Halt an diesem Morgen war Wilmets Lebensmittelgeschäft. Jim öffnete die Tür mit Schwung und die Glocke, die darüber an einem Draht hing, klingelte aus Protest. Der alte Wilmet kam aus dem Hinterzimmer geeilt und stand mit ineinander verschränkten Fingern da, als Jim sich entspannt im Laden umsah, genau beobachtete, ob es hier irgendwelche Verbesserungen gab oder neue Ausrüstung. Er verhalf sich zu einem schönen grünen Apfel und setzte seine Inspektion fort, bis er die Frucht bis auf die Kerne aufgegessen hatte. Er ließ den Kern zu Boden fallen und nickte Wilmet zu, als hätte er seine Anwesenheit erst jetzt bemerkt.
    »Versicherungstag!«, sagte er und hakte seine Hände in den Gürtel. Er sah, wie der Blick seines Gegenübers zu Boden

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