LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)
sie abrupt. »Morgen Vormittag im Teppichladen. Ich werde es ihr sagen, Sir.«
»Danke«, sagte er wieder und ging den kurzen Gang hinab. Cheever McFarland war eine große und entsetzlich beruhigende Präsenz in seinem Rücken. Er blieb am Eingang des vorderen Wohnzimmers stehen.
Als er ihn zuletzt gesehen hatte, war dieser Ort fast genauso verdreckt gewesen wie die Druckereibesitzerin, die er hier gesprochen hatte. An diesem Abend aber hatten sich die Dinge zum Besseren gewandelt, obgleich die Möbel immer noch jede Person mit Geschmack entsetzen mussten.
Der Boden etwa. Heute Morgen noch war er von trübem und etwas klebrigem Grau gewesen. Jetzt aber zeigte er seine wahre Farbe – ein bleiches und nicht einmal hässliches Blau mit einem etwas dunkleren Muster, Blumen vielleicht oder so etwas wie ein dekoratives Insekt.
Die Wände, die an diesem Morgen mit dem Boden in puncto Dreck konkurriert hatten, waren gereinigt worden und enthüllten, dass sie vor langer Zeit in einem zum Boden passenden Blau gestrichen worden waren. Die Decke, die man ebenfalls von über Jahre angesammeltem Schmutz befreit hatte, war offenbar weiß und die zentral angebrachte, kugelförmige Lampe war gelb. Der Effekt war unerwartet angenehm – es war, als würde man im Sonnenschein unter freiem Himmel spazieren gehen.
»Gut«, murmelte er und hörte Cheever McFarland hinter sich grunzen.
»Ich dachte, sie wollte schlafen gehen.«
Pat Rin sah den großen Mann an, die Augenbrauen hochgezogen. »Sie denken, Natesa hat dies hier getan?«
»Nun, sicher, Sie etwa nicht?«
»Nein«, sagte Pat Rin und sah sich im Raum um, während er die Alternativen bedachte. »Ich denke, dass sie es hat machen lassen. Ich frage mich, was sich noch verändert hat, während wir unsere Stunden mit Vergnügungen gefüllt haben.«
»Wir sollten einen Rundgang machen und es herausfinden.«
»Das könnten wir«, gab Pat Rin zu. »Oder wir fragen Natesa, was weitaus weniger ermüdend wäre.« Er drehte sich um und sah an dem großen Mann hoch.
»Mr. McFarland, ich werde mich jetzt auf das Abendessen vorbereiten. Ich bin mir sicher, dass Sie meinen Anblick herzlich leid sind und einige Minuten für sich selbst wünschen. Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich vor dem Abendessen keinem Attentat zum Opfer fallen werde.«
Überraschenderweise grinste Cheever. »Wegtreten!«, sagte er fröhlich und nickte. »Wir sehen uns beim Abendessen!«
Endlich alleine, sah sich Pat Rin noch einmal im blauen Zimmer um, erinnerte sich daran, Natesa zu dem Resultat zu beglückwünschen, und ging die Treppe hinauf, um sich für das Abendessen umzuziehen.
Das Abendessen manifestierte sich in zwei überraschenden Gängen. Der erste bestand aus einem Teller Dosensuppe für jeden sowie einer großen Platte von Crackern und Käse für alle. Dieser wurde dann ersetzt durch einen Hauptgang mit gebackenen Knollen unter einer scharfen, braunen Sauce, begleitet von dünnen Scheiben Fleisch, angemacht mit Zwiebeln. Dazu gab es frisches Brot, Butter, Tee und den Herbstwein.
»Weitaus besser«, murmelte Pat Rin und hörte, wie Cheever McFarland kicherte.
»Besser beschreibt es nicht richtig. Ich dachte letzte Nacht, der Koch wolle uns vergiften, oder, Natesa?«
»Möglich«, erwiderte sie. »Es ist auch möglich, dass er viel zu verängstigt war, um seine ganze Kunstfertigkeit zu zeigen.« Sie nippte vorsichtig am Wein und Pat Rin sah, wie sich ihre Augenbrauen hoben.
»Der schmeckt angenehm«, sagte sie. »Haben wir einen Weinkeller?«
»Leider nein. Diese Flasche ist ein Geschenk. Und uns wurde gesagt, der Wein sei empfindlich und sollte nicht weit bis in den Frühling aufbewahrt werden.« Er bewegte seine Schultern. »Uns wurde darüber hinaus gesagt, dass dieser Wein vom Lande kommt und dass es manchmal bis zu zwei Dutzend Flaschen bis in dieses Gebiet schaffen, woraufhin sie von Ms. Audrey erworben werden.«
»Ah.« Ihr Gesicht erhellte sich. »Sie haben Ms. Audrey besucht?«
»Eigentlich hat sie uns besucht. Wir hatten eine angenehme Diskussion während eines gemeinsamen Mittagessens in ihrem Haus.«
»Dabei hat der Boss ihr die Idee eingeredet, eine Bank zu gründen – nein, eine Handelsvereinigung –, da ihm Pfandhäuser nicht gut genug sind, und sie hat versucht, ihn zu dem Versprechen zu bewegen, dass er Boss auf Lebenszeit wird.« Cheever gabelte ein Stück Knolle auf und schaute es meditierend an. »Natürlich ist das typisch für die Art, wie es hier läuft, aber
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