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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Leuchmadan selbst stecke dahinter und diese winzige Welt wäre seine wahre Festung. Das klang wenig glaubwürdig, es klang nach dem alten Aberglauben, den sie seit Jahrhunderten hinter sich gelassen hatten. Aber die Nachtalbe hatte so etwas erzählt, angeblich. Doch wenn es stimmte, war es dann nicht umso mehr ein Grund, ihr zu misstrauen?
    Immerhin konnte man die Luft atmen, und die Temperatur war erträglich, und das war mehr, als sie auf einer Welt dieser Größe eigentlich erwarten konnten. Dennoch fühlte Loricas eine Bedrückung, die mit jedem Schritt schlimmer wurde. Er spürte das Leben nicht, das er sah, und er hatte all seine feineren Elfensinne dicht an sich gezogen, weil es weh tat, diese Welt damit zu berühren!
    »Ich glaube, ich hab hier was!« Fresis Scheinwerfer beleuchtete ein Loch, wo die fremdartige Vegetation sich vom Boden aufwölbte wie der Schlund eines Wals und den Zugang zu einer Grotte freigab. Nach wenigen Schritten in die Öffnung hinein stand die Schar in einer Höhle aus porösem Gestein. Größere Löcher führten in weitere Kammern, sodass ein ganzes System verschiedener Höhlen vor den Elfen lag.
    Die Lampen an ihrem Anzug schnitten Stücke aus der Dunkelheit. Finstere Gänge zu erkunden, das behagte Loricas noch viel weniger, als die Oberfläche dieses von den Göttern vergessenen Felsbrockens zu erforschen.
    »Wir hätten die Gnome mitnehmen sollen«, sagte er mürrisch. »Die kleinen Burschen haben sich doch regelrecht gerissen um diesen Ausflug.«
    »Meinetwegen hätten sie gleich ganz allein herkommen können«, sagte Leiri, eine weitere Elfenspäherin.
    »Nein«, sagte Pleras entschlossen. »Wir werden die Finstervölker nicht hierherbringen. Wir erkunden diesen Ort selbst und entscheiden dann, was zu tun ist.«
    »Nicht deine Entscheidung«, knurrte Loricas verdrossen. Gleichzeitig öffnete er seinen Helm. Es zischte, sodass sein Offizier die Worte nicht hören konnte. Loricas war der Letzte, der den Helm abnahm und die Luft dieser Welt atmete. Ammoniakgeruch reizte seine Nase.
    »Was ist eigentlich mit unseren Zauberern?«, fragte er.
    »Sie sind noch hier draußen.« Fresi meldete sich über das Sprechgerät. »Ledesiel fühlt sich nicht wohl.«
    Loricas schaute Leiri an und hielt die Hand auf das Mikrophon. »Großartig«, murrte er. »Die Zauberin, die uns Rückendeckung geben soll, macht schlapp. Und unsere Kameradin, die diese wunderschöne Höhle entdeckt hat, ist selbst nicht mit reingekommen.«
    Leiri grinste und antwortete mit einer abfälligen Geste.
    Pleras führte sie wieder nach draußen, und sie versammelten sich vor dem Schlund, inmitten der Pilzgewächse und der Pflanzen, die aussahen wie lebende Steine. Loricas blickte sehnsüchtig zum Himmel auf, aber von der Heimat war nichts zu sehen. Der fliegende Wald von Porfagilia verharrte unterhalb des Horizonts und in sicherer Entfernung.
    »Was ist los?«, fragte Pleras die beiden Zauberer. Die mächtige Ledesiel klammerte sich an Becas fest, einem niederen Zauberkundigen, der oft mit den Spähern ging und jetzt ebenfalls blass wirkte. Er war es, der antwortete.
    »Es ist die Aura dieser Welt«, sagte er. »Da ist Magie im Boden. Es ist bedrückend. Ich fühle es auch, aber Ledesiel ist davon regelrecht vergiftet worden. Ihre Sinne sind viel schärfer als meine, und sie hat versucht, ihre Aura auszustrecken und tiefer zu tasten.«
    »Sind wir in Gefahr?«, fragte Pleras. »Ist sie in Gefahr? Sollen wir abbrechen?«
    Becas sah Ledesiel an, dann schüttelte er den Kopf. »Ich denke, nicht. Wir haben keine wirkliche Bedrohung gespürt, kein mächtiges magisches Wesen oder eine Magie, die gegen uns gerichtet wäre. Es ist mehr ... wie ein Gift. Wie der Boden von Bitan, nur schlimmer. Es wirkt auf unsere Aura, aber wenn wir uns dagegen abschirmen, können wir eine ganze Weile durchhalten, bevor wir Schaden nehmen.«
    »Ich kenne einen Elf«, warf Leiri ein, »der wohnte jahrelang in Bitan. Er sah krank aus, aber es hieß immer, das läge mehr an dem Zeug, das er gegen sein Unwohlsein im Menschenland genommen hat.«
    »Ich kenne einen Elf, der hat jahrelang in Bitan studiert.« Loricas grinste. »Aber Barsemias war vorher schon merkwürdig.«
    Ledesiel funkelte ihn an, die Lippen zusammengepresst vor Übelkeit.
    »Lasst den Unsinn«, befahl Pleras.
    »Ledesiel und ich, wir werden uns wieder erholen«, fuhr Becas fort. »Gebt uns ein wenig Zeit.«
 
    Einige Stunden darauf hatten sie im vorderen Höhlenraum einen

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