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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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schaute auf die Straße hinaus, als ob die Ansicht des bröckeligen Straßenbelags und der verrammelten, staubigen Ladenfronten irgendwie … interessant wäre.
    Wie er ihn so ansah, ertappte Jim sich dabei, wie er langsam rückwärts zählte, um an den Tag zu gelangen, an dem er das letzte Mal sein Hemd gewechselt hatte.
    Als ob er die ungläubige Schwere des Blickes auf sich fühlen würde, sah der kleine Mann hoch, seine Augen trafen die von Jim auf der anderen Straßenseite. Jim presste die Kiefer aufeinander und starrte bedrohlich, sodass der Mann wusste, dass er es hier mit jemand Wichtigem im Gebiet zu tun hatte.
    Der kleine Mann verbeugte sich irgendwie, direkt von der Hüfte aus, nur wenige Zentimeter, wandte sich dann ab und ging in seinen Laden.
    Seinen unmöglichen Laden.
    »Wie verdammt lange gibt es das da schon hier?«, fragte Jim Al, den Elektromann, einige Minuten später und zeigte mit dem Daumen in die generelle Richtung des Teppichgeschäfts.
    Al zuckte die Achseln. »Ein paar Tage.«
    »Ein paar Tage?« Jim erinnerte sich daran, wie der Laden beim letzten Mal ausgesehen hatte – leer natürlich, sein vorheriger Besitzer hatte für Boss Moran als Exempel herhalten müssen; drei oder vier Versicherungstage war das her. Als damaliger Dritter war Jim für die Säuberungstruppe verantwortlich gewesen, die den Laden ausgeräumt hatte – ein Schuhladen war es gewesen. Er erinnerte sich jetzt. Er starrte Al an und versuchte, etwas von dem verschwundenen warmen Gefühl des Erfolges wiederzuerlangen.
    Al hob erneut die Schultern und schaute an die Decke, als ob das Datum, an dem der Teppichladen eröffnet hatte, irgendwo auf einem der schwarzen Balken über Jims Kopf geschrieben stand.
    »Ja, mal sehen. Vorgestern kamen er und der große Typ hier rein, als ich gerade aufgemacht hatte. Sie brauchten Bretter, Hämmer, Nägel, Farbe, Besen, Seife, Eimer, Feudel, Wischlappen und schweren Draht – ich hatte keine Zeit, den zu finden – und einen Haufen Bolzen. Redeten sanft, zahlten in bar. Gingen rüber und begannen die Arbeit. Ich schaute zur Mittagszeit mal rüber und sie hatten die Barrikaden vom Fenster entfernt und er war draußen mit dem Feudel und einem Eimer Seifenwasser zugange, wild am schrubben. Hörte Gehämmer von innen und sah, wie einige seiner Leute rein und raus gingen – die haben wohl Sachen für ihn besorgt. Na ja, sie waren jedenfalls immer noch beschäftigt, als ich zumachte. Und gestern Morgen dann – nun, da war alles fertig, so, wie Sie es jetzt sehen, und der große Typ war draußen und fegte den Bürgersteig.«
    Den Bürgersteig fegen. Jim schloss seine Augen.
    Wenn man es genau betrachtete, fiel dies nicht unter seine Zuständigkeit, da der Teppichladen nicht im Versicherungsbuch aufgeführt war. Jim hatte sich im Zollbereich hochgearbeitet und nicht bei der Versicherung, er hatte nie gesehen, wie ein Laden eröffnet wurde, und selbst so etwas auch noch nie getan. Aber eines der mehreren Hundert Dinge, die Boss Moran ungeduldig machten, waren Helfer, die keine Initiative zeigten. Er schätzte Initiative, der Boss Moran, und da Jim bestrebt war, dem Boss zu zeigen, dass er nicht das Schicksal seines Vorgängers teilen wollte, blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als die Straße zu überqueren, sobald er das Geschäftliche mit Al geregelt hatte, und dem schicken kleinen Mann in seiner hübschen blauen Jacke zu zeigen, wer der Chef in diesem Gebiet war.
    Nachdenklich holte er das Buch hervor und las Als Prämie vor – fünfzig in bar und nichts in Waren. Al holte die Scheine aus einer Schublade und zahlte ohne Kommentar.
    Jim machte das Häkchen im Buch, schloss es und steckte Stift und Geld ein, wandte sich ab … und dann Al wieder zu.
    »Wie heißt er?«, fragte er.
    Al zuckte zum dritten Mal während des Besuchs die Achseln und versuchte, ein ausdrucksloses Gesicht zu machen, aber Jim dachte, er habe den Mann lächeln sehen.
    »Der große Typ nennt ihn ›Boss‹«, sagte er.
    Der hell erleuchtete Verkaufsraum war leer, als Jim einige Minuten später durch die offene Tür hineinschlenderte. Er hatte gerade genug Zeit, zu erkennen, dass der große Teppich, der an der Rückwand hing, einen Haufen nackter Leute zeigte, die Dinge taten, bei denen Jim sich ziemlich sicher war, dass auch Audreys Spezialisten sie nicht hinbekamen – dann wurde der Teppich beiseitegeschoben, enthüllte einen Korridor, und der hübsche Mann betrat den Raum mit einem sanften Lächeln im

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