Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
Vom Netzwerk:
verändert hatte. Gerüchte sagten, dass einige der Bosse größerer Gebiete in Streit geraten waren, was zur Schließung der Straße geführt hatte. Sie war den Banditen überlassen worden. Ein anderes Gerücht meinte, der Raumhafen selbst sei geschlossen worden, dass keine Schiffe mehr landeten. Aber dieses Gerüchte, so hatte Ajay trocken hinzugefügt, waren wohl eher Phantastereien – wie er zweifellos besser wusste als sie selbst.
    Ajay war gegangen und dann war Al eingetroffen, der Besitzer des Eisenwarenladens und unmittelbarer Nachbar. Er hatte sich etwas mit ihnen unterhalten, die Teppiche bewundert, ohne das geringste Interesse daran zu zeigen, sie auch zu verstehen, und dann die Sprache darauf gebracht, was denn die von Pat Rin beabsichtigte Versicherungsstruktur sei.
    Als er darüber informiert wurde, dass weitere Versicherungsprämien bis auf Weiteres suspendiert seien, hatte Al weniger erfreut dreingeblickt, als man normalerweise hätte annehmen können. Er hatte nachdenklich an seinem spitzen Kinn gezogen.
    »Sie müssen eine Idee haben, wie Sie Geld verdienen können«, sagte er. »Ist nicht böse gemeint, Boss.«
    »Keine Sorge«, versicherte Pat Rin ihm. »Meine Idee, Geld zu verdienen, ist sehr einfach – ich beabsichtigte, Teppiche zu verkaufen. Gegen Geld.«
    »Ja, okay«, hatte der Mann geantwortet. »Sie sollten aber auch preiswertere Sachen anbieten – ich sage nicht billig, nur eben etwas, das sich die Leute eher leisten können – na ja, so für jemanden wie mich. Diese Sachen hier sind hübsch, aber auch teuer. Aber das ist nur der Laden. Sie sind der Boss – sie müssen irgendwie an Bares kommen.«
    »Wofür genau soll ich eine Bezahlung verlangen?«, hatte Pat Rin etwas erzürnt gefragt. »Repariert der Boss die Löcher in den Straßen? Finanziert er Krankenhäuser oder Schulen?«
    »Nun, nein. Zuletzt nicht mehr. Audrey hat gerettet, was von Vindals Klinik und Bibliothek übrig geblieben war, ehe Moran sie in Flammen steckte. Wenn man eins aufs Maul bekommt oder sich was bricht – oder so was –, geht man in Audreys Haus, sie kümmern sich dann. Sie können nicht viel machen, wenn man ernsthaft krank wird, aber sie sind ganz gut bei den üblichen Sachen. Wenn man lesen lernen möchte, geht man auch zu Audrey. Jemand dort wird es einem beibringen.«
    »Es scheint mir also«, kommentierte Pat Rin, »dass wenn jemand eine Versicherungsprämie oder Straßensteuer bekommen sollte, dann wohl eher Ms. Audrey, die mehr für die Bewohner dieses Gebiet tut als der Boss.«
    »Nein, nein, das ist nicht fair. Also, wenn man es richtig macht – vergessen wir Moran, der war ein Schwein –, wenn man es ganz richtig macht, dann ist der Boss derjenige, der die Probleme löst. Nehmen wir mal an, ich habe ein Problem mit Tobi und wir können das nicht selbst klären. Also kommen wir zu Ihnen und sagen: Boss, wir haben dieses Problem und wir schaffen das nicht – was sollen wir machen? Und Sie werden sich die Sache dann eine Weile anschauen und uns dann sagen, was zu tun ist. Sie sollten etwas dafür bekommen, um für die anderen mitzudenken, oder? Und dann, nicht wahr, ist der Boss derjenige, der das Gebiet zusammenhält und sicherstellt, dass uns kein anderer Boss annektiert. Dafür sollten Sie auch etwas bekommen. Und wenn Sie über eine Klinik oder eine Bibliothek nachgedacht haben, um die Arbeit für Ms. Audrey leichter zu machen – dafür brauchen Sie auch Bares.« Er machte eine Pause, vielleicht ein wenig über seine eigene Eloquenz überrascht, dann fasste er es zusammen. »Wissen Sie was, Boss – dieser kleine Laden wird all diese Dinge nicht finanzieren können.«
    Und wird er auch nicht, dachte Pat Rin nun und kletterte die lange und kühle Treppe zu seinem Zimmer empor.
    Richtig gemacht, wie Al es beschrieben hatte, war die Position eines Bosses hier so ähnlich wie die eines Delm. Er seufzte, irritiert über sich selbst. Er hatte sich erlaubt, dass die Informationen über diese terranische Hinterwelt, brutal, rückständig und kaum regierbar, ihn blind gemacht hatten für die Tatsache, dass Menschen mit Ehre sich ganz natürlich in Clans organisierten, wenn auch nicht ganz so wie die Verwandtschaftslinien der Liaden.
    Er seufzte erneut und öffnete die Tür zu seinem Raum, sah einen sich bewegenden Schatten und hörte ein Gurgeln, kurz bevor die schwarz-braune Katze sich gegen seine Beine warf, Schwanz erhoben und mit einem Schnurren, das ihn fast taub werden ließ.
    Lächelnd

Weitere Kostenlose Bücher