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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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immer noch da, und unser Land ist verloren. Der Kampf gegen Gulbert, gegen die Union oder gegen die Finstervölker ist nichts als eine Ablenkung, durch die wir nichts gewinnen können.
    Wenn wir jedoch einen Weg finden, Leuchmadans Blut zu vernichten, so mag der Krieg zwar trotzdem weitergehen - aber ohne das Gift wird es weiterhin reine Wälder geben und ein Land, um das es sich zu kämpfen lohnt. Es ist also auf jeden Fall wichtiger, Leuchmadans Blut zu bekämpfen als die kleinen Gegner an der Oberfläche.«
    »Aaah«, meldete sich Ebicos gedehnt zu Wort. »Aber wozu dann weitere gewagte Ausflüge unseres Waldes? Leuchmadans Gift können wir auch zu Hause erforschen. Wie du selbst gesagt hast - es gibt dort genug davon.«
    »Es wird seit Jahrhunderten erforscht«, sagte Ledesiel, »selbst von unseren Feinden, und sei es nur, um weitere Anwendungsmöglichkeiten für Thaumagel zu ergründen. Wir haben dabei bislang nichts entdeckt, was uns helfen könnte. Auf unserer Welt finden wir zwar Leuchmadans Blut, aber nichts, womit wir es vergleichen könnten. Wenn wir es in seiner natürlichen Umgebung studieren, können wir herausfinden, wie es entstanden ist. Und auf der Welt, von der es kam, mag es ganz natürliche Feinde haben, die wir uns zunutze machen können.«
    »Mag ja sein«, erwiderte Ebicos mürrisch. »Aber dann sollten wir trotzdem andere schicken. Wir sind eine Siedlung, kein Forschungsschiff.«
    Ledesiel lächelte. »Wir Elfen haben weder Kriegs- noch Forschungsschiffe. Wir haben nur unsere Wälder. Und dieser Wald ist für eine solche Reise in der besten Position. Ein Krieg droht, unser Land stirbt, und was bleibt, rückt immer weiter in den Norden und wird immer karger und armseliger. Glaubst du, wir werden daheim eine bessere Expedition ausrüsten können?
    Nein, Ebicos, Solis - Rat und ihr Elfen von Porfagilia: Wenn wir jetzt nichts unternehmen, erwartet uns zu Hause nur der Untergang. Auf einer Welt voll mit Leuchmadans Blut werden unsere reinen Waldinseln welken wie die Seerosen auf einem vergifteten Teich, und am Ende werden die Elfen vergehen.«
 
    »Was geschieht jetzt?«, fragte Frafa.
    Sie saßen nach dem Essen noch in der Küche von Barsemias' Familie, Frafa, die Gnome und Biste der Wichtel. Barsemias und seine Schwester waren bei ihnen geblieben; die übrigen Elfen hatten sich rasch entschuldigt.
    Es war kühl. Bläuliches Zwielicht fiel durch die Fenster, und im Ofen brannte nur eine kleine Flamme.
    »Wir werden den Wald näher an die Sonne lenken«, erklärte Ledesiel. »Licht und Wärme aufnehmen, bevor Barsemias uns alle hinaus in die Leere bringt.«
    »Und was ist mit euren Genossen?«, fragte Biste. »Die ihr auf dem Asteroiden zurückgelassen habt?«
    Barsemias legte die Hände aufeinander, als müsse er sie wärmen. »Was soll mit ihnen sein? Wir haben es euch doch erzählt.«
    »Aber sie leben noch!« Der Wichtel war außer sich. »Das habt ihr selbst gesagt. Ihr könnt nicht weiterfliegen und sie zurücklassen.«
    »Elfen töten keine Elfen«, sagte Ledesiel. »Und heilen können wir sie nicht.«
    »Ich ...«, setzte Frafa an, »Ich bin keine Elfe. Ihr könntet mich hinüberbringen.«
    »Oder uns!«, rief Segga.
    »Oh ja«, fügte Waldron hinzu. »Wir sind gut in so was.«
    Ledesiel und Barsemias schauten sie entsetzt an.
    »Glaubt ihr, wir setzen Meuchelmörder auf sie an?«, fragte Barsemias.
    »Nun.« Wisbur musterte den Elf kalt. »Jedenfalls hätte ich nicht geglaubt, dass ihr Elfen eure Kameraden einfach zurücklasst. Lebend und in diesem Zustand.«
    Frafa legte ihm die Hand auf die Schulter. Aber sie war selbst fassungslos. Barsemias wand sich auf seinem Stuhl. Frafa wusste, dass er sich verantwortlich fühlte, aber am Anfang war das ganze Unternehmen ihre Idee gewesen, und sie konnte es nicht auf sich beruhen lassen.
    »Ihr meint, ihr Geist lebt noch, innerhalb ... dieser entsetzlichen Thaumagel-Verzerrung. Womöglich leiden sie unvorstellbare Qualen. Wenn es Nervenfasern sind, freiliegende Nervenfasern ... Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was sie empfinden.«
    »Das mag sein«, sagte Ledesiel kühl. »Aber es sind Elfen, keine Hunde oder Pferde, die man erschießt, wenn sie leiden. Wenn man nichts für sie tun kann ... kann man nichts tun. Und damit ist dieses Thema erledigt.«
    »Genau«, warf Barsemias ein. »Es sind Elfen! Wenn ihr Geist überlebt hat, dann können sie ihn vielleicht bündeln, in die Meditation gelangen und ihre Seele befreien.«
    »Das wäre ein

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