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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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haben keinen Antrieb, glaube ich«, flüsterte Ledesiel. »Es muss alles mit diesem Nodus verknüpft sein, den die Nachtalbe ausschalten wollte.«
    Die Menschen zerschossen einige der Tentakel, doch es wurden immer mehr. Bald war die Lichtbringer von einem zuckenden Wald aus diesen Strängen umgeben, die aus der Ferne nur aussahen wie bloße Fäden. Raketen zischten aus den Luken, kehrten in einem Bogen zurück und fuhren in den Boden. Flammensäulen stiegen aus den Einschlaglöchern, und die Luft war erfüllt von donnernden Detonationen.
    Die Odontopter am Heck stiegen auf. Züngelnd stellten die Tentakel sich ihnen in den Weg. Die Cresitflügel durchschnitten einige, dann wurde eine der Flugmaschinen umschlungen. Die Tentakel schüttelten sie wild, zeichneten Muster in die Luft mit den Flammen aus der Gasturbine. Die Maschine krachte auf das Achterdeck. Glühende Trümmer sausten in alle Richtungen, Raketen und Munition zerbarsten in der Luft. Die Krampen der Landefläche sprangen ab. Der zweite Odontopter gewann an Höhe, tauchte in die Schwärme der Flugwesen und spie bald zerstückelte, brennende Tierkadaver aus den Turbinen. Er wurde langsamer, flog nur noch im Flügelbetrieb und schoss auf Vögel und auf Ziele am Boden.
    »Wir sollten uns zurückziehen«, flüsterte einer der Hauptleute. »Das ist eine Schlacht, und wenn wir hineingezogen werden ...«
    »Noch nicht«, sagte Ledesiel.
    Barsemias dachte an ihre Verbündeten im Inneren des Schiffes. Aber vielleicht waren sie besser dran als die Elfen, die bald in den Wäldern um ihr Leben kämpfen mussten.
    Immer mehr Trümmer wurden vom Schiff geschleudert, geborstene Scheiben, Masten und Streben, Aufbauten, abgerissene Waffengondeln, tote Körper ... Aber der gepanzerte Rumpf wirkte unbeeindruckt von den trommelnden Tentakeln. An manchen Stellen war er von schwarzen Flecken gezeichnet, die Streuwirkung des eigenen Beschusses.
    Doch dann hob sich der Rumpf aus dem Boden in einer fließenden Bewegung und schnell!
    Sie heben ab!, wollte Barsemias rufen.
    Doch das Schiff kippte nach hinten, während die Mitte und der Bug noch immer hochstiegen. Ein Schatten ragte unter dem Schiff auf, ein Keil, ein kleiner Berg, der aus dem Boden fuhr wie von einer unsichtbaren Riesenfaust geschoben. Er drückte die Lichtbringer empor, und das Schiff rutschte von der Spitze herab. Holzplanken spritzten beiseite, als der Keil den Rumpf aufschlitzte. Ladung, Ausrüstung, die Eingeweide des Schiffes, alles fiel heraus. Es war, als wäre der Kreuzer ein Schiff zur See, das gerade auf ein Riff fuhr.
    Dann rammte sich das hintere Ende in den Grund. Soldaten fielen vom Deck, Trümmer und Überreste des Kampfes. Der Bug kippte seitlich von dem Bergkeil herunter, und die Spitze zog eine Narbe vom Kiel bis zur Reling. Der Rumpf landete in einem Gewimmel von Tentakeln. Es sah aus, als würde er darin schwimmen!
    Wogend und brodelnd schoben sie den Fremdkörper aus der Stadt hinaus und auf den Waldrand zu. Zu Barsemias und seiner Schar.
 
    Frafa blieb in der Schleusenkammer. Durch das kleine Fenster aus Cresit sah sie ein Stück vom Nodus, ein Netz von verschlungenen Strängen, von Fäden und Knoten in einem kränklichen rötlichen Grau. Descidar war zu erkennen in seinem weißen Schutzanzug, aber Biste war zu klein und blieb außerhalb ihres Sichtfelds.
    Sie ließ ihre Essenz in den Nodusraum ausgreifen. Es war leichter, wenn sie mit den Augen die Verbindung zwischen sich und ihrem Ziel in der stofflichen Welt herstellen konnte. Allerdings war sie immer noch von Hüllen aus Skermakial umgeben, und das Metall darin störte ihre Magie nach wie vor. Es fühlte sich an, als wäre ihr Geist in einem Morast gefangen, in dem sie sich jede Bewegung erkämpfen musste.
    Frafa sah den Wichtel nicht, aber sie spürte ihn. Seine Gedanken strahlten lebendig neben dem Nodus, dessen schwere Aura nichts weiter war als ein schläfriges Murmeln im Äther. Und sie fühlte, wie Biste sich veränderte ...
    Sie ballte die Hände zu Fäusten. Frafa wollte sich gar nicht vorstellen, was Descidar mit dem Leib des Wichtels anstellte. Aber sie konnte verfolgen, wie Bistes Aura sich verzerrte, wie der Fluss seiner Gedanken verwirbelte und in den Nodus einging wie ein Strom ins Meer. Sie konnte den Schmerz sehen und die Verwirrung, und sie versuchte, den Geist des Wichtels zu erhalten, während sein Körper verging und sich in vielfachen Berührungen mit dem Nodus vereinte.
    Frafa formte seine Aura, führte sie zwischen

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