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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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deshalb mehr denn je, Augen und Ohren offen zu halten.
    » Wer seid ihr? « , fragte der Anführer der Fremden knapp. Er war ein hochgewachsener Mann von sehnig schlanker Gestalt. Seine scharf geschnittene Nase ließ unwillkürlich an die eines Adlers denken und der stechende Blick seiner grauen Augen an die eines beutehungrigen Wolfs. Er war der älteste von ihnen und ihr Anführer.
    » Ich bin Kendira, und das sind meine Freunde Nekia, Carson, Zeno und Dante « , antwortete Kendira, die dem Mann am nächsten stand, und blickte ihm dabei furchtlos ins tätowierte Wolfsgesicht. » Wir sind aus Liberty 9 ausgebrochen und danken euch, dass ihr uns vor den Guardians gerettet habt. «
    » Ja, das war Rettung in letzter Sekunde « , pflichtete Carson ihr bei und trat neben sie, als wollte er wortlos zum Ausdruck bringen, dass sie beide zusammengehörten. Aber sie alle waren vor Schreck sowieso recht nah zusammengerückt, sodass ein Außenstehender die Bedeutung dieser subtilen Geste vermutlich nicht mitbekam.
    » So, ihr nennt die Schwarzmänner also Guardians! « Der Fremde lachte kurz auf, und die beiden jüngeren Männer an seiner Seite, die im Alter von Carson und Dante sein mochten, schienen ebenfalls belustigt. » Na ja, diese ›Wächter‹ wachen schon sehr gut darüber, dass ihr nicht merkt, in was für einem Gefängnis ihr steckt. «
    » Bitte die Vergangenheitsform: ›gesteckt haben ‹ « , korrigierte Zeno ihn und rieb sich dabei die linke Schulter. » Immerhin haben wir das mit dem Gefängnis inzwischen begriffen und befinden uns deshalb außerhalb der Umzäunung. «
    » Jedediah, mach es kurz! « , rief einer der Schrotflinten-Männer, die Wache hielten. » Wir müssen so schnell wie möglich weg von hier! Wird nicht lange dauern, bis hier eine zweite Patrouille auftaucht und Jagd auf uns macht. Und diesmal werden die Schwarzmänner gewarnt sein. «
    » Schon gut, ich mach es kurz, Jerry! « , riefJedediah, der Anführer, gedämpft zurück.
    » Seid ihr Nightraider? « , fragte Kendira mit belegter Stimme.
    Jedediah zog die Augenbrauen hoch. » Nightraider? « , wiederholte er verblüfft. » Wer soll das denn sein? «
    » Natürlich diejenigen, die alle paar Monate diese primitiven Raketen mit Flugblättern nach Liberty 9 schießen « , kam es von Nekia.
    » Habt ihr das gehört? Die Kuttenträger nennen uns Nightraider! « sagte Jedediah und tauschte einen kurzen Blick mit den beiden Männern neben ihm, bevor er sich wieder den fünf Libertianern zuwandte. » Das mit den Raketen stimmt. Es ist eine lästige Verpflichtung, die in unserem Clan von Generation zu Generation weitergegeben wird. Aber wir sind keine Nightraider, sondern wir nennen uns Mountain Men und gehören dem Wolf- Clan an, der hier einen Teil seiner Jagdreviere hat. Ich bin Jedediah Wolf und die beiden hier neben mir sind zwei meiner Brüder, Jeremy und Jack. Die beiden anderen, Joshua und Jebb, schieben da drüben mit unseren Cousins Joban und Jeffrey Wache. « Er wies beiläufig zu den Männern hinüber.
    » Fangen alle eure Namen mit J an? « , fragte Carson verblüfft.
    » So ist es, das ist Tradition in unserem Clan « , bestätigte Jedediah und wandte sich an seine neben ihm stehenden Brüder. » Los, macht euch an die Arbeit! « Dabei deutete er mit dem Kopf in Richtung der drei toten Guardians. » Wird langsam Zeit, dass wir den Rückzug in sichere Gefilde antreten. «
    » Wir sind euch zu Dank verpflichtet « , sagte Jeremy, der nicht älter als sechzehn sein konnte, zu den Ausbrechern von Liberty9. » Wenn die Schwarzmänner nicht so sehr mit euch beschäftigt gewesen wären, hätten wir uns kaum so nah an sie heranschleichen können. «
    » Ja, das gibt heute prächtige Beute « , sagte sein einige Jahre älterer Bruder Jack. » Endlich fallen uns drei Nachtsichtgeräte und drei ihrer verflucht tödlichen Schnellfeuergewehre in die Hände. Hoffentlich haben sie auch massig Magazine dabei. «
    » Und ob! Ihre Gürtel sind gespickt mit vollen Magazinen « , sagte Jeremy.
    Die beiden Brüder beugten sich zu den toten Guardians hinunter und nahmen ihnen Waffen und Magazingürtel ab. Dann griffen sie zu ihren Messern und begannen, die Schrauben der Helmhalterungen zu lösen, an denen die Nachtsichtgeräte befestigt waren.
    » Wir brauchen eure Hilfe, Jedediah « , sagte nun Dante. » Ihr habt diese Waffen erbeuten können, weil die Guardians mit uns… «
    Sein Satz blieb unbeendet, denn plötzlich gab einer der Wachposten Alarm: »

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