Liberty 9 - Todeszone
« , murmelte sie und setzte sich widerwillig auf die Bettkante.
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Dante und Carson liefen vorneweg. Sie rannten über den sandigen, von Hecken gesäumten Weg, der zwischen der Rückfront der Lichtburg und dem Obstgarten zu den abseits gelegenen Containerquartieren der Servanten führte. Jedediah, sein Bruder Jebb und zwei weitere Wolf-Leute folgten ihnen dichtauf.
Sie alle waren mit modernen Schnellfeuergewehren bewaffnet. Die vier Mountain Men trugen zusätzlich Pfeilköcher und Bogenauf dem Rücken sowie bauchige Umhängetaschen aus Wildleder.
Dante baumelte ein Megafon von der linken Schulter. Zudem hatte er sich Carsons Gewehr über die andere Schulter gehängt. Denn Carson schleppte eine der beiden Bazookas, die sie in einem der Stahlschränke der Waffenkammer gefunden hatten, sowie einen schmalen Metallkasten mit Tragegriff, in dem vier armlange Granatenprojektile steckten.
Aus allen Richtungen hörte man Schüsse fallen. Sogar vereinzelte aus dem waldreichen Gebiet jenseits vom Liberty Lake. Auch im Osten war der Kampflärm relativ schwach. Dafür drang aus der südlichen Talhälfte, wo hinter dem Solarfeld das Eden-Gelände mit den vierundzwanzig Betrieben begann, heftiger Schusswechsel an ihr Ohr.
Aber der wilde Kugelhagel, mit dem die Mountain Men auf den Dächern des Gym und des Schwarzen Würfels die Guardians auf den beiden Wachtürmen am Westtor unter Beschuss nahmen, und der von dort oben mit ähnlicher Heftigkeit erwidert wurde, übertraf mit seinem fast pausenlosen Bellen und Krachen alles andere. In den Gebäuden gingen Scheiben zu Bruch, vor allem im Schwarzen Würfel, und nicht wenige Kugeln jaulten als Querschläger über den Platz, fetzten durch Hecken und ließen auf dem Hof Dreckfontänen hochspritzen.
Dante und Carson wussten, was zu tun war, als sie den Fuhrpark neben den Servanten-Quartieren erreichten. Sie mussten sich nicht einmal damit aufhalten, Türen mit Gewalt aufzubrechen. Dante hatte heimlich Nachschlüssel angefertigt. Er wusste auch, wo die Schlüssel für die Fahrzeuge hingen, welcher zu dem Bulldozer mit der großen Schaufel gehörte und nach welchem System die Zündschlüssel für die Trikes und Quad-Carts nummeriert waren.
Dante reichte Carson sein Gewehr. Dann schwang er sich auf die breite Kette der Baumaschine, zog die Tür zum Fahrerhaus auf und stieg auf den Sitz des Bulldozers. Augenblicke später erwachte unter ihm der schwere Motor dunkel blubbernd zum Leben.
Jedediah folgte ihm in die Kabine. Er legte Pfeilköcher, Bogen und Umhängetasche ab. Wachsam hielt er die Umgebung hinter der Planierraupe im Blick.
Dante betätigte mehrere Hebel. Das Stahlschild vorne hob sich. Er stoppte die Aufwärtsbewegung, als die obere Kante der Schaufel sich eine halbe Armlänge über das Dach des Fahrerhauses erhoben hatte. Dann justierte er den Anstellwinkel der Schaufel so, dass sie wie eine stählerne Hand in den Himmel zu greifen schien.
Lautlos glitt Carson mit einem der elektrisch angetriebenen Quad-Carts heran. Hinten auf der breiten Ladefläche kauerten Jedediahs Bruder und die beiden anderen Wolf-Leute. Sie machten sich an ihren Pfeilen zu schaffen.
» Fahr du schon mal los! « , rief Carson. » Ich hole schnell die Spinde und die Sandsäcke aus dem alten Abstellschuppen. Wir treffen uns hinter der Tube! «
Dante hob den Daumen und nickte ihm zu, während er schon den Gang einlegte. Und während das Kettenfahrzeug gemächlich vom Hof des Fuhrparks rollte und den Weg hinaufratterte, der an seinem Ende zwischen der Tube und der Lichtburg auf den Vorplatz mündete, jagte Carson das Quad-Cart hinüber zum windschiefen Geräteschuppen beim Heckenlabyrinth.
Dort warteten zwei ausrangierte, verbeulte Metallspinde darauf, aufgeladen zu werden. Sie hatten diese schon vor zwei Tagen nachts mit Schießscharten versehen, die Spinde dann zusammengeschweißt und auf der Vorderfront mit Eisenplatten verstärkt. Zudem lagen im Schuppen noch sechzehn mit Sand gefüllte Säcke bereit sowie ein gut fünfzehn Meter langes Stahlseil mit einem Haken an jedem Ende.
Zusammen mit den Wolf-Leuten wuchtete Carson die Spinde auf die Ladefläche. Sie schoben die halb verrosteten Metallschränke gegen die hintere Ladeklappe und verkeilten sie dort. Anschließend füllten und beschwerten sie die Spinde bis auf Schulterhöhe mit Sandsäcken. Genau acht waren pro Spind nötig, um das Gewehr auf dem obersten Sack bequem auflegen und durch die Schießscharten zielen zu können, die in den
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