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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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während sie durch Tunnel und durch wurzeldurchwachsene Kammern schritten. »Gleich unter unseren Füßen. Dieser Ort wartet nur auf eine Gelegenheit, um den Fremdkörper zu vernichten. Es tut mir leid um unsere Verbündeten, Barsemias. Sie haben viel gewagt. Aber es wäre Selbstmord, wenn wir im falschen Augenblick zwischen dem Schiff und seinem Feind festsäßen.«
    Sie blickte zurück mit sorgenvollem Gesicht, gerade als vor ihnen der letzte Durchgang sichtbar wurde. Tageslicht sickerte herein und begrüßte die Elfen.
    »Und ich fürchte, der Angriff wird nicht irgendwann erfolgen. Der beste Augenblick für die Stadt, um zurückzuschlagen, ist gekommen, wenn diese Nachtalbe den Nodus und den magischen Schirm des Kriegsschiffes einfriert. Wir hätten in der Falle gesessen, genau in dem Moment, wo sie zuschnappt!«

25
 
    Magier hinterlegten im Nexus Information, die nur ihnen selbst zugänglich waren: Notizen, magische Tagebücher, womöglich ganze Zauberbücher. Sie vereinbarten mit Vertrauten und Gefährten gemeinsame Orte im Nexus, wo sie einander Nachrichten hinterlassen und abrufen konnten - Orte, die verloren gingen, sobald die Gemeinschaft, die sie nutzte, auseinanderbrach.
    Erst der Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur machte im Lauf der letzten Jahrhunderte aus dem Nexus die Erscheinung, die wir kennen. Allgemein zugängliche Portale wurden eingerichtet, um Teile des Nexus zu verwalten. Magische Artefakte wurden geschaffen, damit auch magisch unbegabte Personen in den Nexus gelangen können. Einfache technische Sender und Empfänger gewährten bald Zugang zu einem Nexusportal und erlaubten es, von dort Bilder, Töne und Schriften abzurufen, die andere im Nexus hinterlegt hatten. Der letzte Schritt war getan, als die Nexusportale selbst anfingen, sich untereinander zum Äthernetz zu verbinden, sodass inzwischen der Kontakt zu einem einzigen Nexusportal ausreicht, um fast auf alle Informationen zuzugreifen, die irgendwer irgendwo dem Nexus aufgeprägt hat.
    Vorausgesetzt, derjenige hat seine Informationen in einem öffentlich zugänglichen Portal angemeldet und sich nicht bewusst dafür entschieden, nur in vertraulicheren Zirkeln unterwegs zu sein.
     
    Aus: »E INE KLEINE G ESCHICHTE DER W ISSENSCHAFT «,
    VON T ESLO H OIGAN
 
    Schwere Erschütterungen liefen durch das Schiff. Frafa ließ ihre Sinne ausgreifen und versuchte zu erspüren, was außerhalb der gepanzerten Kammer vor sich ging. Doch das im Skermakial eingearbeitete Metall hemmte ihre Magie und verwischte alle Eindrücke.
    Ganz von Ferne bekam sie mit, wie Wisbur dem Doktor Fragen stellte. Descidar sprach nur allzu gern über sein Lieblingsthema, den Nodus, und der Wichtel schien fasziniert davon. Da ließ ein weiterer Stoß den Raum erbeben, der Boden legte sich schräg, und einen Augenblick lang hatte Frafa das beunruhigende Gefühl, als würden sie kippen.
    »Verflucht!« Descidar sprang auf. »Die entern das Schiff nicht. Die beschießen es mit schweren Waffen.«
    »Das kann nicht sein«, erwiderte Frafa. »Die Elfen haben gar keine schweren Waffen!«
    Ein hörbares Ächzen lief durch die Kammer, es knirschte. Zwischen all den schwachen Auren, die dort draußen aufgeregt umherliefen, nahm Frafa etwas anderes wahr. Ein fremder Feind! Sie versuchte, die Natur dieses Angreifers zu erkunden, doch er war so gewaltig, dass Frafa seine Grenzen nicht ermessen konnte. Sie fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich.
    »Leuchmadans Stärke«, keuchte sie. »Wir haben vergessen, dass wir nicht allein hier sind. Leuchmadans Welt selbst erhebt sich gegen uns!«
    Wieder lief eine Erschütterung durch den Rumpf. Dreimal wurde das Schiff angehoben und krachte wieder hinab. Alle drei fielen hin und wurden durch die Kammer geschleudert. Descidar schrie erschrocken auf, Biste klammerte sich an einem im Boden verankerten Stuhl fest.
    Frafas Gedanken überschlugen sich. Vor ihrem geistigen Auge sah sie es beinahe vor sich, wie all ihre Möglichkeiten und Hoffnungen dahinwelkten. Sie konnte das Schiff nicht mit einem magischen Feld schützen, wie der Nodus es getan hatte. Wenn sie die gepanzerte Kammer verließ, konnte sie dort ihre Kräfte freier entfalten, aber sie wäre selbst angreifbar, und die Soldaten der Union warteten schon auf sie. Sie konnte nicht gegen so viele Feinde auf einmal kämpfen.
    »Wir brauchen den Nodus.« Descidar richtete eindringlich das Wort an sie. »Gib ihn frei. Dann kannst du mit deiner Magie immer noch entkommen, solange

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