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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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verlor sich schnell in der dichten und inspirierenden Sprache.
    Schließlich eingelullt durch gleichzeitig fremde wie angenehme Bilder ertappte er sich dabei, wie er einnickte, und winkte mit der Hand, um das Licht auszuschalten.
    Er fiel umgehend in Schlaf. Und sofort wurde er an seinem Ärmel gezogen, von – nun, er war sich nicht ganz sicher, von wem eigentlich, nur, dass Berührung und Stimme irgendwie … vertraut … waren und dass die offenkundige Verzweiflung in Letzterer die Wurzel im selben erschreckenden Ereignis hatte, das ihn immer wieder heimsuchte.
    »Friede, Friede«, sagte er sanft, denn sie musste zur Besatzung gehören – sie musste, oder? Wer sonst würde solche Erinnerungen mit sich herumtragen? Es war seine Pflicht als Erster Maat, sie zu beruhigen.
    »Friede«, sagte er ein drittes Mal, als der Traum in ihr nach vorne drängte und sie eine Warnung vor einer bevorstehenden Katastrophe ausstieß.
    Das weckte seine Aufmerksamkeit für einen Moment, dann erkannte er, dass sie noch mitten in den Anfängen dieser Sache stecken musste, wo Vergangenheit und Gegenwart sich vermischten.
    »Wir haben es geschafft«, sagte er in der Art eines Kameraden. »Wir sind sicher. Die Schlacht ist vorbei. Der Krieg beendet. Alles ist gut.« Er streckte eine Hand aus und berührte ihre Schulter, sanft, wie es ein Kamerad tun würde. »Schlafe jetzt, es gibt keinen Grund zur Sorge.« Und mit sanfter Gewalt schob er sie fort.
    Er wachte dann halb auf, seufzte, und versank in Traumlosigkeit. Das Buch glitt aus seinen Fingern zu Boden. Einige Stunden später erwachte er erneut, genügend, um die auf seiner Brust lastende Katze zu bemerken. Schlaftrunken hob er eine Hand und streichelte das Tier, fühlte das warme Fell an seiner Hand und die Vibration des Schnurrens – geschockt riss er die Augen auf.
    »Katze?«
    Der Raum wurde hell, als seine Stimme erklang. Da war keine Katze auf seiner Brust und es schaute ihn auch keine erbittert vom Boden aus an, oder vom Kom-Regal oder dem Tisch. Da lag aber ein langes, weißes Schnurrhaar auf seiner Decke. Ren Zel ergriff es und schaute es für einige Herzschläge an, ehe er die Decke zurückwarf und sich aus dem Bett schwang.
    Da war keine Katze unter der Koje. Da war keine Katze in der Dusche. Wahrhaftig, seine Kabine war katzenfrei. Wie sie es sein sollte.
    Und doch …
    Er hielt das Schnurrhaar ins Licht, bewunderte Länge und Widerstandskraft, dann ging er zu seinem Schrank. Nach einem Augenblick des Suchens fand er ein Probenglas – eine weitere Erinnerung an Selain – mit einem wiederverschließbaren Deckel. Das Schnurrhaar fiel hinein. Er schloss das Glas und schaute kläglich auf die Uhr.
    Noch zwei Stunden bis zum Beginn seiner Schicht, zu spät, um ein drittes Mal nach Schlaf zu suchen. Also eine Dusche und ein früher Beginn, dachte er philosophisch und bewegte sich zum Bad.
    Er duschte länger als üblich, aktivierte den kalten, stechenden Zyklus zweimal, aber das Schnurrhaar war immer noch im Glas, als er wieder herauskam.
      
    Das Lied war überall, es erfüllte den Raum, den Planeten, das unendliche Weltall selbst. Mit einem Mal eine einzelne Note völlig abseits des Liedes. Shan betrachtete das verwegene, unwahrscheinliche und überaus fehlerfreie Muster, das Val Con yos’Phelium war.
    Während der Heilung hatten sie andere Zeichen jenes Eindringlings gefunden, der für die Implantation des Kalkulationsprogrammes verantwortlich gewesen war. Shan hatte mit seinem Willen eingegriffen und den Eindringling dem größeren Muster seines Bruders untergeordnet. Nun, als das Lied in sich selbst ruhte, inspizierte er seine Arbeit, untersuchte die Verbindungen und Anschlüsse, beobachtete den strahlenden Glanz des Flechtwerks und war zufrieden.
    Er richtete seine Aufmerksamkeit auf den Bogen lebender Energie, der in endlosen, schimmernden Wellen aus und in das bewachte Zentrum des Musters floss, wo Val Con seine Seele bewahrte – und fand, es sei jenseits allem, was er jemals zuvor betrachtet hatte.
    Die Arbeit war getan, entschied er, und zwar gut.
    Sanft richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Lied, signalisierte Vollendung. Die Note streckte sich, veränderte sich, wurde schneller und hielt inne.
    Shan schüttelte den Kopf und blinzelte, fokussierte erst auf Val Con, bedeckt mit einer dünnen Decke und in tiefem Schlaf, und dann über seinen Körper hinweg und nach oben in die leuchtenden Augen des enorm alten Wesens namens Edger.
    »Es ist getan«, sagte er,

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