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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Soldaten stürmten in den Raum, aber da hatte Frafa schon ihre Zauber bereit. Die Männer brachen zusammen, sie fielen in Schlaf, und Frafa ließ ihre Essenz durch die offene Tür in den Korridor ausgreifen, wo sie weitere Menschen fand. Sie zwängte sich in ihre Gehirne, reizte gewisse Punkte, brachte Betäubung, Schwere, Gleichgültigkeit. Ein halbes Dutzend Angreifer sanken dort zu Boden. Mit einem letzten Blick auf die Schleuse, hinter der ihr Begleiter verschwunden war, wandte Frafa sich dem Ausgang zu. Ihr war schwer zumute ...
    Der Nodus ist wieder da...
    Sie wusste es. Irgendwo auf der Brücke des Schiffes saßen Offiziere, und sie hatten die Anlage unter Kontrolle. Jedenfalls das, was davon übrig war. Sie hatten den magischen Schild wieder aufgerichtet. Und wer wusste, wozu sie sonst noch imstande waren. Den ersten Angriff hatte Frafa zurückgeschlagen, doch sie musste sich durch ein Schiff voller Soldaten nach draußen kämpfen, und das würde nicht so einfach werden wie in der Polizeistation in der Provinz.
    Sie steckte den Kopf durch die Türöffnung, hielt sich vorsichtig fern von den heißen Stellen und von den Metallpfützen, die sich durch den Bodenbelag bis auf die Panzerung darunter durchgebrannt hatten. Sie blickte mit den Augen und sah neben den Bewaffneten auch zwei Techniker bei einem großen Kasten liegen. Sie tastete sich mit ihren Sinnen weiter den Gang entlang.
    Der Weg bis zur nächsten Biegung schien frei zu sein, aber ihr Blick fiel auf eine Sichtlinse. Sie wusste, dass man jeden ihrer Schritte verfolgte, dass ihre Feinde schon die nächsten Fallen planten ...
    Ein Knistern hinter ihr ließ sie aufschrecken. Sie hörte einen Laut wie eine abgehackte Stimme, halb übertönt von Descidars Wimmern.
    Die beiden Soldaten, die sie in Schlaf versetzt hatte!
    Frafa fuhr herum. Die Körper in den gepanzerten Kampfanzügen lagen da, wo sie hingesunken waren. Aber über der freien Fläche in der Mitte der Behelfsbrücke bewegte sich etwas. Eine grüne Gestalt, durchschimmernd wie ein Geist. Die verschwommenen Umrisse zogen sich zusammen, wurden schärfer. Schrumpften auf die Größe eines Wichtels ...
    »Biste!«, rief Frafa.
    Das Abbild wandte den Kopf in ihre Richtung, doch es sah aus leeren Augen an ihr vorbei.
    »Frafa«, meldete sich eine blecherne Stimme aus einem Lautsprecher. Mit jedem Wort klang sie natürlicher, bekam Ton und Leben. »Ich sehe die Menschen auf dem Flur liegen. Kannst du mir mal deinen Schlafzauber leihen? Mir scheint, ich hab so was nicht hier im Nodus gespeichert.«
 
    Das Schiff lag am Waldrand, leicht zur Seite geneigt, und drückte die Bäume nieder. Manche Kronen ragten über die Reling hinaus, die runde Hülle aufgerissen und das Geäst wie ein Dickicht auf dem Deck ausgebreitet. Weitere Pilzbäume lagen zerquetscht und zerschmettert unter dem Rumpf. Ein schwaches Flimmern umspielte die fremdartigen Pflanzen, wo der magische Schutzschirm sie durchdrang.
    Frafa saß mit Barsemias auf dem Steg, der außen um die Brücke herumführte. Hier hatten sie ein wenig Ruhe. Der Steg war schmal, aber an der Seite des Aufbaus musste niemand vorbei, und sie waren niemandem im Weg. Frafa blickte von dort aus auf die Ruinenstadt. Eine lange aufgewühlte Furche durchschnitt die geometrischen Strukturen und markierte den Weg, auf dem die Lichtbringer in den Wald geschleift worden war. Frafa war froh, dass unter dem Rumpf nicht mehr die unterirdischen Kammern und Gänge lagen, sondern sicherer Boden war - was auch immer das auf dieser Welt bedeuten mochte.
    »Wir sollten die Pflanzen abschneiden, die in den Schirm hineinragen«, stellte sie fest. »Das sind Schwachstellen. Alles könnte dort an Bord kriechen!«
    »Hm, ja«, sagte Barsemias. »Das wird getan werden müssen. Bäume fällen ist keine populäre Tätigkeit bei meinem Volk. Auch nicht bei Bäumen, die so fremd sind wie diese hier.«
    »Sie sind verdorben«, stichelte Frafa. »Gewachsen auf verseuchtem Boden. Ist es nicht das, was ihr daheim über Bitan und Falinga immer erzählt? Und wo wäre die Vegetation stärker von Leuchmadans Blut beeinflusst als hier?«
    Barsemias verzog das Gesicht. »Meine Leute werden es dennoch aufschieben, solange genug anderes zu tun bleibt. Und solange es keinen zwingenden Grund gibt. Wer weiß, vielleicht ist das auch klüger so? Wir müssen diese Welt nicht noch mehr reizen.«
    Hinter den Baumwipfeln ging schon wieder die Sonne unter. Trotzdem herrschte größte Betriebsamkeit auf dem

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