LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
berühren konnte. »So ist es wohl. Und welch ein Glücksfall, sie auf der Straße getroffen zu haben.«
Aelliana lachte sanft und alles, was er tun konnte, war, nicht die Augen zu öffnen, um sie anzusehen. Stattdessen lächelte er für sie und seufzte, wenn auch nur ein wenig.
»Commander Carmody hat versprochen, der Lady unseres Sohns eine Nachricht zu schicken, dass er sie zum frühesten ihr genehmen Zeitpunkt aufsuchen möchte«, sagte er. »Vielleicht können wir sie bald treffen.«
»Wird sie die Yxtrang akzeptieren, was meinst du?«, fragte Aelliana.
Daav seufzte erneut. »Commander Carmody hält es für … möglich. Und wir wissen, dass sie unserem Sohn bereits einmal erlaubt hat, sie zu überzeugen, einen zu akzeptieren …«
»Sehr überzeugend, dein Scout«, neckte sie ihn.
»Du wirst das hoffentlich nicht mir allein in die Schuhe schieben«, erklärte er mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Du warst nicht nur eine enthusiastische Teilnehmerin an der Produktion, sondern auch voll und ganz vernarrt in das Resultat.«
»Du, freilich, hast ihn niemals ›Kleiner Drache‹ genannt oder stundenlang unsinnige Verse rezitiert, um ihn zum Schlafen zu bringen.«
»Ein Mann von meinen Ehren und in meiner Position? Doch wohl eher nicht!«
»Falsch, ganz falsch, Van’chela! Ein Mann von deiner Würde, ja.«
»Ach, und jetzt habe ich keine Würde?« Er vergaß sich und sprach laut, holte die wachhabende Medizintechnikern aus ihren Gedanken.
»Alles in Ordnung da drüben?«, rief sie.
»Ja …«, begann Daav, öffnete seine Augen, sprang dann auf und starrte auf den Autodoc, der eigentlich voller Lichter und Anzeigen sein sollte und bis eben auch noch gewesen war.
»Etwas stimmt nicht!«, rief er der Technikerin zu.
Sie eilte an seine Seite, warf einen Blick auf den stillen Autodoc und schüttelte seufzend den Kopf.
»Es ist nichts falsch«, sagte sie. »Er ist einfach nur tot, das ist alles.«
Dinge, die einem nachts um die Ohren fliegen
• • • • •
Das Haus lang noch eingehüllt von der Morgendämmerung, die Räume waren ruhig. Im oberen Stockwerk wälzte sich eine Frau unruhig unter dem silbernen Sternenlicht, ihr dunkles Haar weit über den Kissen ausgebreitet. Eine graue Katze, in ihrem Schlummer durch die Bewegungen der Frau gestört, saß am Fußende des Bettes und strich sich sorgfältig über die Schnurrhaare.
»Notwendigkeit«, sagte die Frau deutlich mit einer Stimme voll unvergossener Tränen. Der Kater unterbrach seine Waschung, die Pfote bis zur Wange erhoben, die Ohren nach vorn gerichtet, als wenn er sein Urteil über die Wahrhaftigkeit ihrer Behauptung aufsparen wollte, bis er das Ganze gehört hatte.
»Notwendigkeit, Captain«, stöhnte Anthora yos’Galan, verbog sich unter den verknoteten Decken. Sie keuchte und setzte sich abrupt auf, die silbernen Augen starrten geweitet auf die Katze, sahen aber etwas völlig anderes.
»Yxtrang«, keuchte sie. »Selbstmordangriffe. Götter, oh Götter – die Passage …« Sie blinzelte, ihr Blick fokussierte sich endlich auf die Katze, die dem ihren begegnete und dann zur Seite schaute, um die unterbrochene Säuberung der Schnurrhaare fortzusetzen.
Anthora warf die Decken zur Seite und schwang sich auf den Boden. Die Bänder ihres Nachthemds flatterten ob der Geschwindigkeit ihrer Bewegungen. Barfuss durchschritt sie das Zimmer, ergriff einen seidenen, weißen Morgenrock und warf ihn sich über, verknotete das Gürtelband, während sie weiterging.
»Lord Merlin«, rief sie, als sie aus dem Raum ging.
Der Kater schüttelte seine Pfote aus, sprang auf den Boden und folgte ihr.
Er hatte kaum seine Augen geschlossen, als sich der Kampftraum formte, erschreckend wie immer. Jede dritte oder vierte Schlafperiode wurde er so aus seiner Ruhe gerissen. Lina, die Heilerin des Schiffs, versicherte ihm, dass die Erinnerung mit der Zeit verblassen und ihn in Frieden lassen würde. Bis dahin jedoch blieben Ren Zel nur seine eigenen Strategien, um den Dämon auszutricksen und seine Ruhe zu finden.
Das Licht auf höchste Stufe gestellt, ergriff er ein gebundenes Buch mit terranischer Poesie aus der Nische neben seinem Bett.
Der Band enthielt eine Sammlung lyrischer Poesie zum Thema körperliche Wonnen, ein Geschenk einer Selain Gudder, mit der er vor drei Handelsreisen eine vergnügliche Beziehung genossen hatte. Er lächelte über die Erinnerung an die empfundene Zuneigung, öffnete das Buch irgendwo und
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