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Liberty 9 - Todeszone

Liberty 9 - Todeszone

Titel: Liberty 9 - Todeszone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Dienst im Lichttempel angetreten. Warum also sollte ausgerechnet er seine Sache nicht gut machen? Er hatte doch sogar schon im nun wirklich hochgefährlichen Sperrbereich bewiesen, zu was er fähig war. Und ein bisschen mulmig durfte einem ja bei diesen Giftstoffen, die in gewissen Bereichen der Anlage herumschwirrten, schon sein.
    » Okay, mach dich bereit, in den Kasten abzutauchen! « , sagte Ellis, ein schlanker und immer fröhlicher Typ. Mit seiner unbekümmerten Natur erinnerte er Duke an Carson, der dieselbe einnehmende Gabe besaß. Selbst jetzt machte Ellis einen ganz entspannten, unbeschwerten Eindruck. Er musste als Letzter ihres Teams in den Dampferzeuger und übernahm bis dahin die Zeitmessung mit der Stoppuhr für die drei, die vor ihm an der Reihe waren.
    » Ich bin bereit. Also mach schon und drück drauf! « , rief Duke ungeduldig.
    » Mit Vergnügen! Also dann, drei … zwei … eins! … Die Zeit läuft! «
    Vorsichtig, aber nicht zeitschindend schlängelte sich Duke durch das Einstiegsloch, so wie er es gelernt hatte, und trat in die halbrunde Wanne, die die Basis des Dampferzeugers bildete. Ihr Durchmesser betrug ungefähr vier Meter und in der Mitte war sie durch eine Stahlplatte zweigeteilt.
    Er machte sich sofort an die Arbeit und reinigte im Licht der Helmleuchte den ihm zugeteilten Bereich des Wasserkastens. Es waren nur wenige Quadratmeter, und er konzentrierte sich darauf, seine Arbeit gut zu machen. Doch das Wissen um die giftigen Stoffe, die hier lauerten, sowie die Dunkelheit und Enge der Kammer setzten ihm mehr zu, als er gedacht hatte.
    Von draußen drang Ellis’ Stimme zu ihm in den Kasten. Er rief ihm alle zehn Sekunden den verbliebenen Rest seiner vier Minuten zu. » Drei Minuten zehn… «
    Die Stimme seines Kameraden klang seltsam fern, obwohl Ellis doch direkt neben dem Einstiegsloch stand. Ihm war plötzlich, als wäre er mit einem U-Boot auf den Grund des Meeresbodens gesunken, eingeschlossen in einer Stahlkammer, aus der es kein Entkommen gab.
    Der Schweiß brach ihm aus und mehrfach geriet sein Atem unter dem Helm ins Stocken. Er dachte an das kleine quadratische Gerät, das er mit einem Klemmclip außen am Schutzanzug über der Brust trug. Es wurde Dosimeter genannt und maß die Dichte der ihn umgebenden Giftstoffe.
    » Drei Minuten… «
    Jede Zahl auf diesem Dosimeter, die unter zweihundert blieb, bedeutete, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauchten. Er war versucht, nach dem Dosimeter zu greifen und es ins Licht der Helmleuchte zu halten. Aber er widerstand diesem Drang, wenn auch nur knapp.
    » Zwei Minuten fünfzig… «
    Erhabene Macht, was ist bloß los mit dir? Es besteht doch gar kein Grund, auf einmal so nervös zu sein! Immer schön ruhig bleiben! Dir kann nichts passieren. Dafür trägst du ja den Schutzanzug und den belüfteten Helm!, versuchte er sich selbst zu beruhigen. Und er rief sich in Erinnerung, was die Tec Master ihnen beigebracht hatten, nämlich dass sie vor ernsthaften Gefahren sicher waren, solange sie sich nicht an einer scharfen Kante den Schutzanzug einrissen. Aber selbst dann blieb noch genug Zeit, sich das Gift abzuwaschen. Also erledige deine Arbeit, und dann raus hier!
    Er versuchte, sich von der beklemmenden Enge abzulenken, indem er an seine Freunde aus dem Alpha-Level dachte, die sich noch in Liberty9 befanden. Morgen sollte das Lichtschiff zwölf weitere Electoren von dort abholen und zu ihnen bringen. Er konnte es nicht erwarten, sie wieder um sich zu haben. Mit ein bisschen Glück würden Carson und vielleicht auch Fling und Flake sowie Nekia und Kendira unter den zwölf sein. Dann war ihre alte Clique endlich wieder zusammen.
    Diese Gedanken und die Vorfreude, die sie in ihm auslösten, halfen ihm, die Beklemmung unter Kontrolle zu halten. Dennoch wurde ihm die Zeit lang. Spielte ihm Ellis etwa einen bösen Streich, indem er ihm die falsche Zeit zurief und ihn statt vier Minuten doppelt so lange im Kasten hielt?
    Endlich war es so weit. Die letzten zwanzig Sekunden brachen an und Ellis rief jede einzelne laut aus. Bei fünf hatte er an der Öffnung zu sein, aber nicht früher.
    Und er war bei fünf am Durchlass. Die restlichen Sekunden benötigte er für den Ausstieg. Er gelang ihm so problemlos wie der Einstieg, auch wenn er kurz mit der linken Schulter am Rahmen entlangscheuerte. Es war jedoch nur eine schwache Berührung mit dem Metall, die keinen Riss im Schutzanzug verursachte.
    Duke war erleichtert, dass die Enge und

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