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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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, teilte der Master ihnen mit. » Er hatte beim Absturz des Programms einen Vorsprung von 3 Prozent vor Kendira. Aber weil der Run eigentlich über dreißig Minuten hätte gehen sollen und auch noch ganz anders hätte ausgehen können, habe ich jedem von euch einen blauen Token zugewiesen. «
    » Ich war ihr schon sechs Stäbe voraus? Wusste ich es doch! « , jubelte Carson. » Hätten wir die vollen dreißig Minuten gehabt, hätte ich bestimmt noch einen größeren Vorsprung herausgeholt! «
    » Nein, denn ich hätte dich eingeholt und abgehängt « , erwiderte Kendira. Aber sie wusste, dass sie den Run bereits in den ersten Minuten verloren hatte. Und dass ihr den heutigen Sieg im Team keiner nehmen konnte. » Was hier und jetzt zählt, Carson, sind Master Chapmans Daten. Du hast mich ausgestochen. Deshalb: Gratulation! «
    Er lächelte sie an und nun stand eine ganz andere Freude in seinen blauen Augen. » Gratulation angenommen, Kendira. Aber du warst heute auch super in Form, das muss man dir lassen « , sagte er und legte seine Hand auf ihren Arm.
    » Wie reizend, jetzt hat jeder von euch beim anderen einen Wunsch frei « , stellte Colinda belustigt fest. » Bin schon gespannt auf eure Wünsche. «
    » Mir egal. Ich geh jetzt duschen « , riefHailey. » Wird Zeit, dass ich aus den verschwitzten Sachen komme. «
    Und Flake wandte sich seinem Zwillingsbruder zu. » Was meinst du, verbraten wir später in der Tube einen der blauen Token? «
    Fling grinste. » Logo, aber es muss Space Hunter, Level 10 sein, okay? «
    » Einverstanden. «
    » Sag bloß, ihr verjubelt eure Token noch immer für diese öden Weltraumschlachten? « , fragte Duke verwundert. » Mann, ihr solltet euer Können in der Tube lieber mal bei Urban Warfare, Night Level 4 unter Beweis stellen. Da geht es wirklich rund. «
    Carson nickte. » Ist der absolute Hammer! « , bekräftigte er und verabredete sich mit Duke, einen ihrer blauen Token später für einen solchen Run in der Tube zu verspielen.
    Colinda und Kendira tauschten einen vielsagenden Blick und verdrehten die Augen.
    In dem allgemeinen Durcheinander und Gerede des Aufbruchs hörte Kendira noch, wie Nekia auf irgendetwas, das Duke beim Hinausgehen zu ihr sagte, reichlich spitz erwiderte: » So? Na, vielleicht wünscht sich Kendira ja, dass er sich gar nichts wünscht! «
    Später unter der Dusche erinnerte sich Kendira wieder daran– wie auch daran, dass sich Colinda bei dem kleinen Streit nach dem Team-Run mehr für sie ins Zeug gelegt hatte als Nekia. Und dabei war doch Nekia eigentlich seit Jahren ihre beste Freundin.
    Seltsam, dachte sie. Konnte es sein, dass Nekia ihr irgendwas nicht gönnte? Aber diesen Wesenszug kannte sie gar nicht an ihr. Also weshalb sollte sie plötzlich ihr gegenüber missgünstig sein? Und überhaupt– was sollte es sein, das sie ihr nicht gönnte?

12
    Der alte Geräteschuppen befand sich hinter dem oberen Ende des Heckenlabyrinths, lag jedoch abseits der gepflegten Wege, die durch die parkähnliche Gartenanlage der Klausur führten. Das niedrige, lang gestreckte Gebäude verbarg sich mit seinen stark rostbefallenen Wellblechwänden und schief in den Angel hängenden Brettertüren hinter dicht stehenden Büschen und Bäumen.
    Dante saß vor dem Wellblechschuppen auf einer ausgemusterten Parkbank und hielt ein altes Tablet in den Händen. Ein untergeschobener Baumstumpf ersetzte die Eisenfüße der Bank, die auf einer Seite abgebrochen waren. Die Parkbank war nicht der einzige ausrangierte Gegenstand, der hier seinen vorerst letzten Ruheplatz gefunden hatte.
    An der Seite des Schuppens fiel der Blick auf anderes Gerümpel, darunter auf einen verrosteten mannshohen Wassertank, zwei Toiletten mit gerissenen Spülkästen, die verrosteten Reste einer Pumpe, einen Haufen verbogenes Gestänge sowie eine verbeulte und rußgefärbte Metalltonne, die offensichtlich zum Verbrennen von allerlei Abfall benutzt wurde.
    Kendira rümpfte die Nase. » Das hier ist ja eine regelrechte kleine Müllhalde! Und hier kannst du in aller Ruhe sitzen und dich in dein Tablet vertiefen? «
    » So wunderschöne Plätze, wie sie euch Electoren überall drinnen und draußen zur Verfügung stehen, gibt es für uns Servanten nun mal nicht. Das hat man wohl irgendwie übersehen « , erwiderte Dante sarkastisch. » Ein Libertianer zweiter Klasse wie ich muss sich deshalb mit solchen Plätzen zufriedengeben. «
    Sie ging erst gar nicht darauf ein. Und fast ärgerte sie sich, dass sie nun

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