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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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um ein anderes Waldstück mit gleißendem Licht zu übergießen.
    » Und was machen wir jetzt mit unserer Freiheit? « , wollte Zeno wissen.
    » Ich schlage vor, wir verstecken den Beutel mit euren Kutten hier und kundschaften erst mal die Gegend aus, damit wir wissen, wo wir uns überhaupt befinden « , schlug Dante vor.
    Carson nickte. » Vor allem müssen wir weiter hoch in die Berge. Hier unten ist die Gefahr zu groß, einer Patrouille Guardians in die Arme zu laufen. «
    » Ja, in die Berge! « , sagte Nekia begeistert. » Auch ich will unbedingt einen Blick von oben auf die Lichtburg werfen. «
    » In Ordnung « , sagte Zeno. » Aber gebt mir einen Augenblick, damit ich mir meine Kutte überwerfen kann. Bin nicht scharf darauf, im Body durch Wald und Gestrüpp zu laufen und mir dabei die Haut blutig zu schrammen. «
    » Schade, so im Body hättest du bestimmt eine abschreckende Wirkung auf die wilden Tiere gehabt und sie schon von Weitem verscheucht « , sagte Nekia spitz.
    » Sehr witzig « , brummte Zeno und fing seine Kutte auf, die Dante ihm zuwarf.
    Kurz darauf marschierten sie los. Die dichte Wolkendecke, die bei ihrem Aufbruch vor fast anderthalb Stunden über dem Tal gelegen hatte, war inzwischen einer lockeren Bewölkung gewichen. Auch war inzwischen ein leichter Wind aufgekommen, der die vereinzelten Wolkenfelder gemächlich über den Nachthimmel segeln ließ. Der noch immer volle Mond schickte seinen hellen Schein hinunter ins Tal. Nach der pechschwarzen Finsternis unter der Erde empfanden sie den schwachen Schein, der durch die Kronen der hohen Bäume zu ihnen auf den Waldboden drang, geradezu als Wohltat für die Augen. Er reichte auch völlig aus, um nicht halbblind durch das Gelände zu stolpern.
    Wenige Minuten nach ihrem Aufbruch stießen sie auf einen kleinen Bach, der sich lautlos durch den Wald schlängelte. Sie folgten ihm eine Weile bergauf in Richtung seiner Quelle. Dabei kamen sie zu einer langen, schmalen Lichtung, die ein schwerer Sturm in dieses Waldstück gerissen hatte. Der Windbruch bestand aus Hunderten von umgestürzten Bäumen.
    Sie mussten ihn umgehen, weil es zu mühsam und zeitaufwendig gewesen wäre, sich einen Weg durch den Wirrwarr kreuz und quer liegender Bäume zu suchen. Aber das freie Gelände des Windbruchs gab ihnen einen guten Blick auf die umliegenden Hänge.
    Kendira bemerkte zu ihrer Linken die aufstrebenden Felswände einer Schlucht, die sich als schwarze Konturen vor dem Nachthimmel abzeichneten. Dort würde es für sie kein Weiterkommen geben.
    » Da drüben ist eine freie Anhöhe « rief Carson gedämpft, der genau in die andere Richtung geblickt hatte, und wies quer über die Lichtung. » Von dort aus haben wir bestimmt einen guten Blick hinunter auf die Sicherheitszone. Was meinst du, wie weit es bis dahin ist, Dante? «
    Dante spähte hinüber, versuchte die Entfernung abzuschätzen und zuckte dann mit den Achseln. » Schwer zu sagen, aber mehr als ein, zwei Kilometer dürften es nicht sein. «
    » Okay, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir auch im Wald die Richtung halten können « , sagte Kendira.
    Sie versuchten, sich am Stand des Mondes und der Sternbilder zu orientieren, mit denen sie nach all den Jahren in Liberty9 bestens vertraut waren. Aber dieses Wissen hatte wenig Nutzen, wenn man sich in einem Wald mit hohen, dicht stehenden Bäumen befand, die in mächtigen Kronen endeten, und man nur ab und zu einen Blick auf den Nachthimmel erhaschen konnte. Und wenn dann auch noch ein Wolkenfeld über diesen Himmelsausschnitt zog, blieb einem nichts weiter übrig, als sich auf sein Gefühl und vage Vermutungen zu verlassen.
    Nach einer guten halben Stunde wurde das Gelände ebener. Dort legten sie auf einer kleinen Waldschneise eine Atempause ein. Die Strapazen der letzten Stunden machten sich allmählich bemerkbar.
    Zeno sank an einem Baum zu Boden. » Würde mich nicht wundern, wenn ich mir heute Nacht Blasen hole « , seufzte er.
    » Da wirst du nicht der Einzige sein « , meinte Dante.
    Kendira lehnte sich gegen einen anderen Stamm und nahm einen Schluck aus ihrer Wasserflasche.
    Auch Dante hatte gerade seine Aluflasche an die Lippen setzen wollen, stutzte dann jedoch und ließ sie wieder sinken. » Halt mal « , sagte er, drückte Kendira seine Flasche in die Hand und ging auf eine nahe Gruppe von Bäumen zu, die bis auf eine Stelle zwischen zwei mächtigen Eichen von hohen Sträuchern umgeben waren.
    » Was hast du? « , fragte Kendira

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