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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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reiner Ausweg«, bestätigte Ledesiel. »Eine elfische Lösung. Die drei werden es bestimmt schaffen.«
    »Irgendwann«, murmelte Biste. »Sie haben ja womöglich eine Ewigkeit Zeit, es zu versuchen.«
    Stille senkte sich über den Tisch. Es schien noch einige Grad kühler zu werden. Biste wippte auf seinem Stuhl, spielte an seiner kleinen Konsole herum und blickte nicht auf. »Was ist?«, fragte er nach einer Weile. »Ich habe keine Schuld. Ich habe niemanden fortgeschickt, und ich habe auch niemanden zurückgelassen. Was kann ich dafür, wenn ihr die Wahrheit nicht hören wollt?«
    Frafa rutschte unbehaglich auf ihrem Platz herum. Zum ersten Mal seit ihrer Verwandlung fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut. Sie gehörte nicht zu den Elfen, wie auch immer sie aussah - sie gehörte einfach nicht hierher.
    Verlegen räusperte sie sich. Dann sagte sie: »Ist es denn entschieden? Werden wir Leuchmadans Spur folgen?«
    »Nun, offiziell ist die Entscheidung noch nicht gefallen«, erklärte Ledesiel. »Aber es ist nötig, und wir werden es tun. Ich werde eine Mehrheit für den Entscheid bekommen.«
    »Ihr?«, fragte Frafa. »Verzeiht, wenn ich eine unpassende Frage stelle, aber ich dachte, Ihr gehört nicht einmal zum Rat der Ältesten?«
    »Genau genommen«, murmelte Barsemias, »haben wir im Augenblick gar keinen Rat.«
    »Der Kampf«, stellte Frafa fest. »Eine Rakete kam durch und hat viele Ratsmitglieder getötet.«
    »Und die drei mächtigsten von ihnen gingen vorher in den Wald ein, damit wir uns überhaupt vom Boden lösen konnten«, fügte Ledesiel hinzu. »Auch Antamas war darunter, der alte Vorsitzende und unser Großvater. Was jetzt vom Rat übrig ist, ist ein Witz.«
    »Bitte!« Barsemias zuckte zusammen. »Sei nicht respektlos. Es sind immer noch ...«
    Ledesiel schnitt ihm mit einer Geste das Wort ab. »Ich bräuchte nur ein halbes Dutzend der freien Zauberer an meiner Seite, und schon könnte ich dem Rat die Herrschaft über den Wald entreißen. Nein, unser Rat versammelt nicht länger die Blüte unserer Gemeinschaft, nicht mehr die Edelsten und Reinsten. Sie müssen ihn erweitern, damit er wieder Autorität gewinnt.«
    »Aber das können wir jetzt nicht tun.« Barsemias wandte sich an Frafa. »Es wäre unangemessen. Über die Besetzung des Rates muss in Ruhe entschieden werden.«
    »Ihr braucht Zeit für eine Wahl?«, fragte Frafa neugierig. Sie kannte die Könige und die Edlen der Elfen aus den Geschichten ihrer Jugend, und später waren es schlicht Gulberts Elfen gewesen. Sie musste sich eingestehen, dass sie nicht wusste, wie die Elfen heute ihre Gemeinschaften führten.
    Ledesiel schüttelte den Kopf. »Ihr meint eine Abstimmung? Das ist eine menschliche Sitte. Und wohin führt sie? Die Stärksten führen die Masse der Schwachen an der Nase herum, und so sichern sich die größten Schurken gegenseitig ihre Macht. Ein unseliges Bündnis.«
    Frafa senkte den Kopf. Sie wusste, dass Ledesiel von Aldungan und Gulbert sprach.
    »Nein«, erklärte die Elfe. »Bei uns treffen sich die Großen des Volkes, diejenigen, in denen das Elfenblut am stärksten fließt. Die Mächtigen der Sippe. Und wir handeln den Rat untereinander aus, bis die kleinste Anzahl gefunden ist, die jeden Widerspruch verstummen lässt. Dann wissen wir, dass die Besten und Edelsten gefunden sind, und das sind diejenigen, die mit Recht die Sorge um das Volk in Händen halten sollten. Aber natürlich ist jetzt ein schlechter Zeitpunkt dafür. Zu viele Plätze sind neu zu besetzen.«
    »Und wer trifft dann die Entscheidung?«, fragte Frafa.
    »Der Rat hat die Entscheidung vertagt, weil er allein nicht mehr entscheiden kann«, sagte Ledesiel. »In den nächsten Tagen, während wir unseren Wald im Sonnenlicht baden, wird der Rat die Stimmung unter den Zauberern ausloten. Es wird erörtert und verhandelt, und am Ende wird das, was vom Rat übrig ist, der stärksten Fraktion folgen.«
    »Und das ist die Eure?«
    »Sie wird es sein«, verkündete Ledesiel. »Wir haben Gewicht in den Verhandlungen. Barsemias ...« Sie lächelte ihren Bruder liebevoll an, doch der zog unbehaglich den Kopf ein. »Barsemias ist der stärkste Magier unseres Volkes. Und hier draußen kann nur er allein unseren Wald bewegen und wieder zurückbringen. Doch zugleich ist er viel zu jung für den Rat, und er hat keine Erfahrung. Außerdem halten viele seine Art der Magie für unelfisch und verabscheuen sie. Das bringt so manchen in schwere Gewissensnöte, nicht wahr, kleiner

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