Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann

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Welt fort. Leuchmadan zersprang in viele Teile, als er aufprallte, und manche davon wurden wieder hochgeschleudert. Eine dieser Spuren ist besonders deutlich, es muss ein großes Stück gewesen sein. Das Größte. Voller Magie ...«
    Er schluckte, sah Frafa an. Seine Lider flatterten. »Frafa, womöglich dürfen wir Leuchmadan gar nicht auf unserer Welt suchen. Vielleicht sind dort nur ein paar Überreste zurückgeblieben, die er beim Aufprall verloren hat. Doch der Rest von ihm wurde wieder hochgeworfen und flog weiter. Ich habe die Spur gesehen, und sie endet in der Leere. Er ist immer noch da, auf einer eigenen Bahn um die Welt gefangen. Ich habe gesehen, wo Leuchmadan hin ist, und er schwebt nicht weit entfernt von hier.«

18

    Gerechte Ordnung (GO) - Neben der *HuV eine der beiden bedeutsamsten politischen Parteien in der Union. Begründet von Gulbert dem Zauberer, der bis heute Ehrenvorsitzender geblieben ist, stand die GO am Anfang vor allem für eine strikte Apartheid der Völker, für Zentralismus und für staatliche Regelung und Gemeinschaftsgeist.
    Im Laufe der Jahre hat die Partei ihre Ziele mehrfach neu bestimmt und angepasst, sodass die frühe GO dem heutigen Bürger der Union radikal erscheinen mag. Aber durch diese Flexibilität konnte die Partei ihre Stellung als Regierungsanwärter in Opponua bis heute behaupten und mehrere Krisen und Abstürze in der Popularität überwinden.
    Auch wenn die GO inzwischen für alle Bewohner der Union steht, findet sie ihre Anhängerschaft weitestgehend unter den Menschen von Bitan und hat eine besonders starke Stellung in Bezirken mit geringer ethnischer Divergenz. In Daugazburg hat die GO bis heute noch kein einziges Mal die kommunale Regierung stellen können. Dennoch wäre es verkehrt, diese Gruppierung als reine Bitanerpartei zu bezeichnen. In vielen ländlichen Bezirken von Falinga kann sie inzwischen auf eine traditionell starke Stellung verweisen, und die Konflikte, die die Funktionäre aus Ost und West innerhalb der GO untereinander austragen, muten oft erbitterter an als die Wahlkämpfe zwischen der GO und ihren außerparteilichen Rivalen.

    Aus: »G ESCHICHTE DER U NION «, VON T ENDOR I STARIOS ,
    P ROF . E M . DER POLITISCHEN A KADEMIE ZU O PPONUA

    »Da sind wir nun«, sagte Pleras, und sein Atem stand weiß in der eisigen Luft.
    Loricas blickte sich um. Es war dunkel auf dieser Welt. Die Sonne stand fern und klein über dem nahen Horizont. Ihr geisterhaftes Glühen enthüllte Umrisse, aber die Oberflächen wurden nur sichtbar, wenn ein Lichtstrahl aus den Lampen sie traf.
    »Ich wäre lieber woanders«, murmelte Loricas. Die Landschaft rings um den elfischen Landungstrupp war in Schwärze getaucht, mitunter von tiefroten Linien durchzogen, die mineralischen Ursprungs waren; so viel hatte eine erste Untersuchung bereits ergeben. Trotz Dunkelheit und Kälte gab es Leben hier, fremdartig und vegetativ. Bizarre Gewächse wucherten in dicken Verzweigungen und prallen Ausbuchtungen, genauso schwarz wie der Boden, auf dem sie sprossen. Alle Oberflächen wirkten gleichförmig: fest, leicht elastisch und unregelmäßig gemasert. Das Licht der Lampen verlor sich in einem Muster, in dem Schatten und feste Geländemerkmale kaum zu unterscheiden waren.
    Die Kundschafter trugen Schutzanzüge aus einer robusten Faser, die aus dem Harz von Bäumen gefertigt wurde. Auch Elfen vermochten Werkstoffe zu formen, die dem menschlichen Grundstoff für Kunstbein glichen. Ein Gewebe von künstlicher Spinnenseide war darin eingebettet und bot zusätzlichen Schutz, genau wie die Helme. Pleras hatte seinen Helm geöffnet und weit in den Nacken geschoben, aber Loricas konnte sich dazu nicht durchringen. Sie waren so gut gerüstet, wie die Mittel der Siedlung es nur zuließen. Dennoch fragte er sich, ob ihre Ausrüstung wirklich Schutz bot vor dem, was sie hier erwartete.
    »Ich habe dich gehört, Loricas«, meldete sich Pleras über das Sprechgerät. »Du weißt, warum wir hier sind. Mach es nicht noch schlimmer.«
    Loricas wusste es, auch wenn er nicht verstand, warum sie ausgerechnet an diesen Ort gekommen waren. Sie waren auf der Flucht. Auf den Boden ihrer Heimatwelt konnten sie nicht mehr zurückkehren, und der Wald war so beschädigt, dass allein der Versuch ihn vermutlich zerrissen hätte. Allen Elfen drohte ein Krieg, und hier oben hofften sie das Geheimnis ihrer Feinde zu finden, eine Schwäche ihrer Gegner, die den Elfen den Sieg bringen konnte ...
    Es hieß,