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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Herkunft führt.«
    »Leuchmadan?« Ebicos ergriff das Wort, ein weiteres Mitglied des Rates. »Ich sehe nur einen Stein, gefüllt mit demselben Gift, von dem wir auch auf unserer Welt schon allzu viel haben.«
    »Ist es nicht gleichgültig, ob man das Ding Leuchmadan nennt oder einen Stein?«, fragte sie. »Tatsache ist doch, dass dieser Meteorit jene Substanz auf unsere Welt gebracht hat, die wir als Leuchmadans Blut bezeichnen. Und welchen Namen wir dem Gift auch geben: Es breitet sich aus, und es vermehrt sich von selbst. Wir alle haben es erfahren, und unser Volk leidet bitter darunter.«
    Ledesiel schaute Barsemias an, der ihren Worten gebannt lauschte. Er hatte dem Rat diese Erkundungsreise empfohlen, und er fühlte sich für die Folgen verantwortlich. Barsemias hätte sich gewünscht, dass sie die Expedition rechtfertigte. Aber Ledesiel redete nicht ihrem Bruder zuliebe. Es ging um mehr, es ging um das Schicksal der Welt und ihres Volkes.
    »Lange Zeit war Leuchmadans Blut in einem Ring von Bergen gefangen, der erst vor dreihundert Jahren durchbrochen wurde. Doch seit Kurzem wissen wir, dass Leuchmadans Blut sich überall ausbreitet, wo die Union Niederlassungen unterhält. Als wir hoch am Firmament schwebten, konnten wir die Aura der verseuchten Gebiete sogar auf der anderen Seite der Welt ausmachen!
    Damit liegt es auf der Hand, dass die Verseuchung von Bitan nicht nur die Folge eines zufälligen Bruches ist. Es steckt ein Plan dahinter. Zumindest ein Wille. Leuchmadans Blut will sich ausbreiten. Es will unsere ganze Welt verschlingen. Ebicos sagt, wir brauchen uns nicht um Leuchmadan zu kümmern, weil er keine Person ist, sondern nur ein giftiger Felsen. Aber macht ihn das weniger feindselig? Selbst in der kleinsten Mikrobe wohnt der Wille, sich zu vermehren, sich auszubreiten. Leuchmadans Blut ist wie eine Krankheit, und in dieser Hinsicht ist es lebendig. Ein fremdes Leben, das auf unserer Welt nicht heimisch ist. Und damit ist es ein handfester Gegner, den wir nicht unterschätzen dürfen. Das ist die Wurzel allen Übels, ein Feind, den wir studieren und direkt angehen müssen, anstatt ihn weiterhin nur indirekt zu bekämpfen!«
    »Leuchmadans Blut ist ein Problem, das leugnet niemand«, warf ein Ratsmitglied ein. »Doch es hat keine Hände, um sich einen Weg aus seinem Gefängnis zu graben. Es ist der Erfindungsgeist von Menschen und von Finstervölkern, der es befreit und zu einer Bedrohung für unser Volk werden lässt. Wenn wir jetzt die Schuld dem Gift anlasten, wäre das nicht so, als würde man das Pferd schlagen, weil es den bewaffneten Reiter in unser Land getragen hat?«
    »Wer ist das Pferd und wer der Reiter?«, fragte Ledesiel. »Wir wissen nicht viel über Leuchmadans Blut, aber wir wissen, dass es alles Leben verändert, mit dem es in Berührung kommt. Bei einer körperlichen Berührung tötet es, doch selbst tief unter dem Boden bewirkt seine magische Aura eine Wandlung, macht etwas Fremdes aus dem, was darüber heranwächst. Eben darum empfinden wir es ja als Gift. Wer sagt uns, dass diese Veränderung sich auf Form und Farbe und auf einige Details im Stoffwechsel beschränkt?
    Selbst wenn wir Leuchmadan nicht als einen Gott betrachten, so ist doch auch ein bloßer Parasit oder eine Krankheit in der Lage, das Verhalten des Wirts zu verändern, sodass er für die Ausbreitung des Übels sorgt. Leuchmadans Blut erzeugt ein mächtiges magisches Feld, so viel wissen wir. Und wenn das Blut sich ausbreiten will, dann trägt seine Aura dieses Streben unweigerlich bis in den Geist all jener Völker, die in seinem Schatten leben.
    Ich glaube, die jahrtausendelangen Kriege gegen die Finstervölker, deren Wunsch, die Grenzen ihres Landes zu überwinden und über die Länder des Lichts herzufallen, waren von Anfang an nichts weiter als der Ausdruck des Giftes unter ihnen im Boden. Doch erst in der modernen Zeit fanden sie die technischen Mittel, das Blut aus seinem Kerker zu holen und seinen Willen direkt zu erfüllen.«
    Ein Raunen erhob sich im Rat und unter den Zuschauern, gemurmelte Gespräche, die langsam ihren Weg durch die Reihen fanden und nicht mehr verstummten.
    »Wenn du recht hast...«, murmelte Solis.
    »Es ist nicht wichtig, ob ich recht habe«, sagte Ledesiel. »Ob Leuchmadans Blut nun Ross ist oder Reiter, ob es denkt oder ob es nur ein Parasit ist oder doch bloß ein Gift von eigentümlicher Beschaffenheit: Es raubt uns das Land! Auch wenn wir unsere Feinde besiegen, ist das Gift

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